: was macht eigentlich ...die Ratte?
Baden
So gehört es sich auch für ein Exemplar der Spezies Rattus, Gattung arvicola terrestris, im Volksmund besser bekannt unter der Bezeichnung Wasserratte: Im Berliner Spaßbad „Blub“ sind jetzt ihre Spuren aufgetaucht. Das Gesundheitsamt hat das Bad aus hygienischen Gründen und wegen Seuchengefahr am Montag erst einmal geschlossen. Um Missverständnisse auszuschließen: Es handelt sich in diesem Fall nicht um putzige Planscher und ihre urinös-gelben Hinterlassenschaften. Fast noch schlimmer: Eine Horde pelziger Gesellen tummelte sich tot und lebendig in den blauen Becken, hinterließ ihre Losung im Wasser und in den Pflanzenkübeln, als sie entdeckt wurde. Eine aufmerksame Schwimmerin hatte den Besuch der ungewöhnlichen Badegäste gemeldet.
Gefürchtet sind die putzigen kleinen Nager vor allem in ihrer Rolle als Überträger ansteckender Krankheiten. Daher muss erst der Kammerjäger ran, bevor das 17 Jahre alte Planschparadies wieder geöffnet werden kann. Es ist davon auszugehen, dass er aus Rücksicht auf die Örtlichkeiten auf die klassischen Rattengifte Arsen und Fängervonhameln verzichten wird. Das „Blub“ sucht seit geraumer Zeit nach Investoren, das Schwimmbad soll moderner und attraktiver werden. Ursprünglich hieß es, man plane einen extra Wellness- und Fitnessbereich, um so mehr Badegäste anzulocken. Es ist noch unklar, ob das überraschende neue Konzept, mit einem Streichelzoo eine Attraktion für Groß und Klein zu schaffen, weiter verfolgt wird. AHA FOTO: AP
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