: geläufig Die dunkle Seite der Macht
„Drum ’n’ Bass ist das neueste Jungle-Derivat, wiederum aus London: Angejazzt und um ein paar Beats pro Minute reduziert, erlaubt diese neue Version auch ungeübten Ohren Zugang. Die Wiege liegt im Londoner ‚Blue Note‘, Residenz der Metalheadz um Labelgründer Goldie und DJ-Gottvater Grooverider. Im gleichen Maße wie Drum ’n’ Bass 1996 die Massentauglichkeit erreicht und zum verkaufsträchtigen Label mutiert, differenziert sich die Szene: Neben einer unüberschaubaren Menge von Weichspülproduktionen erkunden Distorsionisten wie Dillinja und Ed Rush die dunkle Seite der Macht. Man spricht jetzt von Darkness oder Hardstep. In Deutschland hat die Drum-’n’-Bass-Szene ihre Zentren in Mannheim, Köln und Berlin. Die deutschen Produktionen wirken jedoch oft zu ‚verkopft‘ und lassen den Kick der stärker am Floor orientierten englischen Tracks noch vermissen.“ Dergestalt informiert uns das Musikportal Laut.de über Drum ’n’ Bass. Dass in Deutschland inzwischen alles andere als verkopft an den Drum ’n’ Bass herangegangen wird, beweisen seit Jahren die Macher von hard:edged. Bei ihnen wird der Mensch zum Hüpfball, der Fuß zum Sprungbrett, der Kopf zur Wackeldackelschnauze, die Arme zu Rudern und das Bauchfell flattert als Segel im Bassdruck. Wenn dann McWhite noch dazu mit Lyrics anpeitscht, kann man nicht mehr an sich halten. Und am heutigen Abend lassen die DJs Defiant, Most Wanted, Metro und andere den Drum ’n’ Bass im ganz frischen Watergate zudem auf seinen alten Vater, den HipHop treffen. SUN
Watergate, 23 Uhr
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen