: Mit bunten Stiften gegen den Stress
Kleine Patienten der Kinderklinik Links der Weser stellen ihre Bilder in der Bürgerschaft aus
„Stress lass nach – Kind im Krankenhaus“. Auf den ersten Blick wollen die bunten Kinderbilder, die eigentlich aussehen, als könnten sie auch bei Oma im Wohnzimmer hängen, nicht so ganz zu diesem Ausstellungstitel passen. Tiere, Autos, Natur und Flugzeuge sind die häufigsten Motive. Doch auch Portraits mit traurig aussehenden Menschen hängen seit einigen Tagen im Festsaal der Bürgerschaft an der Wand.
Für die kleinen Patienten der Kinderabteilung im Krankenhaus LdW waren die zweimal im Monat stattfindenden Malnachmittage, an denen unter Anleitung des Künstlerpaars Eckfrid und Gertraud von Knobelsdorff die Bilder entstanden, eine Gelegenheit, dem oft nicht leichten Klinikalltag für ein paar Stunden zu entkommen.
„Einige Kinder sind schwer krank und stehen unter starker Behandlung. Das verursacht natürlich Stress“, erklärt Kinderschwester Renate Tibus vom Förderverein den Namen der Ausstellung. „Bei der Malaktion können sie die Anspannung abbauen und ihren Gefühlen freien Lauf lassen.“
Eckfrid von Knobelsdorff ist nach fast drei Jahren Arbeit mit den Kindern überrascht, wie toll sie zusammenarbeiten: „Es ist erstaunlich, wie gut sich die altersunterschiedlichen Kinder verstehen. Dadurch entsteht eine fast familiäre Stimmung.“ Wichtig ist ihm auch, dass die Kinder keinerlei Vorgaben bekamen, dass sie frei malen konnten, was ihnen gerade in den Sinn kam. „In dieser Ausstellung sollen nicht die Ergebnisse eines Wettbewerbs vorgestellt werden. Jedes Kind wird zur eigenen Leistung ermutigt.“
Lea Heyne
Die Ausstellung im Festsaal der Bremer Bürgerschaft, die noch bis zum 16. 1. zu sehen ist, hat jeden Tag von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Jedes Bild kann für 30 Euro gekauft werden, der Erlös wird vom Förderverein für ein neues Projekt im Jahr 2003 verwendet.
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