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Justiz bohrt bei Globudent

Manager und Inhaber von Globudent mit einem Fuß im Gefängnis. Krankenkassen weisen Schuldvorwurf zurück

WUPPERTAL dpa ■ Wegen Betrugs mit Billig-Zahnersatz aus China hat die Wuppertaler Staatsanwaltschaft gegen Manager und Inhaber der Mülheimer Firma Globudent Haftbefehle beantragt. Ermittelt werde gegen drei Männer im Alter zwischen 27 und 36 Jahren, sagte ein Sprecher der Wuppertaler Staatsanwaltschaft gestern. Sie sollen überhöhte Rechnungen für Billig-Prothesen aus China ausgestellt und die Differenz mit den Zahnärzten, von denen die Aufträge kamen, geteilt haben.

Ausmaß und Schadenshöhe des Falls seien weiter unklar. Hinweise auf mögliche Gesundheitsgefahren durch die Billig-Importe gebe es aber nicht. Das Unternehmen bezeichnete die Vorwürfe als haltlos. In dem chinesischen Labor werde zu günstigeren Lohnkosten mit Materialien und Produkten nach deutschem Standard gearbeitet.

Derweil wiesen die Krankenkassen jede Mitschuld an dem Fall zurück. Die Bundeszahnärztekammer hatte den Kassen vorgeworfen, sie hätten Anteil an dem Skandal, weil sie billigeren Zahnersatz aus dem Ausland empfohlen hätten. Die Barmer Ersatzkasse versucht nun zu ermitteln, wie viele ihrer jährlich 1,7 Millionen Zahnersatz-Fälle über Globudent abgewickelt worden seien. Ein Sprecher der Deutschen Angestellten-Krankenkassen (DAK) sagte, der Gesetzgeber müsse die Abrechnungen transparenter gestalten.

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