piwik no script img

Raketenangriff im Gaza-Streifen

Israel tötet Palästinenser-Funktionär. USA stimmt gegen UN-Resolution zu Jerusalem

GAZA/JERUSALEM/NEW YORK dpa/rtr/afp ■ Israel hat gestern erstmals seit vier Monaten wieder einen ranghohen Palästinenser im Gaza-Streifen durch einen Raketenangriff gezielt getötet. Israelische Kampfhubschrauber feuerten mehrere 100 Kilogramm schwere Raketen auf ein Regierungsgebäude in der Stadt Gaza ab. Dabei wurde der 34-jährige Mustafa Sabbah tödlich getroffen. Israelische Militärkreise bestätigten, dass Sabbah gezielt liquidiert worden sei. Er sei für Bombenanschläge auf israelische Panzer verantwortlich gewesen, bei denen im Frühjahr insgesamt sieben Soldaten ums Leben kamen. Nach palästinensischen Angaben gehörte Sabbah zum Wachpersonal eines Gebäudekomplexes des Landwirtschaftsministeriums.

In der Nacht zuvor hatte die Armee zwei bewaffnete Palästinenser bei Hebron im Westjordanland getötet. Die Soldaten hätten versucht, die zwei Männer festzunehmen und seien von ihnen beschossen worden, sagte eine Armeesprecherin. Die Soldaten hätten das Feuer erwidert und beide Männer getötet. Israels Armee teilte weiter mit, bei Einsätzen im Westjordanland seien elf militante Palästinenser festgenommen worden. Zudem sei in der Nacht der Versuch eines Palästinensers vereitelt worden, mit einem Gewehr und Granaten bewaffnet in einen Kibbuz nahe des Gaza-Streifens einzudringen. Soldaten hätten den Palästinenser leicht verletzt.

Die USA haben zum ersten Mal gegen eine Resolution der UN-Generalversammlung gestimmt, in der die Proklamation Jerusalems zur Hauptstadt Israels durch Israels Regierung für „null und nichtig“ erklärt wird. Im Gegenzug stimmten die EU-Länder im Block für die Resolution. Die Erklärung wurde bei sechs Nein- und weit über 100 Jastimmen angenommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen