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Debatte FlüchtlingshilfeSterben leicht gemacht

Syrische Notleidende sind der UN halb so viel wert wie palästinensische. Das zeigt ein Zahlenvergleich. Die internationale Hilfe ist beschämend.

Syrische Flüchtlinge bei der Registrierung in Arsal: Etwa 1,1 Millionen sind es inzwischen im Libanon. Bild: dpa

Während Tripolis erwacht, drängen sich schon die ersten Syrer vor der Vertretung des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Tripolis ist jene Stadt im Libanon, die bisher am weitesten in den Strudel des syrischen Bürgerkriegs hineingezogen wurde. Das UNHCR-Büro gleicht deshalb einer Festung.

Draußen lehnen sich Flüchtlinge an die Umfassungsmauer und genießen für einen Augenblick die wärmenden Strahlen der Morgensonne. Manche von ihnen haben die letzte Nacht in Bauruinen oder Schulen verbracht. Nun wollen sie sich beim UNHCR registrieren lassen – in der Hoffnung auf ein bisschen Hilfe.

Eigentlich müsste man per Hotline einen Termin vereinbaren. Doch ein Durchkommen ist fast nicht möglich. Viele versuchen es auf gut Glück. Noch vor dem großen Kontrollposten am Eingang stehen sie Schlange vor einem kleinen Verschlag und warten darauf, das Gelände betreten zu dürfen.

Die nächste Wartezone befindet sich unter einem Sonnendach. Auch dort passiert zuerst einmal nichts. Später nimmt eine Frau an einem Tisch die Personaldaten der Flüchtlinge entgegen, überträgt sie auf ein Formular und verteilt dann eine Nummer, die irgendwann von einem Sicherheitsbeamten aufgerufen wird. Damit gelangt man in einen weiteren Wartesaal. Diesmal geht es darum, die Ausweispapiere kopieren zu lassen. Dann wieder Warten auf Plastikstühlen. Erst danach folgt das eigentliche Interview durch eine Mitarbeiterin.

Luftangriff auf Aleppo

Nach einem heftigen Bombardement von Regierungstruppen ist in der syrischen Stadt Aleppo die Zahl der Todesopfer auf mindestens 83 gestiegen. Das berichteten die lokalen Revolutionskomitees in der nördlichen Stadt am Montag. Allein in dem Viertel Al-Haidarija starben nach ihren Angaben 35 Menschen, als eine Hubschrauberbesatzung am Sonntag ein mit Sprengstoff gefülltes Fass über einer belebten Straßenkreuzung abwarf. (dpa)

Jeden Tag registriere das UN-Hochkommissariat im Libanon 3.000 syrische Flüchtlinge, erzählt Roberta Russo, die Kommunikationsbeauftragte im Beiruter Hauptsitz des UNHCR. Insgesamt seien mehr als 833.000 Syrer gemeldet.

In Wirklichkeit leben inzwischen mehr als 1.100.000 syrische Flüchtlinge im kleinen Libanon mit seinen vier Millionen Einwohnern. Das wäre so, als kämen plötzlich 20 Millionen Flüchtlinge nach Deutschland. Der Zustrom überfordert nicht nur die Libanesen, sondern auch das Flüchtlingshochkommissariat, wie Russo unumwunden zugibt.

Von den 1,7 Milliarden Dollar, die das UNHCR dieses Jahr für die Versorgung der syrischen Flüchtlinge brauche, habe man nur gerade 38 Prozent in Form von Spenden erhalten. Das wirkt beschämend für die sogenannte internationale Gemeinschaft, von der sich einige Länder, darunter die USA, Großbritannien, Frankreich und Deutschland, zur „Gruppe der Freunde des syrischen Volkes“ zusammengeschlossen haben.

Nur die Gehälter sind großzügig

Außerdem müssen mit den 38 Prozent nicht nur die Flüchtlinge alimentiert werden, sondern auch die ausufernde UN-Bürokratie, die ihren Mitarbeitern im Vergleich zu anderen Hilfsorganisationen zum Teil astronomische Gehälter bezahlt.

Bild: privat
Kurt Pelda

lebt in Zürich und ist freier Journalist und Kriegsreporter. Seit 30 Jahren berichtet der promovierte Ökonom für das Schweizer Fernsehen, die ARD, den Spiegel, die Weltwoche und den Economist unter anderem aus Afghanistan, Darfur, Somalia sowie Kongo, Libyen und Syrien.

Weil „ein Ausländer weniger auffällt als zwei“, ist er in der Regel allein unterwegs. In syrische Rebellengebiete reiste der 48-Jährige bisher siebenmal.

Angesichts des Geldmangels erstaunt es nicht, dass sich das Welternährungsprogramm (WFP), eine andere UN-Organisation, im November gezwungen sah, 30 Prozent der Flüchtlinge im Libanon von den Empfängerlisten für Nahrungsmittelgutscheine zu streichen. Verkauft wurde die Aktion als Programm, um die Hilfe besser auf jene Flüchtlinge zu fokussieren, die am meisten Not litten. Dabei haben die UN-Bürokraten nicht die Kapazität, um informierte Entscheidungen zu treffen, wer am ehesten ohne die Essensgutscheine überleben kann.

Nahrungsmittelhilfe gestrichen

Bei den Recherchen im Libanon traf ich zum Beispiel einen jungen Kriegsverletzten, der nur auf einer Matratze am Boden liegen konnte und dessen linkes Bein nach einer Operation um zehn Zentimeter kürzer war als das rechte. Ihm hatte man die Nahrungsmittelhilfe genauso gestrichen wie einer Mutter, deren kleiner Sohn an einem Gehirntumor leidet.

Noch bitterer sieht es in Syrien selbst aus. Dort irren nach UN-Angaben schätzungsweise 6,5 Millionen Menschen als intern Vertriebene umher. Nimmt man die offiziellen Zahlen des UN-Büros für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) zum Maßstab, dann stehen derzeit etwa 840 Millionen Dollar für die Hilfe zugunsten dieser Vertriebenen zur Verfügung. Das entspricht knapp 130 Dollar pro Mensch und Jahr.

Doch nicht in allen Konflikten wird mit gleichem Maß gemessen. So gibt es eine eigene UN-Behörde, die sich seit 63 Jahren um das Los der aus Israel vertriebenen Palästinenser kümmert. Von jenen Palästinensern einmal abgesehen, die jetzt in Syrien quasi zum zweiten Mal Flüchtlinge wurden, lässt sich die Situation der seit vielen Jahren im Gazastreifen oder Westjordanland lebenden Bevölkerung kaum mit jener der syrischen Flüchtlinge vergleichen.

Ungleiche Budgets

Dennoch budgetierte die UN-Agentur für die palästinensischen Flüchtlinge (UNRWA) dieses Jahr 627 Millionen Dollar für die rund 2,1 Millionen Menschen, die das Hilfswerk dort betreut. Das sind etwa 295 Dollar pro Kopf und Jahr, also mehr als doppelt so viel, wie der UN ein Vertriebener in Syrien „wert“ ist.

Während meiner insgesamt sieben Reisen durch Nord- und Zentralsyrien ist mir in den letzten zwei Jahren kein einziger Vertreter einer westlichen Hilfsorganisation begegnet. Nicht nur das. Nicht einmal von Weitem habe ich ein Emblem, eine Fahne oder eines der weißen Geländefahrzeuge der Helfer gesehen, die in anderen Konfliktgebieten sonst allgegenwärtig sind.

#Selbst als Hilfe in den syrischen Rebellengebieten noch möglich war, glänzten die sogenannten Nichtregierungsorganisationen durch Abwesenheit. Sie überließen das Feld ihren islamistischen Kollegen aus dem arabischen Raum, die Nahrungsmittel, Medikamente und andere Hilfsgüter bereitwillig verteilen – und dabei mittelalterliche Vorstellungen vom Islam und der Rolle der Frau verbreiten.

Westliche Hilfe nicht mehr möglich

Inzwischen ist es zu spät, das Rad zurückzudrehen. Al-Qaida-Terroristen aus dem Irak haben im Verbund mit anderen ausländischen Dschihadisten die Macht in weiten Teilen der Rebellengebiete übernommen. Westliche Hilfe ist dort nun ebenso wenig möglich wie unabhängige Berichterstattung. Wer trotzdem als Nichtmuslim in die von Rebellen beherrschten Zonen reist, riskiert sein Leben.

Eine der wenigen großen Hilfsorganisationen, die noch in Syrien arbeitet, ist das Internationale Komitee vom Roten Kreuz (IKRK). Dieses Jahr gibt das Hilfswerk mehr als 100 Millionen Dollar allein in Syrien aus – die Hilfe für Flüchtlinge in den Nachbarländern nicht eingerechnet.

Doch Hilfe im Syrien von Diktator Assad hat seinen Preis. Wie andere Hilfsorganisationen muss auch das Rote Kreuz mit dem Syrisch-Arabischen Roten Halbmond zusammenarbeiten. Der ist auf dem Papier zwar unabhängig, in Wirklichkeit aber eine weitgehend vom Regime gesteuerte Organisation. Dass viele syrische Helfer des Roten Halbmonds ihr Leben riskieren, um auf beiden Seiten Verwundeten zu helfen oder Nahrungsmittelpakete zu verteilen, ändert daran nichts.

Der Rote Halbmond in Syrien

Präsident des Roten Halbmonds ist Abdul Rahman Attar, einer der reichsten Geschäftsleute Syriens. Er steht dem Regime nahe und hat schon für Assads Vater Hafis versucht, in den USA militärische Kommunikationsausrüstung zu beschaffen, wie aus Wikileaks-Dokumenten hervorgeht. Die Funkgeräte waren für den berüchtigten Geheimdienst der Luftwaffe bestimmt. Zudem ist Attar Geschäftspartner von Assads Cousin Rami Machluf, der Gewalttaten gegen Demonstranten finanziert hat und daher auf einer Sanktionsliste der EU steht.

Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass sich das IKRK mit Kritik an den Vernichtungsfeldzügen des Regimes zurückhält. Dies gilt nicht nur für die Giftgasangriffe in Damaskus, sondern auch für das Aushungern ganzer Stadtteile von Homs und Damaskus durch die Regierungstruppen.

Das Schweigen des Roten Kreuzes zu den vielleicht schlimmsten Kriegsverbrechen seit dem Bosnienkonflikt wird übrigens nicht besser, wenn man zugleich versäumt, die Menschenrechtsverletzungen verschiedener Rebellengruppen anzuprangern.

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27 Kommentare

 / 
  • FH
    Frank Hartmann

    So. Ich habe heute ein paar Videos fertiggestellt.

     

    Schaut euch am besten zuerst einmal das hier an:

    https://www.youtube.com/watch?v=bPbGFcmhDCg

     

    Und danach das hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=76ZHTPcr2zI

     

    Dank eurer Spenden konnte man die Situation etwas verbessern. Bisher sind knapp 12.000$ Zusammengekommen. Das sind umgerechnet 7€ Pro Person. Und das nicht pro Tag oder Monat, sondern insgesamt. Es gibt also noch viel zutun. Aber jetzt wo man endlich Ergebnisse sieht, kann man nicht mehr aufhören, sondern muss weitermachen, sonst wäre alles umsonst gewesen und der Hoffnung folgt die Lethargie wieder. Ich bin froh das ich die Kids so habe aufmuntern können.

    Also, lasst uns nicht im Stich hier.

    …und kommt uns mal besuchen.

     

    Auf meinem YouTube Kanal gibt es noch mehrere andere kurze Clips.

  • FH
    Frank Hartmann

    Seit fast einem Jahr bin ich jetzt im Libanon und helfe Flüchtlingen in einem Camp.

     

    http://www.pledgebank.com/bekaarefugeecamp

     

    Helft mit das Versprechen einzulösen und Menschenwürde umzusetzen. Seid bessere Botschafter als es Staatsoberhäupter oder Außenminister sind.

  • E
    euroweld

    Am 19. Dezember 2013 führte ich mit Dennis von TheRadio.cc ein Liveinterview aus einem Syrischen Flüchtlingscamp im Libanon welches auch auf Video aufgezeichnet wurde und jetzt erst fertig ist. das Interview beginnt ab der 35. Minute. Davor sind die Vorbereitungen zu sehen und wie die Kinder währenddessen ihren Spass hatten, denn der Alltag sieht in einem Flüchtlingscamp doch recht trostlos aus. Für sie war es ein echtes Abenteuer und man sieht ihnen den Spass an den sie an diesem Abend hatten. Doch das soll nicht über die Zustände hinwegtäuschen welche dort herrschen.

     

    http://euroweld.wordpress.com/2013/12/23/theradio-cc-das-video-zum-interview/

  • HB
    Hans Blasky

    Ich finde den Artikel etwas befremdlich, weil hier wild Zahlen durcheinander gewürfelt werden ohne die Hintergründe zu beleuchten.

     

    Der Vergleich der Hilfsgelder pro Flüchtling / Binnenvertriebenen, als 130 Dollar (in Syrien) vs 295 Dollar (bei UNRWA) hinkt doch. Die palästinensischen Flüchtlinge werden schon seit vielen Jahren betreut und sie bekommen die Hilfe das ganze Jahr über. Den Binnenvertriebenen in Syrien kann bei all der Kriegswirren nur punktuel geholfen werden und diese Hilfe wird vom Regime auch noch sehr eingeschränkt. Hier nun zwei Durchschnittszahlen zu vergleichen bringt gar nichts und zeigt nur, dass der Autor nicht viel von humanitärer Hilfe versteht.

     

    Widersprüchlich ist der Autor auch in seiner Argumentation einerseits mehr Hilfsleistungen innerhalb Syriens zu fordern, und dann jene kritisiert, die um genau das zu machen, gezwungenermaßen Kompromisse mit dem Regime eingehen müssen.

     

    Es ist sicherlich eine Gewissensfrage, ob man weiterhin versucht die notleidende Bevölkerung zu unterstützen, wo immer das möglich ist und dabei auch in Kauf nimmt einem Diktator die Hand schütteln zu müssen oder lieber Reden schwingt und vom sicheren Ausland aus (schwerste!) Menschenrechtsverletzungen kritisiert.Ich bin mir nicht sicher welcher Ansatz den Syrern mehr hilft. Vor die Wahl gestellt, würde ich allerdings genauso wie das Rote Kreuz zunächst versuchen die unmittelbare Not zu lindern.

  • was soll eigentlich dieser UNWRA-vergleich? suggerieren, dass "295 Dollar pro Kopf und Jahr" wahnsinnig üppig ist? staatenlosigkeit kleinreden?

    ich hätte ja einen anderen vergleich aufgemacht. nämlich den zwischen hilfe für (binnen)flüchtlinge und dem, was man sich diesen krieg sonst so kosten läßt.

  • Hallo,

     

    Sachhinweis:

    Schöner wäre es den richtigen, in Deutschland allgemein bekannten Namen der libanesischen Stadt zu verwenden. Der ist "Tripoli".

    Bei Tripolis denkt jeder erst mal an die Hauptstadt Libyens "Tripolis".

    Auch wenn im Wikipedia beide genannt werden (Im Text dann aber die Stadt dann immer "Tripoli" genannt wird.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Tripoli_%28Libanon%29

     

    Erinnert mich an den sehr oft von angeblichen Journalisten gemachten Fehler den angeblich "schwarzen" jetzigen Präsidenten der USA -Barack Hussein Obama-.

    Der Mann hat eine zu ca. 367% weisse Mutter.

    Kann also nicht schwarz sein.

    Oder?

     

    Irgendwelche Flüchtlinge mit den sogenannten Palästinensern zu vergleichen ist immer öhh.. heikel. Haben sie doch mit der Unrwa(?) eine eigene Flüchtlingsorganisation und der Flüchtlingsstatus wird vererbt. Das heisst in 10 Generationen sind es immer noch Flüchtlinge.

    Eine Auswirkung der hohen Unterstützungsleistungen ist das hohe Bevölkerungswachstum.

    Immer "prima" wenn man einen Konflikt anheizen will, insbesondere auf einem so engen und eingeschnürtem Raum wie dem Gaza Streifen. Vor nicht mal 30 Jahren 1 Million, jetzt 1,75 Millionen.

     

    MfG.

  • V
    Verslumt

    Ein gorßer Teil der Palästinenser lebt seit Generationen in provisorischen Flüchgtlingslagern, entweder staatenlos oder mit stark eigenschränkten Bürgerrechten.

    Ihren Vergleich finde ich insofern nicht nur vollkommen schräg, er ist zynisch.

  • G
    gast

    http://www.dieeuros.eu/Wie-viel-verdienen-eigentlich-die,4062.html?lang=fr

    Wie viel verdienen eigentlich die EU-Beamten ? Was wir Steuerzahler natürlich finanzieren dürfen, dafür hat man mehr als genug Geld, nur nicht fürs einfache Volk und dessen Rentner, die Deutschland mit zu dem machten was es heute ist ERFOLG UND REICH

  • T
    Tourist

    Ich finde den Inhalt des Artikels gut, bis auf zwei Kleinigkeiten.

