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Kommentar „Scharia-Polizei“Provokation gelungen

Jannis Hagmann
Kommentar von Jannis Hagmann

Die Salafisten sind undemokratisch und gewaltbereit. Aber in ein paar Halbstarken in Warnweste eine „Paralleljustiz“ zu wittern ist Alarmismus.

Wer ist hier von der Polizei? Wenn nötig, sind die Verhältnisse schnell geklärt. Bild: dpa

S tellen wir uns einmal vor: Ein paar Halbstarke laufen als Hipster-Polizei durch deutsche Städte und empfehlen den Leuten, Bionade zu trinken statt Bier. Würde der Innenminister des Landes, Thomas de Maizière, sagen: „Niemand darf sich anmaßen, den guten Namen der deutschen Polizei zu missbrauchen“? Würde Bundesjustizminister Heiko Maas betonen: „Für die Durchsetzung von Recht und Gesetz ist allein der Staat verantwortlich“?

Zugegeben, der Vergleich hinkt. Die Salafisten, die in orangefarbenen Westen als „Scharia-Polizei“ auftraten, sind keine harmlosen Hipster, sondern waschechte Islamisten, deren Gesellschaftsvorstellungen so weit von der demokratischen Grundordnung entfernt liegen wie Mekka von Wuppertal. Ihre Propaganda bewegt sich im gefährlichen Graubereich von friedlicher Missionsarbeit und Gewaltbereitschaft. Jetzt aber von „illegaler Paralleljustiz“ (Maas) zu sprechen – das ist Alarmismus.

Empörung über Islamisten scheint in Zeiten der Terrormiliz Islamischer Staat en vogue zu sein. Nur haben die jungen Männer in den orangefarbenen Westen leider genau das erreicht, was sie wollten: Aufmerksamkeit. In der Szene werden sie nun gefeiert. Hier gehört es zum guten Ton, sich über Medien und Politiker lustig zu machen. Die Mehrheitsbevölkerung, so deren Grundbehauptung, lehne den Islam allein aus Unkenntnis und aufgrund der Lügen der Medien ab. Sven Lau, dem Anführer der „Scharia-Polizei“, spielt die Hysterie also in die Hände: Wie sie sich wieder alle aufregen, wenn wir versuchen, die Leute von Alkohol, Bordellen und Spielotheken fernzuhalten!

Es wird jetzt zu prüfen sein, ob die Aktion gegen das Versammlungsgesetz verstößt oder den Straftatbestand der Nötigung erfüllt. Anstatt aber wie CDU-Unionsfraktionschef Volker Kauder schärfere Gesetze zu fordern, sollte über Jugend- und Präventionsarbeit gesprochen werden – in Schulen, Familien und Moscheegemeinden. Reicht es, wenn Moscheen salafistischen Predigern die Pforten versperren?

Eine professionelle Jugendarbeit muss junge Muslime in ihrem Lebensalltag verstehen und darf auch vor einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit dem Salafismus nicht zurückschrecken. Die Muslime selbst sind die größten Feinde der Salafisten. Denn wenn die Propaganda der Islamisten ins Leere läuft, werden die „Scharia-Polizisten“ als Erstes nach Hause gehen.

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Jannis Hagmann
Redakteur Nahost
ist Redakteur für Nahost & Nordafrika (MENA). Davor: Online-CVD bei taz.de, Volontariat bei der taz und an der Evangelischen Journalistenschule Berlin, Studium der Islam- und Politikwissenschaft in Berlin und Jidda (Saudi-Arabien), Arabisch in Kairo und Damaskus. Er twittert unter twitter.com/jannishagmann
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168 Kommentare

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  • 7G
    738 (Profil gelöscht)

    Ok, das ist wieder TAZ vom Feinsten, zugegebene, hinkende Vergleiche und der Aufruf junge Salafisten zu verstehen. Das ist Karl-der-Käfer Journalismus!

  • auch so

    http://islam.de/24139

    stelle ich mir eine intelligente reaktion vor. nicht nur von muslimas.

    statts rumzuheulen "die machen mir meine welt kaputt" und "ich weiß nicht, wo ich in x-berg raki kriege"

    • @christine rölke-sommer:

      "nicht nur von muslimas"-?-

       

      Zu jener "intelligenten reaktion" will der Verfasser aber ausdrücklich Muslime anschubsen.

      Sollen etwa auch wir tanzen, wenn islamistische Clowns ihren Auftritt hinlegen? Ich find schon Zeugen Jehovas einschläfernd unergiebig. Und um Raki zu kriegen muß ich keine Faxen machen.

      • @H-G.-S:

        aber warum denn nicht?

        oder können Sie nicht tanzen?

        falls nicht, wie wäre es mit singen, flöte spielen oder rad-schlagen?

        ob Sie hinterher ouzo innerlich oder äußerlich anwenden, bleibt Ihnen überlassen. auch grüner oder schwarzer tee ist erlaubt.

         

        diese "shariah police" /ging/geht dahin, wo alle sind. auch Sie und ich. in die öffentlichkeit, in der wir alle uns bewegen. also dürfen auch wir alle sie kräftig auf die schippe nehmen.

        und uns gleichzeitig ein paar gedanken darüber machen, wie das bei 'uns' mit der sozialen kontrolle funktioniert.

        • @christine rölke-sommer:

          Dazu rhytmisch in die Hände zu klatschen und mir während dessen, ab und zu einen hinter die Binde zu kippen, muß reichen.

           

          "sozialen kontrolle"-?-

          Weil auch Ihr obiger Verfasser Nietzsche zitiert:

          "Wie viele Komödianten des christlich-moralischen Ideals heute aus Europa exportiert werden müssten, damit seine Luft wieder reinlicher röche."

          • @H-G.-S:

            beispielsweise.

            wobei ich zu den komödianten so manch einen atheisten rechne - vorzugsweise dann, wenn er nach starkem staat kräht.

             

            von einem bundesinnenfriedrich welchen namens auch immer erwarte ich ja nicht viel mehr als dass er sich bei der verrichtung seiner arbeit wenigstens so einigermaßen an seinen amtseid hält. vom kommentariat bei der taz jedoch erwarte ich mehr als dass es den Abdel-Samad nachbetet.

            schließlich ist politischer islam etwas, womit 'wir' uns auseinandersetzen müssen.

            die bisher klügste analyse fand ich bei Sadiq al-Azm. der nennt politischen islam gegenreformation. vielleicht besorgen Sie sich mal sein "Unbehagen in der Moderne – Aufklärung im Islam".

            fürs hier+heute verhilft so einer zumindest zu der beruhigenden gewißheit, dass 'es' auch im islam denkt, und zwar heftig und für 'uns' auch wieder nicht beruhigend.

             

            ansonsten: ich spielte auch auf den Yücel mit http://www.taz.de/Islamisten-in-Wuppertal/!145625/ an.

            nett, dachte ich, aber auf der ebene von sozialer kontrolle verbleibend - ich hab grad gegrübelt, wo ich in Kappelrodeck-Waldulm einen raki hätt finden können - in Stuttgart oder Karlsruhe vielleicht? na ja, vielleicht auch schon in Achern. obwohl es albern erscheinen mag, nach raki zu suchen, wo es doch trester zuhauf gibt... was uns dazu führt, dass es völlig legitim ist, wenn ich zum hosensackspeck den entsprechenden hochprozentigen kippe, aber wenn ich in x-berg nicht in jedem laden raki zu stehen/kaufen finde, dann hat die schleichende schariatisierung eingesetzt und die türken stehen vor Wien. wieder mal. na geht's noch?

            • @christine rölke-sommer:

              Nee, absurder geht's wirklich nicht!

              Das offenbar religiös motivierte, mit mehr oder weniger sanftem Druck durchgesetzte Alkoholverbot in Teilen Kreuzbergs als "soziale Kontrolle" zu bagetellisieren, fällt ja wohl nur noch in die Abteilung Rabulistik, um mal deutlichere, aber angemessenere Ausdrücke zu vermeiden.

               

              Dass auch Juden, wie von Yücel beschrieben, besser auf die Kipa verzichten sollten, erwähnten Sie zwar nicht, angesichts ihrer antiisraelischen Tiraden von gestern (vorgestern?) kann sich aber jeder seinen Teil dazu denken.

              • @Schalamow:

                alkoholverbot in teilen x-bergs?

                nach feierabend geht der verkäufer aus dem süper in der kneipe gegenüber ein bier zischen - so sieht das alkoholverbot aus.

                 

                kipa? hm. die jungen israelis, die so gern nach kreuz-kölln ziehen, tragen die eher sowieso nicht. und soweit ich weiß hat den jungen rabbiner-studenten von schalom-salam noch nie einer der kipa oder dergleichen wegen angefallen.

                und dann war da noch diese demo am heinrichplatz.... da hat auch keiner wegen kipa was auf die mütze gekriegt. so viel mal dazu, wie gefährlich es ist und wieviel davon spinne.

  • "Sie haben's auch nicht so mit den "zentrale Elemente unseres Zusammenlebens" - oder? vielleicht werfen Sie als nächstes einen längeren und selbstkritischen blick in die nette-kette http://www.taz.de/Le...entare/!118006/"

     

    Bitte?

    Da bin ich jetzt mal auf eine Erläuterung gespannt. Sie haben ja offenbar vor allem Probleme, wenn man Ihnen widerspricht.

     

    "mit den salafisten hat das ne menge zu tun"

    Aber was genau, möchten sie uns jetzt doch lieber nicht verraten?

    • @Schalamow:

      Hoppla, das war versehentlich die falsche Stelle.

      Das war gedacht als Kommentar zu meinem kleinen Plausch mit Frau Rölke-Sommer

  • D
    D.J.

    Bevor ich mich aus dieser Kommentarspalte verabschiede, die in mir mal wieder schlechte Laune erzeugt, eine Hausaufgabe für alle Relativierer ("aber die Evangelikalen", "aber die Bildungsplangegener", "aber die AfD", "aber die ..."):

    Bitte mal über den Unterschied nachdenken zwischen der (von mir durchaus abgelehnten") Parole "ich möchte keine rechtliche Gleichstellung der Homo-Ehe" und der Parole "ich möchte einen islamischen Staat, in dem homosexuelle Handlungen durch Hinrichtung geahndet werden."

    Ich weiß, ist eine knifflige Aufgabe; lassen Sie sich ruhig Zeit.

    • @D.J.:

      und tschüss.

      vielleicht beschäftigen Sie sich in Ihrer selbstgewählten klausur ja mal mit Georg Klaudas "Vertreibung aus dem Serail".

      und der frage, wie es kommt, dass ausgerechnet im 20.jhdt. in teilen der muslimischen welt homosexualität zur straftat wird.

       

      das komische ist nämlich: den propheten hat nicht interessiert, ob und mit wem einer homosexuelle handlungen (was ist das eigentlich?) vornimmt. für den war homoerotische freundschaft vermutlich wie jeden morgen datteln zum frühstück.

      • D
        D.J.
        @christine rölke-sommer:

        "das komische ist nämlich: den propheten hat nicht interessiert, ob und mit wem einer homosexuelle handlungen (was ist das eigentlich?) vornimmt. für den war homoerotische freundschaft vermutlich wie jeden morgen datteln zum frühstück."

         

        Nee, so etwas kann nicht stehenbleiben. Sie vermengen Akzeptanz homoerotischer Freundschaft mit der Akzeptanz homosexueller Handlungen (Was das ist? Besorgen Sie sich Fachliteratur). Der Koran (Sure 4,16) mag noch uneindeutig sein, die Hadithen sind es weniger. Die Rechtsschulen auch nicht, die sich streiten, welche Strafe (Peitschen oder Hinrichtung) angemessen ist. Aber wir reden hier von den Salafisten, von nichts anderem. Und da geht der Diskurs zumeist in Richtung Hinrichtung. In diesem Zusammenhang ist es doch völlig unerheblich, dass in der islamischen Geschichte tatsächliche Hinrichtungen wegen homosex. Verkehr fast nie vorkamen. Sagen Sie mal, Sie sind doch eigentlich intelligenter als Sie sich hier stellen, Frau Rölke-Sommer.

        • @D.J.:

          nein, wenn ich mit dem kopf denke, dann ist es eben nicht "völlig unerheblich, dass in der islamischen Geschichte tatsächliche Hinrichtungen wegen homosex. Verkehr fast nie vorkamen." lot-geschichte hin und hadithe/lehrmeinungen her.

          sondern da muß ich fragen: ja warum denn fast nie?

          daran, dass es unter muslimas keine homosexuellen und keine homosexuellen handlungen gegeben hätte, kann es nicht gelegen haben. denn die gab es.

          und nun dürfen Sie mir einen intelligenten vorschlag machen, woran es gelegen haben könnte, dass die texte/textstellen nicht interessierten.

          wenn wir das geklärt haben, dann können wir uns dem zuwenden, dass bei salafisten "der Diskurs zumeist in Richtung Hinrichtung" geht/gehen soll.

          • D
            D.J.
            @christine rölke-sommer:

            Es liegt z.B. daran, dass (wie bei Ehebruch) ein Nachweis für Verkehr so gut wie nie erbracht werden konnte. Außer durch Geständnis oder Schwangerschaft bei Abwesenheit (betrifft freilich nur Ehebruch).

            Es ist sinnlos, hier über die isl. Rechtspraxis der Vergangenheit weiter zu diskutieren (die meist harmloser war als die Rechtstheorie). Interessant, aber hier nicht das Thema. Das Thema ist die Wunschliste der Salafisten. Und darum habe ich auch den Link zu einer der wichtigsten salafistischen Seiten geliefert.

            • @D.J.:

              wie wäre es mit salafisten begrabbeln?

               

              die rechtspraxis der vergangenheit ist weitgehend die heutige.

              wieviele muslimas werden sich von dieser in salafistische richtung verabschieden wollen?

              ich geh mal die frau nachbarin fragen.....

              vielleicht kann die mir mit der adresse der wichtigsten gegenseite aushelfen. falls Sie die nicht auch haben.

               

              aber eigentlich ist die wunschliste der salafisten nicht das thema. sondern die angst davor.

          • @christine rölke-sommer:

            Ich komme hier nicht mehr ganz mit. Worauf soll Ihre Argumentation jetzt eigentlich hinauslaufen?

            Ob es eine historisch oder theologisch begründete Homophobie im Islam gegeben hat, ist doch völlig schnuppe. Eindeutig relevanter erscheint mir im konkreten Fall die rechtliche Praxis und die Behandlung von Homosexullen in den Staaten, die sich selbst islamisch nennen. http://www.deutschlandfunk.de/schwul-und-gottlos-in-teheran.799.de.html?dram:article_id=247088

            Da erscheint mir Ihr Räsonnieren über Hadithe reichlich weltfremd.

             

            Ansonsten hat D.J. in seinen Kommentaren, wenn ich sie richtig übersehe, nur die elementaren Prinzipien einer säkularen und pluralistischen Gesellschaft verteidigt. Gruppen, die das in Frage stellen und ihre Weltanschauung zum alleinigen Maßstab des Zusammenlebens machen wollen, sind Feinde dieser Gesellschaft. Punkt. Sehen Sie das anders?

             

            Oder habe ich die rauschebärtigen Waldschrate in den Zottelkutten, mögen sie sich nun Salafisten oder Wahabiten nennen, bisher nur völlig falsch verstanden?

            • @Schalamow:

              erst mal tät ich ja http://www.maennerschwarm.de/Verlag/htdocs/klauda1.html

              empfehlen.

              und dann tät ich mir klarmachen, dass so manche uns bedenklich anmutende gesetzes- wie aktuelle rechtslage auch koloniales erbe ist. und was den Iran anlangt: 1. hat der mit salafiya nun wahrhaftig nichts zu tun und 2. wäre für die diskussion der dortigen praxis die lektüre von Klauda anzuraten. der erklärt das politische daran ganz gut.

               

              feinde der gesellschaft? oh oh! da müßten wir aber so einige mit und ohne bart rausschmeißen! ich nenn jetzt lieber keine namen...

               

              und schließlich denk ich immer wieder gern an die netten diskussionen, wenn schwule aus Afrika asyl erhalten!

              • @christine rölke-sommer:

                Knapp daneben ist auch daneben!

                Wollen Sie damit insinuieren, die Schwulenfeindlichkeit diverser islamistischer Gruppierungen hätten wir irgendwie selbst verursacht? Steile These und ein bißchen seltsam bei Leuten, die behaupten, den einzig wahren Islam zu vertreten und sich von allem abgrenzen, was sie für westlichen Lebensstil halten.

                Aber wie gesagt, knapp daneben. Mein zentraler Punkt war, wie man mit Gruppierungen umgeht, die zentrale Elemente unseres Zusammenlebens in Frage stellen. Darauf ist für mich die Antwort klar, für Sie offenbar nicht, jedenfalls wollten Sie sich dazu nicht äußern. Alles andere, was Sie angeführt haben, sind Nebenkriegsschauplätze. Thema des Artikels, nur zur Erinnerung: Eine Gruppe von Salafisten, die andere Leuten mit ihrer Hinterwäldlermoral zu nötigen versucht hat. Und Denis Yücel hat das ja eben erst akkurat beschrieben, wie so ganz im Kleinen ein bestimmtes Klima erzeugt wird. Und genau darum geht es, nicht um die historischen Wurzeln von Schwulenfeindschaft im allgemeinen und besonderen.

                PS. Bevor Sie den Titel ein drittes Mal schwenken in der irrigen Meinung, damit seien alle Fragen beantwortet: Nennen Sie mir eine gescheite Rezension (Fachzeitschrift) dazu. Da ich auf dem Gebiet nicht kompetent bin und die Quellenlage nicht kenne, kann ich den Inhalt schlicht nicht einordnen.

                • @Schalamow:

                  Sie haben's auch nicht so mit den "zentrale Elemente unseres Zusammenlebens" - oder? vielleicht werfen Sie als nächstes einen längeren und selbstkritischen blick in die nette-kette http://www.taz.de/LeserInnen-Kommentare/!118006/

                   

                  hier ein interview mit Klauda

                  http://www.welt.de/vermischtes/article7650133/Islam-Homophobie-Soziologe-beschuldigt-Westen.html

                  in dem er seine thesen kurz zusammenfaßt.

                  ich such Ihnen auch gern noch mehr raus.

                  ergänzend noch ein hinweis: Yilmaz-Günay "Karriere eines konstruierten gegensatzes"

                  http://www.edition-assemblage.de/karriere-eines-konstruierten-gegensatzes/

                   

                  und noch eine bemerkung: bis heute fällt es unserer rechtspraxis schwer, die rechtsprechung (BVerfGbis EuGHMR) zu homosexualität als asylgrund auf LGBTI insgesamt anzuwenden, auch und gerade in fällen von ehebruch und FGM. dem publikum fällt es noch schwerer, aber es gruselt sich gern und haut dann entsprechend auf die kacke.

                  tut damit in aller regel nichts anderes, als 'seine' männlichkeit zu verteidigen.

                   

                  mit den salafisten hat das ne menge zu tun. und damit, wie meistenteils auf sie reagiert wird, auch.

                  • @christine rölke-sommer:

                    "Sie haben's auch nicht so mit den "zentrale Elemente unseres Zusammenlebens" - oder? vielleicht werfen Sie als nächstes einen längeren und selbstkritischen blick in die nette-kette http://www.taz.de/Le...entare/!118006/"

                     

                    Bitte?

                    Da bin ich jetzt mal auf eine Erläuterung gespannt. Sie haben ja offenbar vor allem Probleme, wenn man Ihnen widerspricht.

                     

                    "mit den salafisten hat das ne menge zu tun"

                    Aber was genau, möchten sie uns jetzt doch lieber nicht verraten?

              • D
                D.J.
                @christine rölke-sommer:

                "auch koloniales erbe"

                 

                In dieser nicht verabsolutierenden Form einverstanden.

                 

                "netten diskussionen, wenn schwule aus Afrika asyl erhalten!"

                 

                Auch darin d'accord, dass unsere "Verteidiger des Abendlandes"" oftmals große Heuchler sind, wenn es um Schwulenrechte und andere Menschenrechtsfragen andernorts geht.

                • @D.J.:

                  und was machen wir nun damit, dass der islam zwar seine einschlägigen texte hat, sich aber jahrhundertelang um die nicht geschert hat?

                  und es auch heutzutage nicht flächendeckend tut?

                  • D
                    D.J.
                    @christine rölke-sommer:

                    Nochmals: Es geht hier um Salafisten, die sich entsprechend äußern. Und im Zweifel bin ich geneigt, Leuten zu glauben, die sagen, dass sie, wenn sie an der Macht sind, diese und jene Leute beseitigen möchten, so sie von ihrem Treiben nicht ablassen - seien die sich so Äußernden Nazis oder Salafisten oder wer auch immer. Was ist eigentlich daran so schwer zu verstehen?

                    • @D.J.:

                      nichts.

                      allerdings ist mir noch nicht zu ohren gekommen, dass die hiesige salafiya als partei bei den bundestagswahlen antritt.

                      und dass sie von denen, welche hier mal wer die moslemische basis nannte, viel beifall bekäme, konnte ich auch noch nicht feststellen.

                      weshalb ich mal schätze, dass der beifall ungefähr so oder auch nicht mal so ausfällt, wie er das tut, wenn mal wieder wer todesstrafe für kinderschänder fordert.

                  • @christine rölke-sommer:

                    Wie war es, wenn islamisch geprägte Landstriche kolonalisiert worden waren? Wie stellte sich die jeweils kolonialmäßig oktroyierte Rechtssprechung zum Thema Homophobie? Und wirkt sowas noch heute nach?

                    • @H-G.-S:

                      ein beispiel finden Sie für Indien bei Renate Syed: Dienerinnen der Götter. „Tempelprostitution“ in Indien (in Tempelprostitution im Altertum. Fakten und Fiktionen, Verlag Antike e.K., Berlin 2009) beschrieben: die umwandlung der devadasi in prostituierte.

                      andere beispiele (für Äypten hauptsächlich) finden Sie bei Leila Ahmed "Women and Gender in Islam".

                      es wurde eher selten direkt in die gesetzgebung/rechtsprechung eingegriffen - aber das muß man wirklich für jedes land einzeln zurückverfolgen.

                      außer dem verbot der witwenverbrennung fällt mir da auf die schnelle kein beispiel ein. nicht, dass ich für witwenverbrennung wäre! - bevor hier wer auf diese meschuggene idee kommt.

                      verbot von homophilie gab es also nicht. aber durchsetzung europäischer geschlechterordnung auf anderen wegen. durch eingriffe ins bildungssystem, bestes beispiel dafür: Lord Cromer, der anti-suffragett, der in Ägypten die schul- und berufsausbildung von mädchen/frauen erschwerte bis gänzlich abschaffte (in der medizin).

                      durch eingriffe in berufsordnungen. die 'modernisierung' und sparpolitik war ja recht umfassend.

                      so weit mal meine antwort.

                      • @christine rölke-sommer:

                        Tempelprostitution? Witwenverbrennung? Im Islam?

                        Für Schnellleser fasse ich die Aussagen von Frau Rölke-Sommer mal kurz zusammen: Eigentlich habe ich auch keine Ahnung!

                        • @Schalamow:

                          bei devadasi und sati ist überdeutlich, welchen weg die koloniale einflußnahme nahm: den über die arbeit an weiblichen rollenbildern. und das ganz konkret durch einschränkung von mädchenbildung und frauenarbeit. auf diesem weg war homophilie leichter zu pönalisieren.

                          es gibt allerdings auch afrikanische staaten, in denen man etwas direkter zur sache ging. in einer ruhigen stunde such ich gern das eine+andere beispiel raus.

                           

                          aber damit umzugehen setzt denken in zusammenhängen, vulgo abstraktionsfähigkeit, voraus - und den abschied vom kolonialen blick.

                    • @H-G.-S:

                      Schreibhilfe wollte ich keine:

                      Nicht Homophobie sondern Homophilie

  • Zum Artikel:

     

    Eigentlich ist das ganze schon recht ernst aber wiederum auch lustig, deshalb find ich den Anfang garnicht schlecht, warum nicht mal mit einem Augennzwinkern (oder zwein) an sone einen Bericht.

     

    Und zum lachen ist es ja auch was da jetzt von der Politik und den Medien veranstaltet wird. Aber ja es passt ja grad gut in den allgemein Sprech gegen Muslime (genau die sind nämlich alle gleich und deshalb also auch ganz böse und treffen sich immer alle heimlich, in einer großen Höhle unter Köln, zu der von jedem Dönerladen ein Tunnel führt und da verabreden sie dann die muslimische Weltverschwörung - also Augen bei Döner kauf)

     

    Spaß bei Seite: Was im Artikel fehlt ist die Eerwähnung von dutzenden rechten Bürgerwehren und Nationalbefreiten Zonen in unserem Land - ja die gibts immer noch. Dann wäre der Artikel rund.

     

    Wobei die Propaganda nicht ins leer sondern gehen sollte, sondern auf "aufgeklärte" (besser Wort find ich grad nicht - vielleicht "kritische") Menschen treffen sollte.

    • D
      D.J.
      @Pico:

      "...Aber ja es passt ja grad gut in den allgemein Sprech gegen Muslime (genau die sind nämlich alle gleich ..."

       

      Was für ein unsinniger Kommentar. Die Unterscheidung zwischen Salafisten, die erklärte Demokratiegegner sind, und gemäßigten Muslimen wird von Politik und Medien doch zumeist gemacht, oder nicht?

  • "... Eine professionelle Jugendarbeit muss junge Muslime in ihrem Lebensalltag verstehen ..."

     

    Das zeigt am Besten, wie weit sich die Maßstäbe einer einst liberalen Gesellschaft seit den 1970ern bereits verschoben haben. Oder, wie weit die Gehirnwäsche bereits vorangeschritten ist. Die Deutschen wurden über 40 Jahre hinweg an islamische und islamistische Maßstäbe gewöhnt.

     

    Man sagt seitens der Islamisten: alles nur ein Missverständis, ein Witz. Das nächste Mal heißt es: kennt ihr doch schon, wir sind harmlos. Dann sagt man: was wollt ihr eigentlich, ist doch Religionsfreiheit. So wird der Spielraum des Islam Schritt für Schritt erweitert.

     

    Und sogenannte Linke, die eigentlich in der Tradition der Aufklärung stehen, hebeln nach besten Kräften die Demokratie aus, indem sie die von Muslimen als trojanischem Pferd genutzte Religionsfreiheit des GG als deren gutes Recht bezeichnen, so, als gäbe es nicht die anderen Grundrechte, die dadurch geradezu infrage gestellt werden. Übrigens gibt es auch einen Grundgesetzartikel, der die Bürger vor der Religion schützen soll: den Artikel 140, der u.a. den Artikel 136 der Weimarer Reichsverfassung enthält. Zur Lektüre empfohlen.

     

    Natürlich wissen die Islamisten ganz genau, was sie tun, sie sind ja auch nur die andere Seite der gleichen Medaille, nämlich des Islam, der in seiner frühen Ausbreitung den Juden und Christen sowie später Zoroastern und Hindus Schutzgelder abpresste, damit sie in den von Muslimen eroberten und unterworfenen Gebieten vor Bedrohung, Verfolgung oder Ermordung durch Muslime von Muslimen als Dhimmis 'geschützt' wurden.

     

    So harmlos war und ist der Islam. Die Methoden indes haben sich verfeinert und den Zeiten angepasst. Deshalb muss man in Deutschland auch ‚den Lebensalltag der jungen Muslime verstehen‘.

    • @RoRa1970:

      völkisches denken

      mehr ist das nicht.

      und ich hab mal gehört, 'wir hätten unsere vergangenheit bewältigt'. nu ja. immer öfter stelle ich fest: totgesagte leben länger.

    • @RoRa1970:

      Tschuldigung aber was ist den das für ein plumper und polemischer Bullshit!

       

      Das mag jetzt auch gegen die Nettiquite verstoßen aber, was soll auf so ein VerschwörungsUnsinn, denn geantwortet werden - die Islamisten - der Islam - die Linken ???

       

      Es gibt nicht den Moslem und nicht den Christen ... das so hinzustellen ist Rassismus.

      • D
        D.J.
        @Pico:

        P.S.: Wäre es eigentlich rassistisch, wenn ich schriebe "Die (!) Christen eroberten 1099 Jerusalem"?

        • @D.J.:

          Ja ist es und da sehen wir auch was Guido Knopp und Co. angerichtet haben, mit vereinfachter Geschichtserzählung (History nach G.K.)

           

          Nicht die Christen haben Jerusalem erobert (was für ein dummes Wort) - sondern Menschen die dem christlichen Glauben angehörten und sich vom Papst und anderen Pappenheimern dazuhaben bewegen lassen, sind auf einen "Kreuz"zug ins gelobte Land gezogen.

           

          Wir haben eine so schöne Sprache, last sie uns auch benutzen :)

      • D
        D.J.
        @Pico:

        Verstehe ich nicht, @Pico. Komm. sprach von "den Muslimen" in zwei Zusammenhängen: als kritisiertes Zitat und historisch. Und was ist an Letzterem nicht korrekt?

    • D
      D.J.
      @RoRa1970:

      Bitte die Linken nicht pauschalisieren. Solche Kommentatoren wie

      @Karlheinz oder @Achterhoeker,

      denen in ihrer Relativierungssucht offenbar jegliches politisches Bewusstsein abgeht, sind zwar keine Einzelfälle, aber unter Linken doch eher die Minderheit. Abgesehen davon, dass sie in diesme Punkt alles andere als links sind.

    • D
      D.J.
      @RoRa1970:

      Bitte die Linken nicht pauschalisieren. Solche Kommentatoren wie

      @Karlheinz oder @Achterhoeker,

      denen in ihrer Relativierungssucht offenbar jegliches politisches Bewusstsein abgeht, sind zwar keine Einzelfälle, aber unter Linken doch eher die Minderheit. Abgesehen davon, dass sie in diesme Punkt alles andere als links sind.

  • "Worin besteht nun der Unterschied zwischen Salafisten und geifernden Wertkonservativen bei der Verteidung ihres christlichen Abendlandes?"

    Die einen tragen Bärte.

    • D
      D.J.
      @Karlheinz:

      Die einen haben grundsätzlich etwas gegen die Verfassung und die Demokratie, die anderen legen sie konservativ oder sehr konservativ aus.

      Wenn Sie den Unterschied nicht begreifen, ist in Ihrer politischen Bildung irgendwas grundsätzlich falsch gelaufen.

      Andererseis sind solche Relativierung sehr häufig einfach ein Zeichen von bibbernder Angst vor dem Unbekannten, die man mit absurden Relativierungen zu verarbeiten sucht.

  • Ist das jetzt hier die Gruppe für Konfrontationstherapie eines psychiatrischen Krankenhauses? Wird hier Psychodrama aufgeführt?

     

    Mir scheint, da werden schrille Abstiegsängste geschürt. Wenden wir uns doch einmal den christdemokratischen Gutmenschen zu. Da die meisten hier wohl etwas geschichtslos sind, möchte ich eine Bewegung erklären: US-BürgerFrank Buchman gründete in den frühen 50er Jahren in Deutschland die "moralische Aufrüstung". Angesichts der ungeheuren kommunistischen Bedrohung der freien Welt durch die Sowjetunion konnte sich nur derjenige retten, der wirklich rein war. Dieses Reinheitsgebot deckte sich völlig mit dem Anliegen der Wuppertaler Sharia-Spielpolizei. Nur hatte damals die moralische Aufrüstung das Glück, dass sie durch den damaligen Bundeskanzler Dr. Konrad Adenauer ob ihrer Prinzipienhaftigkeit geadelt wurde. Denn es ging ja gegen den abgrundtief bösen Osten. Unter Gleichaltrigen dagegen machte man sich lächerlich, wenn die Mitgliedschaft in diesem Verein bekannt wurde.

     

    Ja ja, Sektierertum gibt es nicht nur in Wuppertal, sondern auch bei Bildungsplangegnern, Evangelikalen, AfD-Wählern. Sie alle wollen nur die eine Herrschaft ihrer persönlichen überlegenen Moral, die alle Ungläubigen nicht verstehen wollen und deshalb eine Sonderbehandlung verdienen.

     

    Worin besteht nun der Unterschied zwischen Salafisten und geifernden Wertkonservativen bei der Verteidung ihres christlichen Abendlandes?

    • D
      D.J.
      @achterhoeker:

      Es gibt einen Unterschied zwischen eindeutig und offen erkärter (!) Feindschaft zu Verfassung und Demokratie und Konservatismus oder Rechtskonservatismus. Wer den nicht begreift, macht sich meines Erachtens als politischer Diskutant lächerlich. Im Übrigens siehe dazu meinen Kommentar unter Karlheinz weiter oben.

      • @D.J.:

        im ersteren falle ist das BVerfG zuständig - es darf bezweifelt werden, dass der bei "shariah police" im besonderen und bei islam im allgemeinen gegeben ist - dann eher schon bei den leutz, die ständig was von islamofaschismus rumplärren und am liebsten alle muselmanen ("andächtig Lausschende") ausschaffen täten - aber selbst da tät man sich in Karlsruhe über einen verbotsantrag mächtig belustigen.

        und im übrigen find ich aktuell zionisten viel gefährlicher.

        • D
          D.J.
          @christine rölke-sommer:

          Nunmehr sind Sie also so weit: Der Zionismus ist für Sie gefährlicher als Salafisten, die im Irak und Syrien Kehlen durchschneiden und hier ganz offen darüber reden, die Demokratie zu hassen.

          Frau Rölke-Sommer, ich mache mir mittlerweile echte Sorgen um Sie. Was Sie hiervon sich geben, ist nicht nur nicht Links, es ist das Gegenteil von Links. Was es ist, kann ich nicht schreiben, ohne die Netiqette zu ignorieren.

          • @D.J.:

            ob es die salafiya ist, welche in Irak+Syrien.... ich bin mir da nicht so sicher.

            wie ich mir auch nicht sicher bin, dass die hiesige salafiya mit jener, sollte sie eine sein, identisch wäre.

            da ist mir, auch bei Ihnen, zuviel an zuschreibung von außen unterwegs.

             

            dass die hiesigen salafisten offen sagen, die demokratie zu hassen - also bitte, wenn ich mich in diesem kommentarstrang so umgucke, dann finde ich etliche 'anti-salafisten-kommentare', die auch nicht gerade von übergroßer liebe zu demokratie zeugen.

             

            zu meinem letzten satz: finden Sie 'völkisch' grundierten nationalismus etwa nicht gefährlich?

            'völkisch' in '...', weil ich das wirken von beispielsweise christlichen zionisten/millienaristen einbezogen wissen möchte. was die beispielsweise gerade in der archäologie des alten orient anrichten - unter dem schutz der freiheit von wissenschaft und forschung - das zieht mir immer wieder die schuhe aus. unnötig zu sagen, dass ich 'islamische archäologie' genauso 'völkisch' finde. ich halt's eher mit leuten wie Assmann und Finkelstein.

      • D
        D.J.
        @D.J.:

        Im Übrigen empfehle ich die Lektüre von Karl Marx und Friedrich Engels. Die kannten nämlich noch den Unterschied zwischen reaktionär und ultrareaktionär. Und haben gegen alle angeschrieben, die Letzere in anbetracht Ersterer verharmlost haben.

  • Dann machen Sie sich mal tüchtig Sorgen.

     

    Im übrigen liegt es daran, dass es einen eklatanten Unterschied gibt. Bei der getöten Muslima wird dem Täter oft von seinem Umfled auf die Schulter geklopft oder er ist erst dann wieder in der Community willkommen, weil er seine "Ehre" wiederhergestellt hat. Solche Strukturen findet sich im europäisch abendländischen nicht.

    Oder wollen Sie das bestreiten?

    Der von Ihnen diffamierte "halbstarke" verfügt also offensichtlich über weitaus mehr Fähigkeit zur Differenzierung.

    • @ben sobel:

      "Im übrigen liegt es daran, dass es einen eklatanten Unterschied gibt. Bei der getöten Muslima wird dem Täter oft von seinem Umfled auf die Schulter geklopft oder er ist erst dann wieder in der Community willkommen, weil er seine "Ehre" wiederhergestellt hat. Solche Strukturen findet sich im europäisch abendländischen nicht.

      Oder wollen Sie das bestreiten?"

      Aber ganz entschieden. Jede Menge Tote durch Rechtsradikale seit 1990 sind nur ein Beispiel "Die Liste, welche die Bundesregierung auf Grundlage der offiziellen Polizeilichen Kriminalstatistik veröffentlichte, geht von 60 Todesopfern im Zeitraum von 1990 bis 2011 aus.[1] Eine von der Amadeu Antonio Stiftung erstellte inoffizielle Liste führt im selben Zeitraum hingegen 184 Todesopfer an." Je nachdem ob man nur die rassistischen Morde zählt, oder auch die an Homosexuellen, anders denkender oder auch nur falsche Kleidung tragender mitzählt. Und die rechten Straftäter werden dadurch auch zu Helden in ihrer community. Und denen wird nicht nur "auf die Schulter geklopft, die steigen auf in einer Gewalthierarchie.

  • zur Klarstellung diese Deppen sind verblendete Vollidioten,...

     

    ...aber wo liegt denn bis dato der große Unterschied zur Heilsarmee ???

     

    Tauscht man den Namen und die Religion werden Staatsfeinde daraus...???!!!

     

    "Wort und Tat, Glauben und Handeln gehören für die Heilsarmee untrennbar zusammen. Deshalb engagiert sie sich aus tiefer christlicher Überzeugung..."

  • 6G
    66584 (Profil gelöscht)

    Harmlos? Das nennt man meiner Rechtsauffassung nach Amtsanmaßung und ist im StGB unter §132 geregelt. Zwei Jahre oder Geldstrafe. Im Fall von Herrn Lau und seinen Schäfchen würde ich die Höchststrafe vorschlagen, Reisepass hat man ihm ja schon abgenommen.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte beachten Sie unsere Netiquette.

    • @66584 (Profil gelöscht):

      vielleicht schauen Sie besser erst noch mal in nen kommentar und beantworten dann die frage, inwieweit im tragen orang-farbener westen mit dem schriftzug sharia-police eine vorgetäuschte amtsträgerschaft liegt.

      ich tät als erstes vielleicht an die BSR denken. aber nie im leben nicht an stop!polizei!

      und welche handlungen sollen in diesem 'kostüm' vorgenommen worden sein, die nur von blauen ninjas vorgenommen werden dürfen?

      zur SV sag ich lieber nichts!

      • @christine rölke-sommer: Kommentar entfernt. Btte beachten Sie unsere Netiquette.
        • @ben sobel:

          antwort: subsumptionsfehler über subsumptionsfehler.

          zufrieden?

  • Sie sind längst wieder abgetaucht und der Zentralrat der Muslime, ebenso diverse Muslime haben sich gegen den Mumpitz ausgesprochen. ich würde sie auslachen und weitergehen.

     

    Kommentar bearbeitet. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette.

    • D
      D.J.
      @udu:

      Sven Lau ist abgetaucht? Seien Sie gewiss, er taucht sehr bald wieder auf, wie ich ihn kenne.

  • 9G
    90191 (Profil gelöscht)

    "Wer ist hier von der Polizei? Wenn nötig, sind die Verhältnisse schnell geklärt."

     

    Bisweilen auch, wenn unnötig.

  • @ Rölke-Sommer

    Ihre Frage zeugt von..., ja was?

    Interessant auch, daß sie nur von "Knaben" reden; will diese ebenso flache wie sexistische Bemerkung also 'mal ignorieren.

    Aber hier einige Anregungen:

    Jeder deutschen Bürger, der in einer fremden Armee dient, geht der deutschen Staatsbürgerschaft verlustig(ist schon Gesetz).

    Salafisten, die der mühsamen Arbeit der Scharia-Schergen nachgehen, werden die Transferleistungen-so sie welche erhalten-gestrichen; sie haben ja nachdrücklich unter Beweis gestellt, daß sie für Wach-& Schutzdienste qualifiziert sind.

    Des weiteren können Finanz- & Sozialämter sowie die Sozialversicherungen diese Leute überprüfen und ggf. sehr lange beschäftigen bzw. ihnen den Aufenthalt in D sehr unbequem machen. Und es könne neue Gesetze in Bezug auf antidemokratisches Verhalten(Agitprop, Hetze, Aufruf zu Gotteskrieg usw. ) erlassen und durchgesetzt werden; ging zu RAF-Zeiten ja auch im Dauerbetrieb.

    Muß nur durchgesetzt werden.

    • @DAVBUB:

      zum verlust der staatsbürgerschaft bei dienst in einer fremden armee

      http://de.wikipedia.org/wiki/Arye_Sharuz_Shalicar

      oh! oh!

      was die verstärkte staatliche schnüffelei anbelangt: haben wir davon nicht schon genug? darunter bereits genug bescheuerte gesetze, die man dann doch erst mal ausschöpfen möge, bevor man neue verabschiedet?

      und zugespitzt: was unterscheidet Ihre vorschläge eigentlich von "sharia-police"? außer dass Sie leutz vertreiben und staatenlos machen wollen.

       

      zu den knaben: ich habe auch kurz überlegt, ob nicht auch mädchen... dachte dann aber, dass ich mich in einer atmosphäre von white men saving brown women from brown men auf knaben beschränken könne.

       

      mir hat übrigens ein deutscher herbst gereicht. an den folgen tragen wir heute noch. einen zweiten braucht es nicht.

      • @christine rölke-sommer:

        Wegen genau solcher Leute haben wir die Arbeit der Geheimdienste nötig.

        • @ben sobel:

          Sie meinen davbub?

          also ich würd' ihn nicht für den deutschen herbst verantwortlich machen.

          aber feststellen, dass er aus ihm nix gelernt hat, muß ich schon.

  • Ja, mit ein wenig Jugendarbeit und inhaltlicher Auseinandersetzung mit dem Salafismus wird alles wieder gut...

    DAS IST KEIN SCHREI NACH LIEBE & AUFMERKSAMKEIT; DIE WOLLEN AUCH NICHT SPIELEN; DIE WOLLEN, DAS WIR ALLE SO BESCHEUERT WERDEN, WIE SIE ES SIND. UND WENN WIR DAS NICHT TUN, WOLLEN DIE UNS ALLE UMBRINGEN.

    Wer dies nicht glaubt, sollte sich vielleicht einmal mit einem frisch aus dem Irak eingereisten Christen unterhalten.

    • @DAVBUB:

      was schlagen Sie denn vor?

      alle knaben - muslimische wie potentielle konvertiten - gleich nach der geburt wie junge katzen ertränken?

      • D
        D.J.
        @christine rölke-sommer:

        Das ist nun wirklich unter Ihrem Niveau, Frau R.-S., hoffe ich jedenfalls.

        • @D.J.:

           

          Kommentar entfernt. Btte beachten Sie unsere Netiquette.

        • @D.J.:

          immer noch über Ihrem, wenn ich an Ihre "andächtig Lausschende" denke.

      • @christine rölke-sommer:

        Wie kommen Sie denn auf solche eigenartigen Vorschläge? manche Foristen haben vielleicht Phantasien, die denen der radikalen Islamisten nicht unähnlich sind, Frau Rölke-Sommer.

        Es ist ja nicht zu bestreiten, dass das problem mit Islamsiten nicht so einfach zu lösen ist und diese in der Tat mit sozialpädagogischen Interventionen nicht zu lösen sind. Wie sind denn ihre Vorschläge?

        • @Clemens Maier:

          aber, um Ihre frage zu beantworten, wie ich zu solcherart nachfrage komme:

          es ist die logik des "DIE wollen uns alle umbringen", die ich versucht habe vorzuführen. in gebotener kürze, nicht in langer abhandlung.

          • @christine rölke-sommer: Kommentar entfernt. Bitte sparen Sie sich Beleidigungen.
        • @Clemens Maier:

          ach? woher wissen Sie denn, dass sie mit sozialpädagischen interventionen nicht zu lösen sind?

          • @christine rölke-sommer:

            Da ich im sozialen Bereich arbeite, kann ich aus Erfahrung sagen, dass man schon durchschnittliche Jugendliche nicht so leicht erreicht (sprich: ihnen perspektiven bietende Verhaltensänderungen zu initieren vemag). Es ist schwer, Drogenkonsum, Kleinkriminalität, Schulweigerung, Abgleiten in problematische Millieus u.ä. zu verhindern. Ein Teil fängt sich nach einer Weile wieder, und man kann vermuten, dass es nicht unbedingt die pädagogischen Interventionen sind, sondern Erwischtwerden, Konsequenzenspüren kann auch Veränderungen in Gang bringen. Leider kenne ich keine belastbaren Zahlen dazu, wurde wahrscheinlich noch nicht untersucht.

            • @Clemens Maier:

              ich denk ja, es geht um änderungen im denken.

              weshalb ich mit den jungs und mädels shari'a diskutieren würde, ohne ende. und zwar unter einbeziehung einer qor'an-rezitatorin und eines vorlesers von kommentarliteratur.

              • @christine rölke-sommer:

                Nun ja, bleiben Sie auf Ihrem Balkonien Ihrer realitätsfernen Phantasien. Ein erster Schritt wäre ja mal ein Jugendzentrum zu besuchen, oder zu versuchen mit Jugendlichen in Kontakt zu treten. dann würde Ihnen schnell klar werden, das es zwar einfach ist, moralisierende Zeigefinger zu heben, dass die aber mit dem wirklichen Leben wenig zu tun haben.

                • @Clemens Maier:

                  balkonien? moralisierend?

                  nö.

                  sondern ganz realitätsnah ernst-nehmen.

                  die jungs wollen shari'a?

                  kriegen sie. und zwar richtig.

                  nicht bei mir, so gut ist mein arabisch nicht.

                  aber es gibt genug einschlägig+sprachlich kompetente.

                  Sie können ja mal eine/n in Ihr jugendzentrum einladen und sie/ihn eine richtige seminarreihe entwickeln lassen, gegen bezahlung versteht sich.

                  keine angst, das ist nicht religion, das ist rechtstheorie, womit die sich dann rumplagen müssen bis der rauch aufsteigt.

              • @christine rölke-sommer:

                Das ist ja schon fast niedlich.

                Und sie glauben diese würden auf das gelaber einer ungläubigen Frau hören?

  • Wenn die NPD durch Kreuzberg laufen würde, dann würde ich mit dem Argument "Nur Provokation - fallt nicht drauf rein" auch mal ein Aufruf in dieser Zeitung von diesem Autor gegen eine Gegendemonstratuion hören.

     

    Vermutlich würde ein solcher Artikel hier nie stehen.

    • @Tim Leuther:

      Ihnen ist aber schon klar, dass es einen unterschied macht, ob ich eine gegendemonstration organisiere oder nach starker staat, mehr gesetze und polizei rufe?

      • @christine rölke-sommer:

        Darauf wollte Tim Leuther auch gar nicht hinaus.

        Wissen Sie das nicht?

  • Die wollten Aufmerksamkeit udn bekamen sie. Es sollte daran gearbeitet werden, dass die eben auch Nachteile einheimsen. Wie wäre es zum Beispiel, wenn die taz unter solchen Artikeln Spenden für die Vereines mit Aussteigerprogrammen aus dem religiösen Fanatismus sammeln würde?

     

    Ja. Wenn ich ihre Berichte über die Leigonäre Christi lese, sehe ich das auch als sehr wichtig gegenüber aggressiven Ansätzen aus dem Christentum an. Soll die einzelne Frau weiterhin selber bestimmen dürfen, ob und wann die Bluse zu oder offen ist.

    • D
      D.J.
      @Celsus:

      Solche Typen wie die Legionäre sind mir zuwider. Aber wüsste nicht, dass die auf Patrouille gehen. Es gibt eine starke Sehnsucht nach "ist doch alles dasselbe", um das eher Unbekannte einzuordnen. Haut aber meist nicht hin. Am ehesten sehe ich bei den Salafis noch Parallelen zur Gewaltbereitschaft von Rechtsextremisten.

      • @D.J.:

        auf patrouille gehen diese legionäre hierzulande nicht, sondern sitzen als gerngesehene gästinnen in talk-shows und verschicken grußbotschaften an lebensschützer-aufmärsche.

        wir könnten ja mal gucken, was sie anderswo treiben. aber das würde uns vom thema wegführen.

        • D
          D.J.
          @christine rölke-sommer:

          Hier gibt es tatsächlich Patrallelen: Auch Salafisten sind gern gesehene Talkshow-Gäste. Ende der Gemeinsamkeiten: Sie dürfen dann, wie ein syrischer Prediger, versichern, dass sie die Scharia auf friedlichem Wege einführen wollen. Soweit gehen noch nicht mal die Legionäre, Exekution für Ehebruch, Homosexualität und offene Apostasie zu fordern.

          • @D.J.:

            das

            "Exekution für Ehebruch, Homosexualität und offene Apostasie zu fordern"

            hat schon mal wer gemacht?

            sollte es so sein, tät ich sagen: da kennt aber einer seine shari'a schlecht.

