: Heiraten mit Kamelen
Fast 10.000 Paare haben sich 2001 im Bundesland Brandenburg das Jawort gegeben. Gefeiert wird unter anderem im Zoo von Eberswalde und in einem ausgedienten Flieger
Die traurige Nachricht zuerst: Im vergangenen Jahr wurden fast 4.000 Ehepaare in Brandenburg wieder voneinander geschieden. Aller Statistik zum Trotz haben sich jedoch zeitgleich 9.744 Männlein und Weiblein vor die Standesbeamten getraut, darunter auch zahlreiche BerlinerInnen.
Um diesen Tag gebührlich zu begehen, haben die meisten kräftig die Kuh fliegen lassen. Kein Wunder, dass die Brandenburger Hotels und Gemeinden sich die Hände reiben, schließlich sind Frischgebackene ein äußerst großzügiges Klientel. Und zudem offen für ungewöhnliche Maßnahmen: So bietet der Zoo von Eberswalde erfolgreich Trauungen auf seinem Terrain an. Unter die Hochzeitsgäste mischen sich ein zahmer Papagei, Kamele und so genannte Streicheltiere. Gibt’s gerade Nachwuchs im Zoo, etwa bei den Tigern, wird er auf den Namen der Brautleute getauft. Außerdem pflanzen selbige einen Baum auf dem Zoogelände und können hernach im Urwaldhaus tafeln. (Infos: Tel. (0 33 34) 2 28 09).
Heiraten in einem vierstrahligen Langstreckenflugzeug können Kunden des Standesamts Rhinow. Die zur Wendezeit in einem abenteuerlichen Flug von Berlin-Schönefeld nach Stölln auf einen Acker überführte Illjuschin 62 ziert nun die Otto-Lilienthal-Gedenkstätte im Örtchen. Brautpaare können sich im Cockpit das Jawort geben, während die Festgäste in der Businessclass sitzen. Danach wird nicht abgehoben, sondern im Dorfgasthof gespeist.
Rund zwei Dutzend Hotels haben sich ganz und gar auf das Ehepublikum eingestellt. „Hochzeitshotels“ nennt die Tourismus-Marketing-Brandenburg GmbH Häuser mit mindestens Drei-Sterne-Standard und speziellen Arrangements. So fackelt etwa das Parkhotel Schloss Wulkow in Märkisch-Oderland auf Wunsch ein Barockfeuerwerk ab. Auf das die Ehe lange halte. CB
Infos zu Hochzeiten in Brandenburg: Tel. (03 31) 2 00 47 47
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