: hochschulpuzzle HTHH
In Zeiten, in denen die Arbeitslosigkeit die Mittelschicht erreicht, macht Thomas Vielhauer vom Hochschulteam des Arbeitsamts Hamburg (HTHH) einen „neuen Wertestrang“ bei den Studierenden aus: „Es geht nicht mehr nur darum, sich selbst zu entfalten. Auch Sicherheit und Familie werden wichtig.“ Dem Leiter des Hochschulteams ist das recht. „Aber wir sagen trotzdem, studier‘ etwas, was dir auch Spaß macht. Denn dann bist du gut.“
Eine gezielte Prognose für den Arbeitsmarkt sei schwer zu stellen: „Abschlüsse, die heute marktgängig sind, können es morgen schon nicht mehr sein.“ Sehr wichtig sei die „Vielfalt der Fächer“. Vielhauer: „Die Uni bildet Generalisten aus. Die sind in unserer Dienstleistungsgesellschaft immer mehr gefragt.“ Gerade Kultur- und Geisteswissenschaftler sollten sich nicht nur ins Fach vertiefen, sondern spätestens nach dem 4. Semester „zweigleisig fahren“ und berufsorientierte Kurse oder Praktika belegen, etwa das Studium der Japanologie mit Nebenfach BWL ergänzen. Generell warnt der Berater vor einer starken Spezialisierung von Studiengängen: „Dann wird das Arbeitsmarktsegment sehr klein.“
Das „Angebotsprofil“ der Hochschulen sei im Grunde ausreichend, sagt Vielhauer. „Nur die Lehre muss gut sein.“ Es gebe Studierende, die in 8 Semestern „keine einzige Rückmeldung erhalten“. Denkbar wäre für ihn eine Konzentration von Fächerangeboten im norddeutschen Raum. Auch könne man das Angebot der regionalen Nachfrage anpassen. Vielhauer: „Da kann man nur sehr grobe Hinweise geben. Vielleicht nicht so viele Elektroingenieure ausbilden.“ Im Norden würden mehr Dienstleister und im Süden mehr Ingenieure gebraucht.
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