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was macht eigentlich ... … Boris Becker?

Aufseilen

„Das Projekt ‚Kick‘ der Sportjugend Berlin erhält heute einen Hochseilgarten aus prominenter Hand“, meldeten die Agenturen gestern. Eine Nachricht, die die taz-Berlin-Redaktion natürlich sofort aufhorchen lässt. Promis als Berlinbotschafter, Sportbotschafter, Schecküberreicher, Blutspender – und nun auch noch als Hochseilgarten-Spender. Perfekt. „Den Parcours in zwölf Metern Höhe auf dem Gelände des Olympiastadions übergibt Tennisstar Boris Becker“, lesen wir erregt weiter. Toll, wer gibt Berlin denn sonst noch freiwillig einen Hundekuchen, loben wir unser Lifestyle-Idol im Herzen. Doch schon kommt Nachdenklichkeit auf. Wie müssen wir uns das vorstellen? Boris Becker in zwölf Meter Höhe übergibt da oben – an wen? – einen Garten? Und wer, werfen die Pragmatiker unter uns unverzüglich ein, gießt anschließend diesen Hochseilgarten? Misstrauische denken, Becker will in luftiger Höhe nun Gras über seine nicht ganz grünen Finanzen wachsen lassen. Doch Gemach, mahnen die Umstehenden, die weniger vom Vertrauensverlust in die Prominentenmoral gepeinigt werden. Als wir die Tickermeldung dann zu bis zum Ende lesen, wird der erleichterten Redaktion klar, dass Boris das alles nur tut, damit andere es mal besser machen als er, gar nicht erst auf dumme Gedanken kommen: „Das seit 1990 bestehende ‚Kick‘-Programm nutzt an acht Standorten Berlins Sporteinrichtungen, um durch regelmäßige Trainingsprogramme und soziale Schulung Jugendkriminalität vorzubeugen.“ddp, AW/FOTO: AP

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