: Goldhagen-Buch gestoppt
Strittiges Foto: Münchner Gericht hält Vertrieb von „Die katholische Kirche und der Holocaust“ einstweilig auf
MÜNCHEN/BERLIN dpa ■ Das Landgericht München I hat per einstweilige Verfügung den Vertrieb des neuen Buches von US-Autor Daniel Jonah Goldhagen „Die katholische Kirche und der Holocaust“ in Deutschland gestoppt. Anlass dafür ist die Bildunterschrift eines Fotos, auf dem angeblich Münchens früherer Kardinal Michael Faulhaber durch ein SA-Spalier marschiert.
Dabei soll es sich nicht um Faulhaber handeln, teilte das Münchner Erzbistum mit, das die Verfügung beantragt hatte (Az. 7 O 17771/02). Das Gericht untersagte dem Berliner Siedler Verlag bei Androhung eines Ordnungsgeldes bis zu 250.000 Euro den Vertrieb des Buches, solange die Bildunterschrift darin enthalten sei. Das Foto soll aus dem Archiv des Holocaust Museums in Washington stammen. Das Ordinariat erklärte, die Intervention richte sich nicht gegen eine wissenschaftliche Auseinandersetzung mit der Haltung der Kirche im Nationalsozialismus.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen