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Auf eigene Faust

Maria-Helena Zayas (24) aus Havanna, Kuba, studiert Philosophie und Theaterwissenschaften an der HU

„Nachdem ich mein erstes Jahr in Havanna studiert hatte, wusste ich, dass ich von Kuba wegwollte. Die Kontrolle durch den Staat und der Druck der Familie geben einem dort kaum die Möglichkeit zur freien Entscheidung. An der Universität ist alles vorgegeben, von der Länge des Studiums bis zur Auswahl der Fächer.

In Berlin genieße ich, dass alles offen ist. Nichts ist vorgegeben, und ich kann mir die Schwerpunkte meines Studiums selber aussuchen. Dafür braucht es natürlich viel mehr Eigenmotivation.

Der erste und größte Schritt war der Gang zur deutschen Botschaft in Kuba, mit dem Ausreiseantrag in der Hand. Fast alle wollen irgendwie weg aus Kuba. Und das ist nicht einfach. Gleichzeitig ist es eine endgültige Entscheidung. Hat man es erst mal geschafft, rauszukommen, geht kaum einer wieder zurück.

Ich hatte das Glück, von meiner Familie in Kuba unterstützt zu werden. Doch ohne den Freund einer Freundin hier in Berlin, der mir bei allen Formalitäten half und mir die ersten Jobs verschaffte, hätte ich wohl nie Fuß fassen können. Finanzielle Unterstützung habe ich nie bekommen, immer war ich auf Jobs angewiesen.

Nach dem ersten Studentenvisum für drei Monate hängt alles von der Deutschprüfung ab. Wenn du den Stempel dafür hast, ist die Zeit der Unsicherheit vorbei, man ist ein offizieller Student. Jetzt bin ich schon dreieinhalb Jahre in Berlin. Nach Kuba zurück möchte ich nicht, dafür habe ich mich zu sehr daran gewöhnt, meinen Träumen eine Chance geben zu können.“ LUCIA JAY

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