: was macht eigentlich ...Stefan Liebich?
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Stefan Liebich sieht nicht so aus, als hätte er gestern Abend mal kräftig rumgesumpft und hedonistisch am Balkonkraut gesogen. Der Mann wirkt ja so vernünftig, dass man es kaum glauben mag. Doch es stimmt, der PDS-Landeschef und Fraktionsvorsitzende wird heute gerade mal halb so alt wie das Image seiner Partei. 1972 in Wismar geboren, zog er im Alter von zehn mit seinen Eltern in die Hauptstadt der DDR, genauer in den Bezirk Marzahn. Den beschreibt er auf seiner Homepage als „schöne Ecke Berlins“. Sehr viel weiter ist der sozialistische Hoffnungsträger im geografischen Sinne dann auch nicht gekommen: Wohnen im Prenzl-Berg, Jobben im Imbiss im Bahnhof Friedrichstraße, Studium im Wedding, politische Karriere in Marzahn. Während gleichaltrige Ossis Weltreisen planten und ein Stipendium für die USA beantragten, trat Stefan – genau an seinem 18. Geburtstag – in die PDS ein. Im Winter 1990 dürfte der „150-Prozentige“, wie er sich selber nennt, damit sicher noch einsame Avantgarde gewesen sein. Liebich begründet es damit, dass er in der untergehenden DDR „vorrangig die Schokoladenseiten des real existierenden Sozialismus“ zu sehen bekommen hatte. „Sollte alles falsch gewesen sein?“, fragt er sich und andere. Mittlerweile gehört der rote Shooting-Star zum Kreis der innerparteilichen Resistance in der Berliner PDS. Oder anders gesagt: Für alle die, die sich Gabi Zimmers Bundes-Beton-Kurs nun wirklich nicht mehr antun wollen, gibt es Liebich und Hoffnung. AW FOTO: AP
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