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Wo man gähnt

Der Verlag Gruner+Jahr hat eine ganz neue Frauenzeitschrift für Frauen zwischen 25 und 45 Jahren konzipiert. Ihre Themen: Mode, Lifestyle, Fitness, Kochen und Promis

Endlich mal eine Frauenzeitschrift, die man auch bei nur geringer Wartezeit im zahnärztlichen Wartezimmer komplett durchlesen kann! „Woman“, das neue 14-tägige Frauen- und – mal was anderes – Lifestyle-Magazin von Gruner + Jahr (G+J), berücksichtigt, dass die „moderne, umfassend interessierte Frau“ (O-Ton G+J) zwischen 25 und 45 Jahren beim Lesen nur mit einer beschränkten Konzentrationsdauer ausgestattet ist und geht dementsprechend „respektvoll mit dem Zeitbudget der Leserinnen um“. Will heißen: Nichtssagendes kostet nicht viel Zeit.

Für vorläufig nur einen Euro soll „Woman“ „schnell und zielführend“ informieren, was „Deutschlands Frauen von ihren Männern halten“, warum Rita Süßmuth sich nicht für Lovely Rita hält, und wie Clements Töchter von ihrem Vater denken (“Er hat viel von uns gelernt.“). Erklärt wird, wie man Kaffeemilch schaumig kriegt, dass Esther Schweins tatsächlich größer ist als Tom Cruise, und warum man diesen Winter in Cowboystiefeln „zurück zur Natur“ soll.

Für die Orientierung in diesem Informationsdschungel sorgt eine „konsequente Segmentierung und Farbführung“ , die es der Leserin „bei aller Vielfalt unmöglich“ machen, „sich im Heft zu verlaufen“. Merke: Der Themenbereich Beauty ist rosa, Aktuell ist rot, Gesundheit blau. Fehlen nur noch Gefühle, Reise, Kultur (“Geistreich und dazu noch gutaussehend – der Schriftsteller Andrea De Carlo“), Essen, Beruf, Mode, Living, Fitness, Leute, und schon ist „die ganze Welt der Frauen“ abgedeckt.

Bleibt nur noch eine Frage offen: Warum empfiehlt die Redaktion in der Rubrik Fitness als Tagesmassage für den Dienstag den „asiatischen Zaubergriff“ zum Kopfanregen? Wär‘ nicht nötig gewesen. Lena Ekelund

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