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Diskussion nach Soldatentod

Bei Hubschrauberabsturz in Kabul sterben sieben deutsche Soldaten. Verteidigungsminister Struck schließt aus, dass der Helikopter abgeschossen wurde. FDP zieht Konsequenzen und fordert, die Ausrüstung der Auslandssoldaten zu überprüfen

KABUL/BERLIN dpa/ap ■ Das Expertenteam der Bundeswehr, das die Ursache des tödlichen Hubschrauberabsturzes klären soll, war noch nicht in Kabul eingetroffen, da begann in Berlin der Streit über die angeblich schlechte Ausrüstung der Bundeswehrsoldaten im Ausland. Der parlamentarische Geschäftsführer der FDP-Bundestagsfraktion, Jürgen Koppelin, forderte eine Überprüfung der Ausrüstung der im Ausland eingesetzten Soldaten. Verteidigungsminister Peter Struck (SPD) schloss unterdessen aus, dass der Helikopter beschossen worden sei.

Insbesondere die neuartige unbemannte Aufklärungs- und Überwachungsdrohne „Luna“ müsse den deutschen Soldaten in Kabul „sofort zur Verfügung stehen“. Die Bundeswehr verfügt nach eigenen Angaben nur über ein einziges Komplettsystem dieses unbemannten Flugkörpers. Die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung berichtete, die Führung um Generalinspekteur Wolfgang Schneiderhan habe bereits die Verlegung von „Luna“ nach Afghanistan gefordert, was bei Außenminister Fischer und Kanzler Schröder auf Ablehnung gestoßen sei.

Das Verteidigungsministerium widersprach der Darstellung. Es habe lediglich eine Anfrage der Vereinten Nationen gegeben, das System den Waffeninspektoren in Irak zur Verfügung zu stellen. Die militärische Führung habe Verteidigungsminister Peter Struck vorgeschlagen, die Verlegung nach Irak positiv zu entscheiden. Derzeit werde geprüft, ob und wie das System verlegt werden könne.

Für den Fall eines Angriffs sind unbemannte Aufklärungsflüge von Vorteil. Doch einem abstürzenden Hubschrauber bringen sie nichts. Dem Unfall eines Transporthubschraubers lässt sich durch unbemannte Aufklärungsflüge schwerlich vorbeugen. Der abgestürzte US-Hubschrauber Sikorsky CH-53, ein „fliegender Lastesel“, gilt als eines der besonders robusten Stücke westlicher Wehrtechnik.

Im Anschluss an die Ermittlungen zur Unglücksursache waren ein Gottesdienst und eine Abschiedszeremonie geplant. Bundeskanzler Gerhard Schröder erklärte, sein tief empfundenes Mitgefühl gelte in erster Linie den Familien der Opfer. Die Soldaten seien zu einem gefahrvollen Dienst bereit gewesen, um den Afghanen ein besseres Leben zu ermöglichen, frei von Krieg und Unterdrückung. Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel drückte dem Kommandeur der Isaf-Schutztruppe ihr „tiefes Beileid zum Tode ihrer Kameraden“ aus. Erst am Freitag hatte der Bundestag den Afghanistan-Einsatz um ein Jahr verlängert. Demnach soll das deutsche Kontingent auf rund 2.500 Mann verdoppelt werden, um zusammen mit den Niederlanden in der ersten Jahreshälfte die Führung der Isaf zu übernehmen. Seit Beginn des Isaf-Einsatzes kamen 14 Soldaten ums Leben.

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