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Dreifaches Solo statt Trio

Intendantenkonsens mit Kultursenator: Die drei Opern wechseln den Träger, bleiben aber eigenständig. Flierl will dennoch sein Stiftungsmodell dem Parlament vorlegen

In der Debatte über eine Reform der Berliner Opernhäuser haben die Intendanten der drei Musikbühnen und Kultursenator Thomas Flierl (PDS) einen „strategischen Rahmenkonsens“ erlangt, teilte am Sonntag der Sprecher der Kulturverwaltung, Torsten Wöhlert, mit. Hinter verschlossenen Türen, nach einem stundenlangen Verhandlungsmarathon, habe Flierl schließlich erklärt, nun die Zustimmung der Berliner Intendanten von Staatsoper, Deutscher Oper und Komischer Oper für ein Konzept erhalten zu haben. Kernpunkte der Abmachung sind, dass es auch in Zukunft drei eigenständige Häuser geben wird. Ziel ist allerdings ein Trägerwechsel. Dabei sollen die Intendanten zukünftig, ähnlich wie die Berliner Hochschulen, eine mehrjährig festgeschriebene Planungssicherheit erhalten. Im Gegenzug mussten die Chefs einer schrittweisen Absenkung der Zuschüsse zustimmen.

Neu wird die Einrichtung einer Koordination zwischen den drei Häusern sein. Ziel ist es dabei, die Profile der einzelnen Opern zu schärfen, um damit die Auslastung und die Einahmesituation der Häuser zu verbessern. Weitere Einzelheiten und Zahlen wollte Flierl zunächst nicht nennen.

Mit dem am Sonntag erzielten Konsens will die Kulturverwaltung bis Mitte Januar nun eine Senatsvorlage erarbeiten. In dieser will Flierl sowohl das von ihm bislang präferierte „Stiftungsmodell“ – eine Stiftung mit drei angeschlossenen GmbHs, für jede Oper eine – darstellen, wie auch das nun von der Deutschen Opernkonferenz vorgeschlagene Alternativmodell. Erst kürzlich hatten die drei Intendanten in einem offenen Brief verkündet, sich einem Stiftungsmodell verweigern zu wollen. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit hatte am Wochenende angekündigt, sich im Januar in den Streit um die Reform der Opernhäuser intensiv einschalten zu wollen. ADRIENNE WOLTERSDORF

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