piwik no script img

gebühren über gebühren

Wegweiser durchs Bezahlstudium

Für ein Studium Gebühren zu verlangen, ist hoch umstritten. Deutsche Bildungspolitiker versuchen daher auf allerlei Schleichwegen ans Geld der Studis zu kommen.

Von allen Studierenden in Berlin, Brandenburg und Niedersachsen werden Rückmeldegebühren in Höhe von rund 50 Euro pro Semester verlangt. Über eine bereits gerichtlich ausgesetzte Regelung in Baden-Württemberg berät das Bundesverfassungsgericht (siehe Text).

Für die Kosten der Lehre und die Verwaltung der Hochschule Studiengebühren zu verlangen, ist derzeit nicht erlaubt. So will es seit August das Hochschulrahmengesetz. Mehrere Länder, darunter Baden-Württemberg und Bayern, haben dagegen Verfassungsklagen angekündigt – sie sehen ihre Länderrechte verletzt. Noch ist in Karlsruhe kein Antrag auf Normenkontrolle eingegangen. Die Klagewilligen planen nach eigenen Angaben gar keine Gebühren – sie wehrten sich nur gegen „Denkverbote“.

Allerdings werden in Baden-Württemberg und Niedersachsen Langstudierer mit 511 respektive 551 Euro pro Semester zur Kasse gebeten. Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen und das Saarland planen ähnliche Regelungen. Das Bundesverwaltungsgericht hat im Sommer 2001 Langzeitstudiengebühren ab dem 14. Semester für zulässig erklärt. Gegen dieses Urteil wurde umgehend Verfassungsbeschwerde eingelegt. Karlsruhe will in den kommenden Monaten entscheiden. CHR

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen