: Bergedorf ist ohne Kleider
Beschäftigungsprojekt Kleider-Quelle soll zum 31. Dezember schließen: Opfer der drastischen Senkung der ABM-Stellen durch den Senat
Die Umsetzung des vom Rechtssenat beschlossenen Herunterfahrens der ABM-Stellen kostet Existenzen: Zum Beispiel die der „Kleider-Quelle“ Bergedorf des Vereins Sprungbrett e.V. Bis zum 31. Dezember soll das Projekt geschlossen werden.
Die Kleider-Quelle bietet als Textilrecycling für wenig Geld aufgearbeitete Kleidung, die an bedüftige Menschen abgegeben wird. Da es in Bergedorf kaum andere entsprechende Möglichkeiten gibt, günstige, aufgearbeitete Kleidung zu beziehen, stehen die KundInnen künftig ohne Alternative da.
Das Projekt funktioniert auf ABM-Basis. Beschäftigt sind vor allem Migrantinnen, die hier eine Qualifikation erwerben können. Viele von ihnen sprechen wenig Deutsch und haben Probleme, in den ersten Arbeitsmarkt zu kommen. Deswegen gibt Sprungbrett e.V. zusätzlich die Möglichkeit, an Deutschkursen teilzunehmen. Der Beschäftigungsträger mit Sitz an der Alten Holstenstraße bietet außer der Kleiderkammer auch ABM in verschiedenen Bereichen wie Pflege, Möbelverwertung und -transport oder Fahrdienste an.
Sprungbrett-Geschäftsführer Uwe Emmenthal weist darauf hin, dass die Vermittlungsquote im Anschluss an das Bergedorfer ABM-Projekt bei etwa unter 30 Prozent liege – keine schlechte Quote. Trotzdem soll die Kleiderquelle den Kürzungsplänen von Wirtschaftssenator Gunnar Uldall (CDU) zum Opfer fallen. Bekanntlich will Uldall die Zahl der ABM-Stellen zum Jahresende auf höchstens 1500 begrenzen. Vor einem Jahr waren es noch über 2000. Der Senator hält das Instrument ABM, daraus macht er keinen Hehl, für beschäftigungspolitisch weitgehend überholt. IMKE WIETERS
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