: Bahn wird schneller
Bahn kündigt neuen und besseren Fahrplan für Mitte Dezember an. Fahrgastorganisation kritisiert die Pläne
FRANKFURT/MAIN dpa ■ Bahnfahren auf den deutschen Fernstrecken und ins benachbarte Ausland soll vom 15. Dezember an schneller und für Millionen Reisende billiger werden. Der InterRegio verschwindet bis auf zwei Strecken zugunsten des teureren und nur streckenweise schnelleren InterCitys von der Schiene, teilte die Deutsche Bahn AG gestern in Frankfurt mit.
Es sei „der wichtigste Fahrplanwechsel seit 1991“, hieß es. Mit dem Winterfahrplan tritt auch ein völlig neues Preissystem in Kraft, bei dem Frühbucher bis zu 40 Prozent sparen können. Einzelheiten dazu will die Bahn aber erst am 9. Oktober bekannt geben. Vor allem die vollständige Einbindung der neuen ICE-Trasse Frankfurt–Köln mache das Zugfahren schneller. Sie verkürzt nach Bahn-Angaben viele Reisezeiten um rund eine Stunde und wirkt sich auf gut zwei Drittel des bundesweiten Fernverkehrs aus. Kürzere Stopps und besser abgestimmte Zugverbindungen sollen zudem Zeit sparen, sagte der Leiter Fahrplan, Ingulf Leuschel. Neu ist ein ICE-Sprinter zwischen Hamburg und Frankfurt mit Halt in Hannover, der die Städte in 3 Stunden und 19 Minuten verbindet. Für diesen Sprinter und für die ICE-Sprinter Frankfurt–Berlin und Frankfurt–München wird ein Aufpreis in Höhe von 10 Euro in der 2. Klasse erhoben.
Die Fahrgastorganisation Pro Bahn kritisierte den neuen Fahrplan: „Der ganz große Wurf ist das nicht.“ Viele Direktverbindungen fielen weg, sodass Reisende auf einigen Strecken wie etwa Osnabrück–Köln–Süddeutschland häufiger umsteigen müssten und damit gesparte Zeit verlören. „Es wird teurer, aber nicht besser“, kritisierte der Bundesvorsitzende von Pro Bahn, Karl-Peter Naumann. Mit dem neuen Preissystem werde Zugfahren auf Langstrecken voraussichtlich günstiger. Für die Mehrheit, die kürzere Strecken fahre, werde es aber teurer.
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