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Die Kunst vom Sockel holen

Für 1,50 Euro kann man sich in der Worpsweder „Artothek“ für einen Monat Kunst ausleihen

Worpswedes Artothek liegt in verwunschener Umgebung. Erst wer in der Ortsmitte unter Eichen und Kiefern den Hügel hinaufsteigt, stößt auf die expressionistischen Klinkergebäude des Architekten Bernhard Hoetger, der auch die Bremer Böttcherstraße gebaut hat.

In dem Logierhaus hatten früher Handwerker der Worpsweder Kunstwerkstätten gewohnt. Seit 1982 ist in den verwinkelten Räumen die Artothek Kulturstiftung Worpswede untergebracht. Zur Erinnerung an die Gründung vor 20 Jahren ist jetzt eine Jubiläumsausstellung zu sehen – vor allem mit Werken aus der Anfangszeit der Artothek.

Peter Zimmermanns Radierung beispielsweise zerstört das Idyll des Worpsweder Moores: Durch die Landschaft geht ein Riss. Häufig sieht man Themen der ersten Worpsweder Malergeneration um Fritz Mackensen und Paula Modersohn- Becker.

Heute kostet es 1,50 Euro, sich eine der insgesamt 600 Handzeichnungen, Druckgrafiken, Fotografien, Collagen und Aquarelle von 83 Künstlern der Region für einen Monat auszuleihen. „Von Anfang war es das Ziel der Artothek, durch das Ausleihen von Originalen die Kunst vom Sockel zu holen“, sagt Leiterin Karen E. Hammer. Zur Zeit seien die Mittel allerdings so knapp, dass sie gerade mal zum Reparieren der Rahmen ausreichen. Ankäufe sind nicht mehr möglich.

Sabine Komm

Ausstellung bis 19. Januar in der Artothek (Lindenallee 3), täglich 10-18 Uhr. Ausleihe mittwochs von 15-17 Uhr. Weitere Informationen gibt es unter ☎ (04791) 96 410.

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