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Maschsee im Hollerland

Die Handelskammer zeigt bei der Vorlage ihrer „Wahlprüfsteine“, wie nah sie programmatisch bei der CDU liegt. Aber auch mit den Grünen gibt es Schnittmengen

Handelskammer-Präses Dirk Plump kann sich „einen riesigen See wie den Maschsee in Hannover“ im Hollerland vorstellen, um den sich eines Tages die Erweiterung des Technologieparks gruppieren könnte. Das sagte er gestern bei der Vorstellung der „Wahlprüfsteine“, mit denen sich die Handelskammer (HK) gut sechs Monate vor den Bürgerschaftswahlen positionieren will.

Eine Wahlempfehlung wolle die Handelskammer nicht abgeben, aber „wir wollen, dass die Parteien jetzt die Möglichkeiten haben, die Punkte abzuarbeiten“, betonte Hauptgeschäftsführer Matthias Fonger.

Deutlich wird die Nähe der Kammer zur CDU nicht nur bei der Erweiterung des Technologieparks ins Hollerland, sondern auch bei den Themen „expansive Gewerbepolitik fortsetzen“. Oder bei der Realisierung des Science Park der IUB am umstrittenen Standort Oeverberg. Auch, dass das Thema Lebensqualität in der Stadt in jüngster Zeit bei den Sozialdemokraten immer häufiger Priorität vor Wirtschaftsthemen genießt, dürfte der HK nicht schmecken. Für die Kammer haben Punkte wie Haushaltskonsolidierung, Mittelstand, Deregulierung oder Häfen eindeutig Vorrang vor Stadtentwicklung. Plump: „Das ist alles eine Frage der Interpretation von Lebensqualität“.

Mit allen Bürgerschaftsfraktionen habe man die elf Punkte bereits diskutiert, „andere Parteien“ würden noch hinzugezogen – gemeint ist wohl die FDP. Präses Plump: „Beim Thema Verkehr und Weserquerung hatten wir sogar volle Übereinstimmung mit den Grünen“. ksc

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