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Längenwahn

Erste Infoveranstaltung über abermalige Verlängerung der Werkspiste ins Alte Land in Finkenwerder

Jetzt wird es wirklich ernst. Die lange verheimlichten Pläne für eine erneute Verlängerung der Airbus-Werkspiste in das Alte Land hinein nehmen die Form einer konkreten Drohung an. Auf einer ersten Informationsveranstaltung von Wirtschaftsbehörde und Airbus-Konzern gestern Abend in der Gesamtschule Finkenwerder prallten Befürworter und Gegner des Projekts heftig aufeinander.

Die Pläne würden „zu Lasten der Natur, der Anwohner und der Kulturlandschaft Altes Land“ gehen, kritisierte Manfred Braasch vom BUND. Airbus-Chef Hans-Joachim Gante versicherte, „Verständnis für die Sorgen der An-wohner zu haben“. Er lege „Wert auf gute Nachbarschaft“, versicherte er den etwa 400 Menschen in der Schul-Aula. Der neuerliche Bedarf sei begründet durch das höhere Gewicht der neuen Frachterversion des A380. Von der Teilmontage des Riesenjets im Werk Finkenwerder verspricht Hamburg sich mindestens 2000 zusätzliche Arbeitsplätze. Der Flugzeugbauer will noch in diesem Jahr förmlich einen weiteren Ausbau der Start- und Landebahn auf insgesamt 3273 Meter beantragen. Die Wirtschaftsbehörde hat bereits unter dem ehemaligen SPD-Senator Thomas Mirow zugesagt, bis 2006 eine entsprechende Verlängerung zu ermöglichen. Zurzeit wird die Piste im ersten Schritt auf 2684 Meter erweitert, obwohl Klagen von Anwohnern gerichtlich noch nicht entschieden wurde. Daneben ist die Zuschüttung von 170 Hektar der Elbebucht Mühlenberger Loch für weitere Werksbauten bereits weitgehend abgeschlossen. Der zweite Ausbau würde in südwestlicher Richtung erfolgen und damit mitten in das Obstbauerndorf Neuenfelde hineinführen. Anwohner und Umweltschützer bekämpfen die Erweiterungspläne von Konzern und Stadt seit Jahren.

SVEN-MICHAEL VEIT

Ausführlicher Bericht morgen

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