piwik no script img

Tod droht teurer zu werden

Ulla Schmidt: Kassenbeiträge über 15 Prozent möglich. Alle Leistungen auf Prüfstand

BERLIN ap ■ Krankenversicherte müssen im kommenden Jahr mit steigenden Beiträgen rechnen. Für die gesetzliche Krankenversicherung schloss Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt (SPD) am Wochenende nicht aus, dass die Beiträge bei einzelnen Kassen erstmals die magische Grenze von 15 Prozent des Bruttogehalts überschreiten.

Schmidt sagte in einem Interview der Bild am Sonntag, die Kassen hätten mit den Sparmaßnahmen der Regierung realistische Chancen, flächendeckende Beitragssteigerungen zu verhindern. Regional sei eine Überschreitung der 15-Prozent-Grenze aber möglich. Einschränkungen bei notwendigen Leistungen und eine Erhöhung der Zuzahlung schloss die SPD-Politikerin aus. „Alles andere muss ohne Tabu auf den Prüfstand.“ So würden alle nichtmedizinischen Leistungen wie das Sterbegeld unter die Lupe genommen.

Laut Focus sieht ein erster Gesetzentwurf der Koalition vor, dass Apotheker den Krankenkassen insgesamt 350 Millionen Euro Rabatt einräumen müssen. Zudem sollen Ärzte bei der Verschreibung von Arznei finanziell stärker zur Verantwortung gezogen werden. Geplant sei, Arzthonorare und Medikamente künftig aus einem Topf zu bezahlen. Zu hohe Arzneimittelverschreibungen würden damit zu Lasten der Facharzthonorare gehen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen