: arzneimittel gegen hiv
Die Vermehrung des Virus stoppen
Das erste Medikament gegen den Virus war AZT, das immer noch auf dem Markt ist. Das Prinzip von AZT ist der Einbau eines falschen Bausteins in die Erbsubstanz des Virus, und es gehört zur Medikamentengruppe der NRTI (Nucleosidanaloge Reverse-Transkriptase-Inhibitoren). Die zweite Gruppe sind die Protease Inhibitoren (PI). Sie hemmen die Herstellung der Protease des Virus und verhindern so die Reifung des Virus.
Die dritte Gruppe sind die NNRTIs, die Nicht Nucleosidale Reverse-Transkriptase-Inhibitoren, die direkt die Reverse Transkriptase blocken. Eine vierte Substanzklasse, die so genannten Fusionsinhibitoren – sie verhindern die Fusion des Virus mit dem Lymphozyt – wird in Deutschland zwar schon angewandt, ist aber noch nicht verbreitet.
Wahrscheinlich werden als fünfte Gruppe die Integrase-Hemmer dazukommen – sie hemmen den Einbau der umgeschriebenen Erbsubstanz des Virus in das menschliche Genom. Insgesamt sind in Deutschland über 20 Medikamente für HIV-positive Menschen auf dem Markt.
Die Bekämpfung der Viren erfolgt hauptsächlich im Blut. Aber die überwiegende Zahl der Viren befinden sich in den Lymphknoten, in den Gliazellen des Gehirns, in der Haut und anderen Geweben. In diesen Körperkompartimenten sind die Viren wegen ihrer geringeren Teilungsaktivität einer Medikamentenbehandlung schlechter zugänglich.
GUDRUN FISCHER
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen