: anbau trotz verbot
Fast eine Rekordernte
Nach dem am 25. Oktober veröffentlichten Bericht der UN-Drogenaufsichtsbehörde wurden dieses Jahr 3.400 Tonnen Rohopium in Afghanistan geerntet. Das sind nur 25 Prozent weniger als während der Rekordernte 1999. Damals lieferte das Land drei Viertel des weltweit produzierten Opiums. Die UN-Zahlen beruhen auf einer Schätzung der Anbaufläche durch hochauflösbare Satellitenfotos, weil die Sicherheitslage in vielen Anbaugebieten keine Besuche zuließ. Die afghanischen Behörden haben im Frühjahr alle Opiummärkte geschlossen und alle mit dem Anbau und Handel verbundenen Aktivitäten aus der Öffentlichkeit verdrängt. Ihre Politik der Zerstörung der Ernten und der Zahlung von Entschädigungen wurde jedoch, wie einige Medienberichte nahe legen, von Korruption unterlaufen und die Felder blieben erhalten. Nach anderen Berichten hat sich der Mohnanbau inzwischen aus dem Süden mehr in die von der Nordallianz kontrollierten Gebiete verschoben. PB
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