reformpolitik/pds: Auf der Flucht vor sich selbst
Die PDS ist nach einem knappen Jahr Regierungsbeteiligung angekommen – nicht im Westen, sondern bei sich selbst. Seit sie regiert, taugt die Partei nicht mehr als Objekt von Projektionen. Jetzt hat es jeder gemerkt: Die PDS war nie eine kosmopolitische Partei. Diesen Eindruck erweckte nur Gregor Gysi. Die PDS hatte nie revolutionären Elan. Sondern nur sehr gute Werbekampagnen. Selbst eine authentische Friedenspartei war die PDS nie. Sie übernahm lediglich pazifistische Positionen von den Grünen, wie alte Möbel vom Vormieter, die man noch benutzen kann.
Kommentar von ROBIN ALEXANDER
Jetzt hat die Macht die PDS auf sich selbst zurückgeworfen. Das war zu erwarten. Überraschend hingegen ist: Mit sich selbst allein, mag sich die Partei nun selbst nicht mehr leiden. Die PDS ist mittlerweile auf der Flucht vor sich selbst.
Auf ihrer Basiskonferenz am Wochenende sprach Gabi Zimmer kein Wort darüber, was die PDS im Senat tut. Die PDS-Vorsitzende kritisierte aber auch nicht, was versäumt wurde. Sie träumte: von einer Partei, die keine ist, in einer Gesellschaft, die es nicht gibt. Damit ist Zimmer in der PDS kein Einzelfall. Auch der wirkliche Vorsitzende, Gregor Gysi, schweift ja in fantastischen Gefilden: Er denkt an eine neue Linkspartei. Zimmer und Gysi verbindet wenig, aber sie marschieren in die gleiche Richtung: Rein ins Projekt. Raus aus der Realität.
Umgeben von Menschen, die mit sich selbst oder ihrer DDR-Vergangenheit beschäftigt sind, bleiben in der PDS ein paar Leute, die den Anspruch haben, Reformpolitik zu machen. Viel Erfolg.
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