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Jeanett in Rage

Bilanz des Orkantiefs über Norddeutschland: Eine Tote und vier Verletzte, 2700 Feuerwehreinsätze, Chaos auf den Straßen, Verspätungen bei der Bahn

Eine Tote, mindestens vier Verletzte, über 2700 Feuerwehreinsätze und chaotische Verkehrsverhältnisse – das ist die Bilanz des Orkantiefs „Jeanett“ in Norddeutschland. Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Kilometer pro Stunde erreichte der Sturm am Sonntag und in der Nacht zu gestern.

Nach Angaben der Feuerwehr in Hamburg mussten die Helfer in der Hansestadt bis gestern vormittag knapp 1000 Mal ausrücken. Schleswig-Holstein zählte mindestens 1700 Einsätze. Dabei ging es meist um entwurzelte Bäume, umgestürzte Straßenschilder, kippende Baugerüste, abgedeckte Dächer, gerissene Stromkabel und mobile Toiletten-Häuschen.

Den folgenschwersten Unfall gab es in Hamburg-Niendorf. Dort wurde eine etwa 80 Jahre alte Fußgängerin mit ihrem Regenschirm von einer Sturmböe erfasst und vor ein fahrendes Auto geschleudert. Sie erlag wenig später ihren Verletzungen. Am teilweise wegen einer Sturmflut überschwemmten Fischmarkt wurde ein 58-jähriger Mann umgerissen und erlitt mehrere Knochenbrüche. In Ottensen wurde ein 24 Jahre alter Helfer der Freiwilligen Feuerwehr von einem herabstürzenden Ast am Kopf getroffen und erlitt eine Gehirnerschütterung.

In Schwarzenbek (Kreis Herzogtum Lauenburg) wurde eine 49 Jahre alte Frau durch herum fliegende Teile eines Gartenhaus-Daches schwer am Kopf verletzt. Es bestehe jedoch keine Lebensgefahr, hieß es. In einem Wildpark in Mölln (Kreis Herzogtum Lauenburg) drückte ein umstürzender Baum den Zaun eines Wildschweingeheges zu Boden. Die Besucher flüchteten vor den ausbrechenden Tieren.

Auf der Vogelfluglinie wurde die Fehmarnsundbrücke (Kreis Ostholstein) am frühen Morgen von leeren Lastwagen blockiert. Sie hatten verbotenerweise die Brücke befahren und drohten zu kippen. Im Verlauf der Autobahn 23 wurde bei Schafstedt (Kreis Dithmarschen) die Brücke über den Nord-Ostseekanal bis zum Vormittag für den gesamten Verkehr gesperrt, da die Gefahr bestand, dass Sturmböen Fahrzeuge von der Brücke schleudern würden.

Auch die Bahn hatte mit Behinderungen zu kämpfen, nachdem Bäume die Gleise blockiert oder Oberleitungen zerrissen hatten. Zahlreiche Fernzüge hatten stundenlange Verspätungen.

dpa

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