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Israel greift Stadt im Gaza-Streifen an

13 Tote und 76 Verletzte in Khan Younis, darunter viele Zivilisten. Auch innerpalästinensischer Konflikt fordert 3 Tote

JERUSALEM taz ■ Mindestens 13 Tote und 76 Verletzte forderte der Vorstoß israelischer Truppen in die Stadt Khan Younis im südlichen Gaza-Streifen. Die Soldaten waren kurz vor Sonnenaufgang am Montagmorgen mit rund 30 Panzern und gepanzerten Armeewagen in das Amal-Viertel in der Stadt eingedrungen und hatten ein Haus angegriffen, das als Stützpunkt der Hamas galt. Dem Angriff, der von Raketenfeuer begleitet wurde, folgten schwere Gefechte zwischen den Soldaten und bewaffneten Hamas-Anhängern. Die Truppen waren bereits auf dem Rückzug, als aus einem Kampfhubschrauber eine weitere Rakete abgefeuert wurde, die mehrere Zivilisten tötete, darunter Jugendliche und Frauen.

Abdel Asis Rantisi, politischer Chef der Hamas im Gaza-Streifen, rief zu Vergeltungsschlägen auf. Es sei kein Unterschied zu machen, meinte er vor Journalisten. Jeder Israeli sei schuldig, „auch wenn er Immigrant aus Amerika oder Russland ist“. Der ehemalige palästinensische Minister und Chefunterhändler bei den Friedensverhandlungen, Saeb Erikat, nannte den israelischen Vorstoß ein „Massaker“, das darauf ausgerichtet gewesen sei, die derzeitigen Bemühungen des EU-Sonderbeauftragten Javier Solana um eine Beruhigung der Lage zu untergraben.

Ungeachtet des Militärschlags in Khan Younis zeichnet sich in der Stadt Gaza ein innerpalästinensischer Konflikt ab, nachdem ein Polizeikommandant von einer Gruppe maskierter Männer erschossen worden war. Der 47-jährige Oberst Rajeh Abu Lehiya galt als korrupt und besonders hart im Vorgehen gegen Demonstranten. Ersten Untersuchungen zufolge stecken hinter dem Mordanschlag Familienangehörige eines Studenten, der vor gut einem Jahr im Verlauf einer Sympathiekundgebung für Ussama Bin Laden von palästinensischen Polizisten erschossen worden war. SUSANNE KNAUL

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