     

    1. "Während Tripolis erwacht, drängen sich schon die ersten Syrer vor der Vertretung des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge (UNHCR). Tripolis ist jene Stadt im Libanon, die bisher am weitesten in den Strudel des syrischen Bürgerkriegs hineingezogen wurde. Das UNHCR-Büro gleicht deshalb einer Festung."

     

    Vermutlich ist mit Tripolis Beirut gemeint. Andernfalls verstehe ich nicht, was gemeint ist, wenn von Tripolis als Stadt im Libanon gemeint ist.

    Falls es eine Stadt im Libanon mit gleichem Namen gäbe, sollte es meiner Meinung nach etwas näher erläutert werden.

     

    2. Die Überschrift des Artikels legt nahe, dass es im Artikel selbst um den Vergleich geht, was Palästinenser der UN im Vergleich mit Syrern wert sind. Dieser Gedanke kommt meiner Meinung nach zu kurz und ist von zu hoher Relevanz als es so verkürzt darzustellen. Für mich wäre es interessant gewesen, die Ursachen dafür zu beleuchten oder überhaupt zu analysieren.

     

    Trotz dieser beiden Details finde ich den Artikel sehr gut und wichtig,

    Vielen Dank dafür. =)

    • T
      Tourist
      @Tourist:

      Um noch kurz darauf hinzuweisen: Tripolis=Lybien ungleich Libanon.

  • Verantwortlich für diese humanitäre Katastrophe ist die Assad-Regierung und alle die sie stützen.

    Das Aushungern muss gestoppt werden!

    • T
      toyak
      @nzuli sana:

      ja natürlich, die Assad-Regierung ist dafür verantwortlich, dass Terrorismus-Touristen nach Syrien kommen und mal so die Demokratie und Menschenrecht einführen.

      Sie ist auch dafür verantwortlich, dass Saudi Arabien, Katar, USA, Türkei statt Lebensmittelhilfe Waffen und Personal liefert.

      • G
        gast
        @toyak:

        Die eine Seite wollte die Waffen, die andere Seite die Rohstoffe, so läuft das schon immer in der Weltwirtschaft. In wirklichkeit interessiert sich keine Regierung für die Andere, das Volk selbst doch schon gar nicht. Zeigt sich doch überall dort wo Kriege sind oder Krawalle.

        • T
          Tourist
          @gast:

          @ Gast: Nach dem mehr oder weniger hämischen Kommentar durch TOYAK ist Kritik angebracht und wichtig. Allerdings kann ich deine Meinung nicht teilen.

          Das syrische Volk hat mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit ein sehr starkes Interesse an der dortigen Politik. Die haben keinen Bock auf Krieg. Sie werden damit konfrontiert, dadurch, dass die EU zum einen Waffen in dieses Krisengebiet liefert und zum Anderen die EU-Außengrenzen durch Frontex dicht gemacht werden.

          Ich gehe daher eher mit NZULI SANA d'accord, als dass die Assad-"Regierung" als auch die Unterstützer, will heißen, die Eu-Außenpolitik als auch die russische Politik, begünstigende Faktoren in dieser Sache sind.

          • @Tourist:

            @Tourist

            Wenn Sie die Sache Syriens überfordert, kann ich dafür nichts.

            Hämischer Kommentar?

            Wo ist das hämische dabei?

            Ich verfolge den Krieg in Syrien von Anfang an, war auch vor Ort und habe mit zahlreichen Syrern gesprochen.

            Ihre beschränkte Sichtweise auf die Dinge beruht offenbar auf das Hineinziehen der westlichen Propaganda.

            Wenn Sie der Arabischen nicht mächtig sind, hilft Ihnen dabei Google. Lassen Sie das Wort Syrien übersetzen, kopieren Sie diese und fügen sie diese bei YouTube. Dann können Sie sich ein Bild von der Demokratie und Freiheitsvorstellung der "Oppositionellen" machen.

            Regelrechtes Abschlachten von Dorfbewohner, deren "Schuld" in Ihrem Minderheitssein besteht.

            Erinnern Sie sich an die Propaganda von "Assad´s Tage sind gezählt" usw.

            Der Autor reist nach Syrien und glaubt, Syrien entschlüsselt zu haben.

