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Marsch der Bettler ins Licht

Immer öfter wird der Obdachlose Günther von Securityleuten von seinen „Winterplätzen“ vor den großen Kaufhäusern in der City vertrieben. Er fühle sich dann „nicht mehr wie ein Mensch behandelt, sondern wie Dreck“. „Wer äußerlich nicht der Norm entspricht, wer offensichtlich kein Geld hat“, werde einfach vertrieben aus der schönen Einkaufswelt, sagt Holger Hanisch vom „Cafée mit Herz“ auf St. Pauli. Zusammen mit der Bürgerinitiative „Ein Stadtteil steht auf“, der Künstlerin Maren Fiebig und dem Verein „Grenzgänge“ will das Cafée am 2. November mit einem „Bettlermarsch“ auf die Situation der ca. 3000 Obdachlosen in Hamburg aufmerksam machen. Dabei sind auch die Bambule-Bewohner, denen mit der Räumung ihres Bauwagenplatzes ebenfalls die Obdachlosigkeit droht.

Unter dem Motto „Die einen sind im Dunkeln und die andern sind im Licht“ – frei nach Bertolt Brechts Dreigroschenoper – beginnt der Bettlermarsch um 13 Uhr am Mahnmal der jüdischen Deportierten an der Edmund-Siemers-Allee. Zur Abschlusskundgebung auf dem Gänsemarkt gibt es eine große „Hamburger Tafel“ für Bedürftige.

Der Schauspieler Ali Sommer und Mitglieder des Vereins „Grenzgänge“ werden parallel vor großen Banken und Versicherungen in der City die Biographien einzelner Obdachloser vorlesen um klar zu machen: „Armut ist kein Schicksal. Sie wird gemacht.“ eke

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