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„Ein Risiko bleibt“

Hattig: Die Space-Park-Verhandlungen waren schwierig. Das Ja-Wort der Allianz erwartet er diese Woche

Er wünsche keinem, der einmal auf seinem Platz stehen wird, „solche Verhandlungen führen zu müssen“, erklärte Wirtschaftssenator Josef Hattig gestern in der Bürgerschaft – mit Blick auf die grüne Wirtschaftspolitikerin Helga Trüpel. Auch er habe sich mit „kühlem Kopf“ mehrfach die Frage gestellt: „Beenden wir das Ganze?“ Die Alternative sei aber die Bauruine.

Das Problem sei entstanden, als die Köllmann-Gruppe im März mitgeteilt hatte, dass sie ihre vertraglichen Verpflichtungen nicht erfüllen könne. Da Köllmann-Firmen die Lizenzen erworben hatten, konnte der Senat kein Interesse an einem Konkurs haben, erklärte Hattig. „Ein Risiko bleibt“, aber für Bremen sei es die bessere Alternative, wenn jetzt das Land und die private Seite (Allianz/Dresdener Bank) jeweils 40 Millionen Euro für die Finanzierung des Space Centers zuschießen. Er rechne mit einer Unterschrift noch diese Woche.

Trüpel hatte die aktuelle Bürgerschaftsdebatte über das Rettungskonzept für den Space Park beantragt. Alle hörten ruhig zu, als die Grüne ihre Skepsis formulierte, dass das Land den Schritt ins Betreiberrisiko („VEB Mondfahrt“) gemacht habe: Wenn der Space Park wie behauptet ein großes Zukunftsprojekt ist, „dann muss es doch Firmen geben, die da Geld verdienen wollen“. Wenn der neue Betreiber ProFun kein eigenes Risiko-Kapital mitbringen müsse, „dann sieht das so aus, dass man ProFun doch sehr bitten musste.“

In der Debatte ging es auch um 13,2 Millionen Euro, die eine Köllmann-Firma 1999 vom Bremer Senat als Darlehen bekommen hat. Bremen habe das Geld gegeben, „mit dem das Grundstück bezahlt werden sollte“, erklärte Dieter Focke (CDU) den Hintergrund. Die Köllmann-Firma hat dann aber das Grundstück nicht gekauft, sondern die Dresdener-Bank-Tochter Degi. Vergeblich hat das Wirtschaftsressort schon 1999 versucht, das ausgeliehene Geld von der Köllmann-AG zurückzubekommen. Tilgung war nie vereinbart, Zinsen hat Köllmann nicht bezahlt. K.W.

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