            Die syrische Gesellschaft ist weder mit ägyptischen, noch mit jemenitischen oder gar saudischen Gesellschaft vergleichbar.

            Wenn Sie die Diktaturen auf der Welt stören, fragt sich, wo Ihre Kritik bzgl. Bahrain, Saudi Arabien, Qatar usw. ist.

            Wahrscheinlich sind Sie mit PetroDollar so vollgestopft, dass Sie nicht mehr sprechen können.

          • G
            gast
            @Tourist:

            Habe mich evtl. nicht klar ausgedrückt, sorry. Die Bevölkerung will natürlich keinen Krieg, wer will das schon.

             

            Aber wozu decken sich die Länder dieser Welt mit Waffen ein, um für alle Fälle bewaffnet zu sein ?

             

            Wieso liefern Länder Waffen aller Art in div. Länder, weil sie ein großes Geschäft mit der Gewalt machen ?

             

            Das meinte ich damit, das die eine Seite die Waffen wollte (Hintergrund dafür ?)und die andere Seite die Waffen liefert, weil es wirtschaftliche Interessen in den Vordergrund stellt und sie die Menschen nicht beachten dabei.

  • T
    tantchen

    Danke an Kurt Pelda für den guten Artikel. Hoffentlich bringt die taz mehr solcher Beiträge. Die Leserkommentare von Tja, Toyak, Luetzgendorff - widerlich.

    • @tantchen:

      Was besonders an diesem Artikel ist, bleibt ihr Geheimnis. Jedenfalls ist Ihre Ergüsse nicht besser und Argumente brauchen Sie genauso wenig zu bringen, wie die TAZ.

       

      Man gebe den Namen bei Google mal ein und da sieht man, mit welchem Kriegstreiber man hier zu tun hat.

  • J
    Josef Švejk

    Guter Vergleich. Er legt die Widersinnigkeit der bisherigen Praxis offen.

    Wie kann man 63 Jahre nach dem Palästinakrieg noch von "Flüchtlingen" sprechen? - nur die höheren Lebensalter können dabei noch auf einen Geburtsort in Palästina verweisen. Dort ist also der Flüchtlingsstatus vererbbar.

    Die Gründe, die die UN für die Dauer-Intervention (...und Alimentierung...) in den betreffenden Staaten hat, würd ich gern mal erläutern lassen.

    Palästina ist nicht der einzige Ort auf der Welt, wo es zu "Zwangsmigration" kam.

    Wieso klappte es an anderen Orten und zu anderen Zeiten besser mit der "Integration"?

    Z.B. besteht Honkong zu wieviel Prozent aus "Flüchtlingen" (bzw. "Menschen mit Migrationshintergrund") - ohne daß das viel Aufhebens wert wäre .... und wo sind die Schlesier und Pommern und Deutschböhmen im Nachkriegsdeutschland geblieben?

    Eine ehrliche Antwort, warum es in den einen Fällen geht und in den anderen nicht, könnte auch unapetitliche Schlaglichter auf die europäische und deutsche Einwanderungspolitik werfen.

     

    Natürlich muß den Flüchtlingen aus Syrien geholfen werden. Denn die sind wirklich welche.

    • @Josef Švejk:

      Aber genau das tut die UN (UNRWA?).

      Die einen haben eine eigene Flüchtlingsorganisation und sind finanziell besser ausgestattet als die anderen.

      Wenn Sie sich beschweren dann ist die UN (UNRWA) die richtige Adresse.

       

      Nicht die Menschen/Leser die diese Fakten nennen.

       

      MfG.

    • G
      gast
      @Josef Švejk:

      Wo wollen SIE denn festlegen können wer ein "wirklicher" Flüchtling und wer nicht. Können Sie das nachweisen, oder folgen Sie nur den Plappertaschen ???

       

      Es wird immer wieder behauptet das andere Menschen aus anderen Teilen dieser Welt nur aus wirtschaftlichen Gründen hierher kämen, ich sage mal, der größte Teil der Menschen die jetzt in die Lager gewandert sind, wollen auch nur weg aus dem besch..... Land. Sie haben natürlich Angst das Krieg auch zu ihnen kommen könnte, aber wo ist der Beweis, das sie vor dem Krieg geflüchtet sind.

