: Trockenzeit für Roots Nights
Konzertreihe für Weltmusik halbiert, weil keine BMG-Gelder mehr fließen
Nur in stark reduziertem Umfang können die Roots Nights im kommenden Jahr stattfinden. 2003 werde es nur fünf Konzerte der Weltmusik-Reihe geben, teilte Bettina Geile vom veranstaltenden Kulturzentrum Schlachthof mit. In den vergangenen Jahren hatte das Programm jeweils zehn Konzerte umfasst.
Grund für die Reduktion: Das Projekt erhält keine Mittel mehr von der Bremer Marketing Gesellschaft (BMG). Diese hatte die weit über die Region hinaus beachteten Weltmusik-Nächte von 1998 bis 2001 mit insgesamt 37.000 Euro und im vergangenen Jahr mit 13.000 Euro bezuschusst. Dem stand jeweils ein mehr als ebenso großer Eigenanteil des Veranstalters gegenüber. „Jetzt verabschiedet man sich sang- und klanglos aus der Förderung“, monierte Geile. Die BMG habe die Nichtberücksichtigung per Formbrief mitgeteilt. Eine inhaltliche Begründung fehle. In dem Schreiben wird nur auf die „unabweisbar begrenzte Finanzausstattung“ verwiesen.
Das sei aber auch der entscheidende Grund, verteidigte Henrik Marckhoff von der BMG die Entscheidung. Die Förderung seit 1998 sei kein Argument für weitere Zahlungen: „Es kann nicht sein, dass Kulturangebote auf unserer pay-role landen und dann für immer dort bleiben.“ Sonst hätten „Neueinsteiger keine Chance“. Zu den geförderten Novitäten der kommenden Saison zähle der von der Hochschule für Künste initiierte „Speicher der Künste“. Auch eine neue Theater-Reihe des Kulturbahnhofs Vegesack habe positiven Bescheid.
Nach der Absage der BMG habe man vergeblich nach weiteren Sponsoren gesucht, beschrieb Schlachthof-Leiterin Bettina Geile die Lage der Roots Nights. Die renommierte Reihe besteht seit 1990. Bis heute hat sie in 113 Konzerten Musik aus allen Erdteilen präsentiert. „In Bremen sind wir der einzige Ort“, so Geile „an dem kontinuierlich eine Mischung von international bekannten Bands und neuen Gruppen vorgestellt wird.“ bes
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