: Nur noch ein halbes Milliärdchen Verlust
Landeseigene Bankgesellschaft sieht sich trotz Verlusten auf richtigem Weg zur Sanierung. 200 Beschäftigte gekündigt
Die Bankgesellschaft Berlin hat in den ersten neun Monaten dieses Jahres ihre Verluste ausgeweitet. Die mehrheitlich landeseigene Bank, die der rot-rote Senat derzeit verkaufen will, sieht sich dennoch bei der Sanierung auf dem richtigen Weg. Die Reduzierung der Sach- und Personalkosten liege im Plan, der operative Verlust habe sich verringert, hieß es gestern. „Die Neuausrichtung des Konzerns schreitet zügig voran“, rühmte sich Bankchef Hans-Jörg Vetter gestern.
Zunächst aber schrieb die Bank erneut Verluste. Der Fehlbetrag nach Steuern habe sich bis Ende September auf 569 Millionen Euro belaufen, nach 369 Millionen im gleichen Vorjahreszeitraum. Ursache dafür sind vor allem Risiken im Kreditgeschäft sowie die fallenden Kurse an den internationalen Finanzmärkten. So habe die Risikovorsorge für das Kreditgeschäft mit 394 Millionen Euro über dem Plan gelegen. Das Ergebnis aus Finanzanlagen betrage minus 285 Millionen Euro, nach minus 56 Millionen im gleichen Vorjahreszeitraum. Der Verlust aus Finanzanlagen der Bank sei vor allem auf Teilabschreibungen bei Euro-Stoxx-50-Fonds zurückzuführen.
Die wesentlichen Sanierungsvorhaben verliefen aber wie geplant, sagte Vetter. „Die Bank hat ihre Handlungsfähigkeit wiedergewonnen.“ Die Bank werde zwar das Jahr mit einem Verlust abschließen, eine Halbierung des operativen Vorjahresverlustes von 634 Millionen Euro sei trotz des schwierigen Marktumfeldes aber noch zu erreichen. Der Verwaltungsaufwand sei um gut 8 Prozent gedrückt worden, dabei die Personalkosten im Zuge der Sanierung allein um fast 10 Prozent.
Das bekamen die Mitarbeiter zu spüren. Seit Ende September 2001 haben knapp 1.700 den Konzern verlassen. Bis Ende September wurden rund 200 betriebsbedingte Kündigungen ausgesprochen, die der Konzern ursprünglich eigentlich vermeiden wollte. Zwei Drittel dieser Kündigungen wurden nach Angaben der Bank nachträglich in Aufhebungsverträge umgewandelt, sodass im laufenden Geschäftsjahr noch 70 Beschäftigte entlassen wurden. ROT
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