: Öko, TK, ohne Mond
Kältewelle und Öko-Tipps für gute Weihnachtsbäume. TU Dresden untersucht Mondphasen-Nadeln
as man alles beim Weihnachtsbaumkaufen oder -selber Abhacken bedenken sollte, haben die Umweltschutzorganisation „Robin Wood“, die Sauerländer Landwirtschaftskammer und die TU Dresden zusammengetragen:
Ein Öko-Knigge
„Robin Wood“ gibt in einem „Öko-Knigge“ Tipps für den Christbaumkauf. Die Bäume sollten aus ökologisch bewirtschafteten Kulturen mit Zertifikat stammen, erklärte Robin Wood. Wer keine Öko-Bäume in seiner Umgebung findet, sollte einen Baum aus der Region wählen, am besten einen zum Selberschlagen beim nächsten Waldbetrieb. Die Öko-Tipps sind unter www.robinwood.de abrufbar.
Käufer eines Weihnachtsbaums sollten auf das Siegel des Naturland Verbandes oder des FSC (Forest Stewardship Council) achten, hieß es weiter. Auch in einigen Bioland-Betrieben gebe es in diesem Jahr Öko-Bäume. Diese Zertifikate erhielten nur Forstbetriebe, die auf Kahlschläge, Düngungen, Maßnahmen zur Entwässerung und Pestizide verzichten. In Deutschland tragen mehr als 350 Forstbetriebe mit insgesamt mehr als 400.000 Hektar Wald das FSC-Zertifikat. Zwölf Betriebe tragen, laut Robin Wood, zusätzlich das noch konsequentere Siegel von Naturland. Die Organisation rät ab von Bäumen mit Wurzelballen. Die würden dadurch aus „dem Winterschlaf gerissen“ und wüchsen draußen nicht mehr richtig an.
Kälte gut gegen das Nadeln
Bei trockenem Wetter und Dauerfrost geschlagene Weihnachtsbäume verlieren beim anschließenden Einsatz im Wohnzimmer nicht so schnell ihre Nadeln. Die Bäume erreichen „tiefgefroren“ und damit ohne den bei höheren Temperaturen üblichen Transportstress die heimische Wohnstube, berichtete der Geschäftsführer der Landwirtschaftskammer Meschede (Sauerland), Christian Mohr. Allerdings erhöhe sich mit fallendem Thermometer die Gefahr, dass beim Einnetzen der Bäume starr gefrorene Zweige brechen. Mohr rät Verbrauchern, die ihren Baum in den kommenden Tagen selber schlagen wollen, diesen nicht im Netz, sondern nur lose umwickelt zu transportieren.
Mond hat nix damit zu tun
Die Mondphase beim Schlagen von Weihnachtsbäumen hat entgegen einiger Volksweisheiten allerdings keinen Einfluss auf das Nadelverhalten. Das haben Forscher der Technischen Universität (TU) Dresden eigens untersucht und festgestellt: Egal in welcher Mondphase Fichten geschlagen werden – sie nadeln alle gleich schnell. Für die Studie seien 16 genetisch identische Bäume untersucht worden, deren Zweige zu verschiedenen Mondphasen geschnitten wurden, teilte die TU mit. Zwei Wochen nach dem Schnitt nadelten alle so gut wie gar nicht. Zwischen der zweiten und vierten Woche steigere sich das Nadeln „dramatisch“. Nach sechs Wochen hatten die Zweige den Angaben zufolge kaum noch Grünes aufzuweisen. epd/dpa
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen