: Bin Laden spricht
Fernsehsender al-Dschasira strahlt Video aus, auf dem angeblich die Stimme Ussama Bin Ladens die Terroristen vom 11. September rühmt
KAIRO/WASHINGTON dpa/taz ■ Der arabische Fernsehsender al-Dschasira hat Auszüge aus einem Al-Qaida-Video gezeigt, in dem einer der Attentäter vom 11. September Ussama Bin Laden als seinen Ausbilder bezeichnet. „Dies ist eine Botschaft an Amerika“, sagt Abdelasis al-Omari alias Abu Abbas al-Dschanubi.
Ussama Bin Laden selbst ist in dem Video, das der Sender in der Nacht zum Dienstag ausstrahlte, nicht zu sehen. Allerdings ist eine Stimme zu hören, die wie die Stimme Bin Ladens in früheren Interviews klingt. Diese Stimme nennt mehrere Flugzeugattentäter namentlich, darunter auch den Ägypter Mohammed Atta, und bezeichnet ihn als „Führer der Gruppe“. Diese Männer hätten die „Geschichte verändert“, wie die vermeintliche Bin-Laden-Stimme lobt.
In dem Video sind unter anderem mehrere junge Männer zu sehen, die Stadtpläne von Washington und Flughandbücher studieren und sich offenbar auf einen Terroreinsatz vorbereiten. Der US-Sender CNN teilte ergänzend mit, dass auch die Flugzeugentführer zu sehen seien, alle mit Turban und Vollbärten, im Gegensatz zu ihrem glatt rasierten Aussehen am Tag der Anschläge.
Laut al-Dschasira entstand das Video in der afghanischen Stadt Kandahar. Al-Dschasira wolle keine Angaben darüber machen, wann das Video aufgenommen wurde und wie es in den Besitz des Senders kam, berichtete CNN. Der amerikanische Nachrichtensender hatte seine Zusammenarbeit mit al-Dschasira nach einem Streit über ein früheres Bin-Laden-Video im Frühjahr eingestellt.
Bin Laden hat sich auf verschiedenen Videos, die nach den Terroranschlägen auftauchten, nie eindeutig zu den Anschlägen bekannt. In einer Aufnahme unterhielt er sich mit Besuchern jedoch ausführlich über den Einsturz des World Trade Centers. Für das neue Video wurden offensichtlich Bilder aus der Zeit vor und nach dem 11. September 2001 zusammengeschnitten.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen