: was macht eigentlich ...Andreas Matthae?
Tapas
Glaube den Medien nie! Sie küren Sieger, bevor der Wettkampf begonnen hat. So was endet im Desaster. Ausgerechnet Andreas Matthae musste das nun erfahren. Jung, sympathisch, kuschellinks und SPD ist er. Als Direktkandidat dieser Traditionspartei, der die Tradition abhanden zu kommen droht, hat er sich im Wahlkreis 84 aufstellen lassen. Friedrichshain-Kreuzberg-Prenzlauer Berg-Ost. Seine Gegenkandidaten waren seine politischen Alter Egos: Christian Ströbele, der Grüne, und Bärbel Grygier, parteilos auf PDS-Ticket. Matthae, dem 33-jährigen Störenfried im Links-rechts-Flankengetue der SPD, wurde nachgesagt, dass ihm das Direktmandat trotzdem sicher sei. Ganz nach dem Motto: Wo zwei sich streiten, freut sich der Dritte. Scheibenkleister. Nichts da. Nach so vorhersagbaren Mustern handelt das Wahlvolk nicht. Ströbele, der unermüdliche Mahner, hat das Direktmandat bekommen. Parteiübergreifend hat er seinen Gegenkandidaten die Stimmen abgeluchst. Am Ende musste Matthae, der Kreuzberger Junge, es mit hängenden Schultern hinnehmen. Dem Ströbele hätte man sein Nein zum Krieg eher abgenommen als ihm, ließ er beim Warten auf eine verspätetes Auszählungswunder im Rathaus Kreuzberg kleinlaut verlauten. Am Ende ist es wie im Spiel: Zurück auf Start. Matthae, stellvertretender SPD-Landesvorsitzender, ist seit einem Jahr Wirt im „Sol Y Sombra“ am Oranienplatz und wird es nun auch eine Weile noch bleiben. WS FOTO: SPD
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