       

      Also, behaupten Sie nicht die einen seinen mehr Flüchtling als andere

      • J
        johnny
        @gast:

        In der dritten oder vierten Generation ist man definitiv kein Flüchtling mehr.

  • T
    Tja

    Die Syrer haben ja auch nicht mit der Bewegung der 70er gekämpft, die RAF oder die die Roten Brigaden ausgebildet und sind für arabische Diktatoren auch keine Zielgruppe um Israel zu schaden. Da gibts nicht so viel. Allerdings könnten suich die Syrer selbst helfen indem sie aufhören einander nach unterschiedlicher Koranauslegung umzubringen um dann die jeweiligen Verlierer nach Europa zu bringen. Nur so ´ne Idee.

    • G
      gast
      @Tja:

      gute Idee !!!

  • T
    toyak

    Eine schon mehrfach gekaute Propaganda wird nicht zur Wahrheit, wenn nun ein weiterer sog. Journalist diese wiederkaut.

    Zitat: "Vor diesem Hintergrund ist es nicht erstaunlich, dass sich das IKRK mit Kritik an den Vernichtungsfeldzügen des Regimes zurückhält. Dies gilt nicht nur für die Giftgasangriffe in Damaskus, sondern auch für das Aushungern ganzer Stadtteile von Homs und Damaskus durch die Regierungstruppen."

    Was soll der Rote Mond kritisieren? Den Angriff oder die Angreifer und wenn die letzteren Kritisiert werden sollen, hat der Autor neue Erkenntnisse über die Täterschaft, die er uns vorenthält.

     

    Zumindest soll mit der Passage der Eindruck erweckt werden, dass die Täterschaft bei der Regierung anzusiedeln ist, was jedoch über eine pure Behauptung hinaus nicht kommt.

    Es ist doch endlich Zeit, einzuräumen, dass der überwiegende Teil der Berichterstattung bzgl. Syriens mehr als Lüge war.

    Die sog. Nahost-Experten waren und sind nicht in der Lage, gesellschaftsspezifische Eigenschaften Syriens zu erkennen, geschweigen den zu analysieren.

    Sie glauben mit einigen Reisen und Urlaubsaufenthalte die Gesellschaft entschlüsselt zu haben und geben ihre Oberst-Oberlehrer-Analysen, die sich später mehr als falsch erwiesen haben.

     

    Wie wäre es, auch die Menschen in Syrien zu Wort kommen zu lassen, die die Regierung unterstützen und fürs überleben kämpfen.

    Wie wäre es mit der Aufgabe des westlichen Schaukappe-Blickes?

     

    Wenn man wissen will, welche Zeitung zu welchen politischen Meinung nahe steht, muss man die Berichterstattung über Auslands-Themen betrachten.

     

    Die wahrsten Demokraten wandeln sich dabei zum großen Faschisten.

    Jedes Mal, wenn ich die Berichte bei TAZ über Syrien lese, frage ich mich, ob ich gerade die JF oder PI vor mir habe. Es ist unerträglich, welche Heuchelei herrscht in der Rudi-Dutsche-Straße auf beiden Seiten der Straße.

  • L
    luetzgendorff

    Könnte man Israel für das Schicksal der syrischen Flüchtlinge verantwortlich machen, würden die Spendengelder fließen und die Hilfsorganisationen Flagge zeigen. Aber solange das nicht möglich ist, wird sich im Westen niemand für diese Menschen und ihr Elend interessieren. Für die Palästinenser, die im Libanon oder in Jordanien oder Syrien unter elenden Bedingungen und weitgehend rechtlos in Lagern gehalten werden, interessiert sich ebenfalls niemand. Der Fokus liegt eindeutig auf Gaza, dem "größten Freiluftgefängnis der Welt" und den Palästinensern in den "besetzten Gebieten", obwohl es denen wesentlich besser geht als ihren Verwandten in den Elendsquartieren der arabischen Staaten.

    • G
      gast
      @luetzgendorff:

      Sie haben den Kongo vergessen, auch dort leben Hundertausende Flüchtlinge in div. Lagern, weil ihre Heimat durch Rebellengruppen mit grausamen Kriegen, Massakern, rauben, plündern und Vergewaltigungen überzogen wird.

       

      Doch das Mitgefühl für die Menschen im Kongo hält sich seit Jahrzehnten sehr in Grenzen. Sind das keine Menschen, leiden die nicht auch wie jede andere Rasse Mensch???