: Schau, Bella, schau
Zum dritten Mal in Bremen: Das Festival „Cinema! Italia!“ präsentiert zeitgenössisches Kino vom Appennin
Das Land ist ein Versprechen. Nein, politisch nicht. Aber was die Geografie angeht, aus kulinarischer Sicht und zweifellos auch für Cineasten: Lollobrigida. Mastroianni. Pasolini!, ach Italien.
Cinema! Italia! heißt das Tournee-Festival, das ab morgen das Programm des Atlantis-Kinos ausmacht. Acht Produktionen werden in deutscher Erstaufführung gezeigt. Sie bilden laut Veranstalter „einen repräsentativen Querschnitt durch das aktuelle Filmschaffen des Landes“. Das Bild allerdings, das sie vom Wunsch- und Traumziel der Teutonen zeichnen, überrascht: Fluchttendenzen herrschen vor – private Konflikte, historische Stoffe, entrückte Sichtweisen.
So schildert Vincenzo Terracciano in „Ribelli per caso“ („Die Rebellen von Zimmer 104“) den grotesken Aufstand von Krankenhauspatienten, und Antonietta De Lillo hat für ihren Spielfilm „Non è giusto“ („Es ist nicht fair“) die Perspektive der Kinder gewählt. „Für sie“, so begründet die Regisseurin, „ähnele die Welt der Erwachsenen einer Sandburg, die nur noch schlecht hält“.
Gar ins Sizilien des 18. Jahrhunderts verlegt Altmeister Emidio Greco sein Opus „Il Consiglio d‘egitto“ ( „Der Abbé als Fälscher“): Wie der Roman von Leonardo Sciascia erzählt er eine Parabel über den Missbrauch von Medien in den Händen einer – geistlichen – Autorität. Ein opulent ausgestatteter Streifen, der darin erinnert, dass jedes Kostüm eine Maskerade ist. bes
10x2 Freikarten für „Der Abbé als Fälscher“ (OmU) morgen um 20 Uhr im Atlantis hält die taz für ihre Leser bereit. Interessenten wählen heute um 16 Uhr die Telefonnummer 0421 / 32 13 53.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen