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Harksen muss nach Hause

Mutmaßlicher Millionenbetrüger soll Deutschland ausgeliefert werden. In Südafrika des erneuten Betruges verdächtigt und in Parteispenden-Affäre verwickelt

Nach jahrelangem Tauziehen hat der wegen Millionenbetrugs angeklagte Jürgen Harksen den Kampf gegen seine Auslieferung verloren. Der südafrikanische Justizminister Penuell Maduna kündigte gestern Harksens Auslieferung an die deutschen Behörden noch für den gleichen Tag an. In Deutschland soll ihm nach Gerichtsangaben zügig der Prozess gemacht werden.

Der von der Hamburger Staatsanwaltschaft wegen Betrugs in mehr als 200 Fällen angeklagte 41-jährige hatte sich über Jahre erfolgreich der Auslieferung juristisch widersetzt. Er soll mindestens 70 Anleger um umgerechnet 32,7 Millionen Euro geprellt haben. Als der Betrug aufflog, setzte er sich 1993 nach Südafrika ab.

Harksen war kurz vor Ostern wegen Verstoßes gegen Kautionsauflagen und erneutem Betrugsverdacht festgenommen worden. Er hatte einer Auslieferung nach Deutschland daraufhin zugestimmt, später aber Einspruch eingelegt, weil er von seinen Anwälten „hereingelegt“ worden sei. Danach befand sich Harksen in einem speziellen Schutzprogramm für wichtige Zeugen, nachdem er belastende Aussagen in einer Parteispenden-Affäre gemacht hatte. Der Deutsche hatte die oppositionelle Demokratische Allianz in Bedrängnis gebracht.

Für Deutschland hat Harksen bereits neue Pläne. Sein Anwalt Michael Luck sagte Journalisten: „Es war ein emotionaler Abschied von Frau und Kindern heute Morgen. Harksen war natürlich sehr traurig, aber am Flughafen ging es schon wieder und wie ich ihn kenne, trinkt er jetzt schon wieder ein Glas Champagner an Bord und denkt über sein Buch nach, das er jetzt im Gefängnis schreiben will.“ Es werde seine Zeit in Deutschland wie auch in Südafrika beleuchten, sagte Luck. LNO/TAZ

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