: der stab rückt stühle
Die Strukturreform der Polizei
Heute wird im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses die lang erwartete Strukturreform der Polizei beraten. Von der Neuordnung der Führungsebene sind neben den Leitungsstäben im Polizeipräsidium auch die sieben Direktionen, das Landeskriminalamt, die Polizeischule und das Polizeiverwaltungsamt betroffen. Ziel ist, mehr Personal für Kiezarbeit und Prävention freizusetzen. Der aus 300 Beamten bestehende Stab des Landesschutzpolizeiamtes und der aus 100 Angehörigen bestehende Stab des Polizeipräsidenten sollen vereinigt und „erheblich“ reduziert werden. Diese Forderung hatte schon die Unternehmensberatung Mummert und Partner nach einer Organisationsuntersuchung der Polizei erhoben. Schon die so genannte Scholz-Kommission war zu einem ähnlichen Ergebnis gekommen. Von der Gewerkschaft der Polizei wird die Reform zwar grundsätzlich begrüßt. Sie findet aber, dass Polizeipräsident Dieter Glietsch die Sache viel zu schnell durchzieht. Am 1. April soll das Projekt an den Start gehen. „Wir kleben nicht an dem Datum“, sagt Glietsch. Aber ein Jahr müsse für einen solchen Prozess ausreichen. „Sonst ist die Gefahr zu groß, dass das Vorhaben zerredet wird.“ Erst ganz am Ende, wenn die Planung abgeschlossen ist, erfahren die Mitarbeiter, wo sie künftig eingesetzt werden. Die Personalentscheidung soll aber „in einem für die Betroffenen nachvollziehbaren Verfahren ablaufen“, verspricht der Behördenchef. Auf einer Fachtagung des Bundes Deutscher Kriminalbeamter hat er unlängst beschrieben, wohin die Reise gehen wird: „Es ist nichts Ehrenrühriges, wenn man aus einer Führungsfunktion wieder in einen anspruchsvolle Sacharbeitertätigkeit wechselt.“ PLU
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