: Heftig bewegt
In der Akademie der Künste wird Ausdruckstänzerin Gret Palucca gewürdigt
Fesseln müssen fallen. Lebensreformbewegung. Überall. Auch beim Tanz, und das passte nicht mehr in ein Tutu, Korsett für die Konvention sterbender Schwäne – mit ihren Ballettstunden wusste Gret Palucca wenig anzufangen. Das Umfeld für ihren raumgreifenden Tanzstil fand sie erst bei Mary Wigman, der Lehrmeisterin des Ausdruckstanzes. So was wie der Free Jazz der Körperbewegung, der auch nicht als artiger Geschichtenerzähler auftritt, sondern gleich in die Gefühlswelten vordringen will. Palucca tanzte im Dessauer Bauhaus, sie sorgte auch für Choreografien bei den Olympischen Spielen 1936 (und bekam drei Jahre später Auftrittsverbot), sie stritt sich in der DDR mit Kulturfunktionären herum, die ihre Schule ummodeln wollten. Und gab Unterricht bis ins höchste Alter, bis zwei Jahre vor ihrem Tod 1993. Zum 100. Geburtstag von Gret Palucca wird heute um 18 Uhr eine Ausstellung über ihr Leben in der Akademie der Künste eröffnet. Später am Abend gibt es den Porträtfilm „Ich will nicht hübsch und lieblich tanzen“ von Konrad Hirsch und Ralf Stabel zu sehen, und das neu gegründete Palucca Tanz Studio führt eine „Hommage à Palucca“ mit Choreografien ehemaliger Palucca-Schüler vor.
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