: Einmal nicht genug
Andy Dwyer (20) aus Minneapolis, USA, studiert in Berlin German Studies mit dem Austauschprogramm IES
„Ich bin nicht zum ersten Mal in Deutschland. Bereits 1999, als ich noch auf der High School war, habe ich für ein Jahr in Deutschland gelebt. Damals war ich bei einer Gastfamilie in Coswig, das liegt in Sachsen, und bin dort aufs Gymnasium gegangen. Obwohl ich vorher vier Monate Deutsch in den USA gelernt hatte, musste ich mich am Anfang mit Händen und Füßen verständigen. Mir gefallen Deutschland und die Art, wie die Deutschen das Leben sehen. Sie sind nicht so stark auf Konsum ausgerichtet wie die Amerikaner. Sie sind umweltbewusster und denken bei dem, was sie tun, mehr über die Folgen nach.
Außerdem sind die Deutschen, was Freundschaften angeht, nicht so oberflächlich. Als ich nach meinem Austauschjahr wieder in die USA zurück bin, haben meine deutschen Freunde gesagt, dass sie mir schreiben, und das haben sie dann auch getan. Toll finde ich auch, dass die Deutschen auf der einen Seite ihre Altertümer pflegen, auf der anderen Seite aber auch so modern sind wie bei ihrem Sozialversicherungssystem. So etwas gibt es in den USA nicht. Als ich überlegt habe, was ich studieren will, habe ich trotz meiner Verbundenheit zu Deutschland darüber nachgedacht, ob ich nicht lieber Russisch studieren soll. Denn in den USA werden mehr Leute gesucht, die Russisch sprechen. Deutschkenntnisse braucht man viel weniger.
Die Zeit, die ich hier in Deutschland verbringe, fällt in mein zweites Studienjahr. Ich muss, wenn ich in die USA zurückkomme, noch Nebenfächer wählen. Ich überlege, dann vielleicht doch noch zusätzlich Russisch zu nehmen.“ NICOLE KUHN
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