: Uni soll für Airbus forschen
Aus Versehen plauderte das Wirtschaftsressort gegenüber dem Parlament seine Pläne aus: Über eine neue „Wissenschafts-Kooperation“ soll Airbus subventioniert werden
Wissenschaftler an der Bremer Uni sollen direkt für den Airbus-Betrieb arbeiten, damit Airbus „interne Forschungsabteilungen ablösen oder zumindest verkleinern kann“. Über diesen Weg soll der „Bremer Standort der Luftfahrtindustrie abgesichert“ werden, erläuterte der Staatsrat im Wirtschaftressort, Uwe Färber, die geplante „Weiterentwicklung“ der bisherigen Kooperation zwischen den Materialforschern an der Universität und den Flugzeugbauern. Früher habe man Airbus direkt finanziell fördern können, der Weg sei nun versperrt, deswegen der Umweg über die Wissenschaft.
Herausgekommen ist diese Absicht aus Versehen: Der Senat hat der Bürgerschaft eine unzensierte Antwort auf die Anfrage des Parlaments zur Wissenschaftspolitik zugeleitet. In der vom Senat beschlossenen Fassung wird an der Stelle nur noch über „Technologie-Broker als Bindeglied“ schwadroniert. In der ursprünglichen Fassung heißt es klar, es gehe um eine „Risikoteilung zwischen Airbus und Wissenschaft. Ein derartiges Modell würde für Airbus eine höhere Flexibilität sowie Kostenreduktion bedeuten“. Im Gegenzug will der Wirtschaftssenator Zusagen von Airbus aushandeln, die den Standort „absichern“ sollen: „Zu diesem Thema sollte Airbus zu Gesprächen bereit sein.“
K .W.
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