: Seelisch-sittliche Verwahrlosung
BERLIN taz ■ Die beiden 17-jährigen Jugendlichen und der 23-Jährige, die in Potzlow in der Uckermark den 16-jährigen Marinus Sch. brutal umgebracht haben sollen, sollen psychiatrisch untersucht werden. Das sagte gestern der Neuruppiner Oberstaatsanwalt, Gerd Schnittcher, zur taz. „Dabei geht es weniger um den Grad der Alkoholisierung, der schien sich in Grenzen gehalten zu haben, sondern um die seelisch-sittliche Verwahrlosung.“ Die beiden 17-Jährigen hatten gestanden, den Förderschüler, der vier Monate lang als vermisst galt, wegen seiner gefärbten Haare und HipHopper-Hose brutal misshandelt und in einer stillgelegten Jauchegrube vergraben zu haben (taz berichtete). Der 23-Jährige, ein einschlägig vorbestrafter Rechter und Bruder eines der anderen Tatverdächtigen, schweigt weiter zu den Vorwürfen. Die Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Beate Blechinger, hatte am Montag eine Erziehungsoffensive gefordert. Der Mord sei „aus seelischer Verwahrlosung heraus geschehen, die sich zufällig ein Opfer gesucht“ habe. WAHN
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen