: lokalkoloratur
Ein Abgrund tut sich auf in Hamburg, und damit ist ausnahmsweise nicht das politische Profil des SPD-Fraktionschefs Uwe G. gemeint. Ein Abgrund an Fragen vielmehr, den Bild am Sonntag und Hamburger Morgenpost mit gewohnt knallharter Recherche offen legten: „Nur ein gemeines Gerücht? Trägt von Beust etwa ein Toupet?“ ist angeblich die Frage, über die „ganz Hamburg rätselt“. Dabei ist schon beim ersten Blick auf unser aller stets sorgsam gescheitelten Bürgermeister ersichtlich, dass Boulevard-Journalismus mal wieder zu kurz greift. Dringlicher scheint die Frage, ob Ole von Beust – anders als der volltönende Kanzler – sein volles Blondhaar bleicht, auf dass es besser mit seinem sonnengebräuntem Antlitz harmoniere? Oder ob es sich angesichts des real regierenden Schwarz-Schill tatsächlich um denselben handeln kann, der antrat, aus der verstaubten hanseatischen CDU eine moderne, tolerante Großstadtpartei zu machen? Haben wir es etwa – wie angeblich auch in Bagdad – mit einem Doppelgänger zu tun, der dieser Stadt den von Beust gibt, den sie gar nicht wollte? Was trug sich wirklich zu, seinerzeit im Jahre 1973, als ein 18-jähriger Carl-Friedrich Arp Freiherr v. B. seinen Vornamen zu Ole verdichtete? Gibt es, auch dieser Verdacht keimt, Ole von Beust überhaupt? Wer regiert eigentlich in dieser Stadt? Und wo kommen wir da hin? Wie soll das bloß alles enden? Wo bleibt die La Ole in der EOL-Arena? smv
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