: Schmerzmedizin unterschätzt
AACHEN dpa ■ Die Schmerzmedizin hat nach Einschätzung von Experten in Studium und Praxis zu wenig Bedeutung. 90 Prozent aller Tumorpatienten könnten schmerzfrei sterben, sagte Professor Klaus Lehmann gestern beim Schmerzkongress. Tatsächlich würden nur 15 Prozent ohne Schmerzen sterben. Der Kongresspräsident forderte, die Schmerzmedizin im Studium zu verankern. Obwohl bei einer Umfrage 80 Prozent der Ärzte angaben, Patienten mit Schmerzen zu behandeln, sei die Schmerzmedizin im Studium keine Pflichtveranstaltung. In der Praxis fehle die grundlegende Ausbildung. „Viele Hausärzte bemühen sich, aber sie haben es nicht gelernt“, so Lehmann. Es gebe Hinweise auf einen guten Schmerztherapeuten: Er müsse zuhören können, Fragen beantworten und bereit sein zu diskutieren. Zudem gebe er zu erkennen, wenn er selbst nicht mehr helfen könne und den Patienten in „andere Hände“ gebe.
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