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glanz und elend der ironie

Jedediah Purdy

Er ist auf einem Ökohof in West-Virginia aufgewachsen. Er hat im Alter von 24 ein Buch voller naturromantischer Verklärungen geschrieben. Er ist erfüllt von Abscheu vor der US-amerikanischen Kommerzkultur – und hat genau damit Fernsehtalkshows und Titelseiten erobert. Jedediah Purdy hat der Ironie und dem Zynismus den Kampf angesagt: Er bekennt sich zum Wahren, Echten, Guten in einer Weise, die ebenso anrührend wie peinlich sein kann.

Ausgangspunkt von Purdys Philosophie ist der Anspruch, den Ernst im Leben zurückzugewinnen, indem man wieder ernst über das Leben spricht. Vor allem zwei Bereiche hat er dabei im Auge: die Politik und die Liebe. „Gerade in unseren wichtigsten Augenblicken bewohnen wir ein kulturelles Vakuum“, schreibt Purdy, „allgegenwärtige TV-Promis, dröge politische Erklärungen und ein populärer Spiritualismus haben den Effekt, dass sie praktisch alles zum Klischee erstarren lassen.“ Sosehr es uns gelingt, durch Ironie „cool“ zu erscheinen, so sehr berauben wir uns damit der Möglichkeit, uns einzulassen, argumentiert der heute 27-Jährige.

Purdys Buch „For Common Things“ ist in Deutschland unter Titel „Das Elend der Ironie“ erschienen (aus dem Amerikanischen von Holger Fliessbach, Europäische Verlagsanstalt, Hamburg 2002, 230 Seiten, 19,90 €). Der Nachfolger soll im Februar in den USA veröffentlich werden – Arbeitstitel: „Liberty, Commerce and Violence in an American World.“ PAT

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