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Entwicklungshilfe gespart

Hilfsorganisationen: Halbierung der Armut und Schulbildung für alle Kinder bis 2015 kaum zu schaffen

BERLIN taz ■ Die wichtigsten Ziele bei der internationalen Bekämpfung der Massenarmut und des Hungers sind kaum noch erreichbar. Die Hauptschuld daran gaben gestern die Hilfsorganisationen Terre des hommes und die Welthungerhilfe den Industrieländern. Zwischen 1980 und 2001 seien die Hilfsgelder im Schnitt von 0,37 auf 0,22 Prozent im Verhältnis zum Bruttosozialprodukt gesunken, sagte Peter Mucke, Geschäftsführer von Terre des hommes, bei der Vorlage des Jahresberichts „Die Wirklichkeit der Entwicklungshilfe“.

Mucke erinnerte die Bundesregierung daran, dass auch sie die so genannten Millenniumsziele bei der UN-Generalversammlung im Jahr 2000 verabschiedet habe. Dazu gehört zum Beispiel, bis 2015 den Anteil der Armen zu halbieren und allen Kindern eine Primärschulausbildung zu ermöglichen.

Beide Hilfsorganisationen bezeichneten die Anstrengungen für diese Ziele als völlig unzureichend. So steige zurzeit die Zahl der Hungernden wieder. Nach aktuellen Schätzungen der Weltbank werden bis 2015 immer noch etwa 90 Länder keine Grundschulausbildung für alle Kinder anbieten können.

Ausdrücklich lobte der Generalsekretär der Welthungerhilfe, Volker Hausmann, die Anhebung des Etats für das Entwicklungsministerium (BMZ) im nächsten Jahr um 100 Millionen Euro. Den generellen Abwärtstrend bei der Entwicklungshilfe sieht er aber deswegen nicht gebrochen. Zum Vergleich führte Hausmann an, dass die Bundesregierung 1990 umgerechnet vier Milliarden Euro in die Entwicklungshilfe gesteckt habe, 2003 werden es dagegen nur 3,8 Milliarden Euro sein.

In der Kritik der Hilfsorganisationen stand die Verquickung von Wirtschaft und Entwicklungshilfe. Die größten Empfänger deutscher Hilfe sind zum Beispiel Länder mit Zukunftsmärkten wie China oder Südafrika. ZIP

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