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Zwischenfall in Fukushima120 Tonnen radioaktives Wasser

Ein Leck im Kühlwassertank: Aus dem japanischen Reaktor Fukushima traten in der Nacht zum Samstag offenbar 120 Tonnen radioaktiv verseuchtes Wasser aus.

Das verseuchte Wasser drang in den Boden ein – es sei jedoch unwahrscheinlich, dass es ins Meer gelange. Bild: dpa

TOKIO rtr | Aus dem japanischen Unglücks-Reaktor Fukushima sind nach Angaben des Betreibers bis zu 120 Tonnen radioaktives Wasser ausgelaufen. Die Ursache des Lecks in einem der sieben Tanks für Kühlwasser sei noch nicht bekannt, sagte ein Sprecher von Tokyo Electric Power am Samstag.

In den kommenden zwei Wochen sollen die verbliebenen 13.000 Kubikmeter Wasser in andere Behälter gepumpt werden. Wie lange das Leck schon besteht, wurde nicht mitgeteilt. Der beschädigte Tank liegt 800 Meter von der Küste entfernt. Die Nachrichtenagentur Kyodo meldete unter Berufung auf Unternehmenskreise, man rechne nicht damit, dass verseuchtes Wasser ins Meer gelangt.

Ein starkes Erdbeben und der nachfolgende Tsunami hatten im März 2011 das Kraftwerk schwer beschädigt. Bei drei der Reaktoren trat in der Folge eine Kernschmelze auf. In den vergangenen Wochen ist es mehrfach zu technischen Problemen gekommen. Zuletzt fiel am Freitag die Kühlung der Brennstäbe eines Reaktors für etwa drei Stunden aus. Die Aufräumarbeiten werden auf Jahrzehnte veranschlagt.

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5 Kommentare

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  • I
    ilmtalkelly

    @ Peter,

     

    techn.Flüssigkeiten und flüssige Problemstoffe in großen Mengen werden traditionell in der Industrie in Tonnen angegeben. Das hat wohl mit Fracht- Logistik zu tun, die sich am Gewicht mehr, als am Volumen orientiert.

  • I
    ion

    "Die Aufräumarbeiten werden auf Jahrzehnte veranschlagt."

     

    Welche en-vogue-medikamente/-hormone, cf.:

    https://www.taz.de/Kuschelhormon-mit-Wundereffekten/!113986/

    .... muss man schlucken, um immer wieder einen solchen brainshit bezüglich der technisch antizipierbaren super-gaus in Fukushima abzusondern, resp.: unkommentiert massen-medial zu kolportieren‽

    Selbst ohne zwischenzeitlich (weitere,) nennenswert heftigere natur-'wunder', wie z.B. erdbeben, etc. (die noch eintreffen werden!) ist und wird der havarierte technoshitpark nicht ansatzweise angemessen zu handeln sein.

    Presse & taz-redakteurInnen(!): kommentiert solche irrsinnigen tickermeldungen endlich ausnahmslos, wenn sie durch den meinungsbildenden news-äther geschossen werden, oder veröffentlicht sie konsequenterweise nicht auch noch dauernd im schnarchmodus, wodurch ihr euch der beihilfe zu .... mit-schuldig macht.

    Da ist nix mehr “aufzuräumen” !!!

    Ob solcher, immer wieder veröffentlichten propagandistischen statements, bewußten lügen, dauer-manipulationen der öffentlichkeit, vorspiegelungen falscher tatsachen wird man versucht, herrn François Villon zuzustimmen:

    "Man schlag’ dem ganzen Lumpenpack das Maul mit einem Hammer kurz und klein!"

  • I
    ilmtalkelly

    120 t finden das 800 m entfernte Meer nicht ?

     

    Wasser sucht sich seinen(kurzen) Weg, genau wie die Wahrheit zum Ausmaß der Katastrophe.

  • P
    Peter

    Für alle die irritiert sind über den Einheitenwechsel vom 1. zum 2. Paragraph:

    1 Tonne Wasser entspricht 1 Kubikmeter Wasser

  • Q
    quer-ulantin

    "es sei jedoch unwahrscheinlich, dass es ins Meer gelange."

     

    Es besteht zu keiner Zeit eine Gefährdung der Bewohner_innen.

     

    Niemand hat die Absicht eine Mauer zu bauen.