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Privatbahn zögert

Nordwestbahn betreibt Osnabrück-Hannover noch nicht zum 15.12. Erst müssen Gerichte sprechen

Die Nordwestbahn wird die Strecke Osnabrück-Hannover nicht wie geplant bereits zum Fahrplanwechsel am 15. Dezember mit Expresszügen bedienen. Dies sei aus technischen Gründen nicht möglich, sagte eine Unternehmenssprecherin am Mittwoch in Osnabrück. An diesem Freitag müsse zunächst in Köln gerichtlich geklärt werden, ob ein Widerspruch der Deutsche Bahn Netz AG gegen den Einsatz der Nordwestbahn auf der Strecke aufschiebende Wirkung für die grundsätzliche Erlaubnis des Eisenbahnbundesamtes habe.

Sollten die Richter am Freitag grünes Licht für die NordwestBahn geben, muss die Privatbahn nach einer gesetzlichen Frist spätestens vom 15. Januar an auf der Strecke den Verkehr aufnehmen. Das bedeutet, dass sowohl das Osnabrücker Unternehmen Fahrten anbietet als auch die DB Netz AG den Fahrplan angepasst hat.

Die Nordwestbahn ist einTochterunternehmen der Connex-Gruppe sowie der Stadtwerke Osnabrück und Oldenburg. Sie will mit ihren Expresszügen die bisherigen Interregio-Züge der Deutschen Bahn AG ersetzen, die diese im neuen Fahrplan gestrichen hat. Die Deutsche Bahn AG bedient die Strecke Osnabrück-Hannover im Fernverkehr nur noch mit Intercitys, die seltener halten, in größeren Intervallen verkehren und zuschlagpflichtig sind.

Die DB Netz AG sträubt sich aber gegen die private Konkurrenz auf der Strecke, weil der Fahrplan aus ihrer Sicht keinen Spielraum für die zusätzlichen Züge bietet. Unter anderem werde es zu erheblichen Schwierigkeiten im S-Bahn-Verkehr der Landeshauptstadt Hannover kommen, argumentiert die für die Vergabe der Strecken zuständige Bahn-AG-Tochter.

dpa

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