            • @christine rölke-sommer: Kommentar entfernt. Bitte sparen Sie sich Beleidigungen.
              • @ben sobel:

                tri-tra-trulla-la....

                wollen Sie mal wieder für die schließung der kommentarfunktion sorgen?

                 

                wie schon andernorts angemerkt: shari'a diskutieren mit den jungs+mädels. sie zum denken zwingen. und zwar an den texten, die sie wie in https://www.youtube.com/watch?v=dGraJQmxfSA besinnungslos aufsagen.

                das kann mann natürlich arroganz nennen....

                 

                und nun dürfen Sie lustig weiterstalken.

  • „…leider genau das erreicht, was sie wollten: Aufmerksamkeit. In der Szene werden sie nun gefeiert. Hier gehört es zum guten Ton, sich über Medien und Politiker lustig zu machen…“

     

    Lässt sich ansatzlos übertragen auf andere „Szenen“:

     

    - auf AfD-/“Die Freiheit“-/PRO-NRW-/PI-News-Lodenmantel-Hools & Spießer

     

    - Sarrazin-Pirrinci-Fleischhauer-Fanboys

     

    - Putin´s neurussische Chauvinisten & Schwulenhasser sowie dessen Kanonen-segnende russisch-orthodoxe Kirche

     

    Allen gemeinsam: Selbstinszenierung als Opfer, undifferenziertes Gejammer und oftmals mit kruden Verschwörungstheorien unterlegtes Hetzen gegen die „Mainstream-Medien“, die mal von der CIA finanziert oder mal sämtlich von den 68ern durchsetzt seien (ah, ja vor allem Springer/Burda/Bauer/FAZ oder wie?)

    • D
      D.J.
      @JuPa:

      "mal von der CIA finanziert"

       

      Sie nennen v.a. rechte Verschwörungsfuzzies (und andere Leute, deren Meinung Ihnen nicht gefällt). Dieser Spruch kommt aber oft auch von linken Verschwörungsfuzzies (freilich nicht in jedem Fall Unsinn, aber oft).

      • @D.J.:

        Richtig erkannt, nur dass Leute aus diesem von Ihnen genannten Milieu nicht erkennen, dass sie auf ihren Neu-Montagsdemos ganz schnell auf eine schiefe, braun-schleimige Bahn geraten, wenn sie sich einmal mit Anti-BRD GmbH-Eiferern einlassen und sich beim Kampf gegen das US-Finanzkapital im dritten Nebensatz nur schwer die anti-semitischen Untertöne verbergen lassen.

         

        Die stehen dann auf der Demo plötzlich neben Leuten, die endlich wieder „traditionelle Familienwerte“ fordern à la Putins Schwulenhatz oder Frauke Petrys (AfD) deutschem Mütter(-gebähr)kreuz mit Happy-Birthday-Singverboten auf Kindergeburtstagen.

  • Alarmismus? Eher brodelt es im verborgenen, und diese Sharia-Streifen ist jetzt das Überkochen! Es gibt diese Paralleljustiz, in England ist das schon Gang und gäbe.

  • Lieber Jannis Hagmann, Ihr Vergleich mit der "Bionade-Empfehlung" hinkt nicht nur - er lahmt entsetzlich. Denn dieses Salafisten-Pack mit den Vorstellungen aus dem frühen Mittelalter tritt massiert auf, was durchaus bedrohlich erscheinen kann, und versucht außerdem, mit angeblichen religiösen Geboten labile Charaktere einzusammeln - häufig leider erfolgreich. Ich sehe keinen Grund, diese Typen nicht mit ausgesuchter Unhöflichkeit zu behandeln. (Gilt übrigens auch für "christliche" Sektierer aller Couleurs, die mit missionarischem Eifer auf Dummenfang gehen und zumindest ihre wehrlosen Kinder mit ihrem verquasten Weltbild indoktrinieren.)

     

    Ach ja: Haben Sie von der "Paralleljustiz" in gewissen islamischen Kreisen (die noch nicht einmal als "radikal" einzustufen sind) noch nie gehört? Ich bin einfach so naiv, darauf zu bestehen, dass die Gesetze dieses Landes, auch die, die selbst mir nicht gefallen, für ALLE zu gelten haben...

    • @Naso poeta:

      Diese islamische Paralleljustiz gibt es ja bereits, z.B. in Teilen Berlins (Neukölln).

      Damit nicht genug, urteilt auch die deutsche Justiz selber mit zweierlei Maß und berücksichtigt die "kulturellen Besonderheiten" islamischer Straftäter, wenn die ihre Frauen oder Schwestern schlagen oder gar umbringen. Das ist auch "Paralleljustiz".

      • @Der_Peter:

        Würden wir uns intensiver darum kümmern, dass Ausländer, die hier leben wollen, auch unsere Sprache lernen und dieses auch fördern, wären diese auch besser in der Lage Hilfe abzufordern, statt sich in Abhängigkeit ihrer Landsleute oder religiösen Gemeinschaften zu begeben. Integration ist keine Einbahnstraße.

      • @Der_Peter:

        auch sonst, fürchte ich, haben Sie eine leicht unaisgegorene vorstellung von paralleljustiz.

        wenn eheleutz statts sich vorm scheidungsrichter zu fetzen die eheberatung/mediation aufsuchen - dann ist das paralleljustiz.

        wenn geschäftsleute statts einander vor den kadi zu zerren einen 'außergerichtlichen vergleich' aushandeln - dann ist das paralleljustiz.

        ja es gibt in dieser und jener form von schiedsgerichtsbarkeit sogar formen von institutionalisierter paralleljustiz.

         

        ich gehe erst mal davon aus, dass das, was da als muslimische paralleljustiz skandalisiert wird, nicht besser und nicht schlechter ist als alle anderen formen von institutionalisierter, tolerierter, manchmal sogar geförderter (deutscher) paralleljustiz auch.

        zumal allen gemeinsam ist: nichts und niemand hindert wen daran, wen anderen immer noch vor den kadi zu zerren.

        • @christine rölke-sommer:

          Unfug!

          Eheberatung hat keinerlei rechtlich bindende Wirkung, sondern ist, wie der Name sagt, Beratung, also eindeutig unterhalb der rechtlichen Regelung. Wenn einer der Beteiligten nicht mehr will, dann ist die Beratung beendet.

          Die Paralleljustiz, die DER PETER meinte, erhebt aber den Anspruch, an der geregelten Justiz vorbei zu entscheiden, und zwar ohne Rücksichtnahme auf die bestehenden Gesetzte, Rechtsprechung und Grundgesetz. Und da geht es dann nicht nur um Eheprobleme.

          • @Schalamow:

            selber unfug!

            was @der peter meint, das ist nicht paralleljustiz sondern amigo, mafia, seilschaft und korpsgeist und wie sonst das noch genannt wird.

             

            im übrigen fände ich es hilfreicher, statt eine muslimische paralleljustiz zum alles beherrschenden gespenst aufzupusten, mehr muslimas zu mediatorinnen und schiedsfrauen auszubilden. die müssen doch nicht alle friseuse oder gemüsehändler und nur das werden.

            und was eingeschüchterte zeugen anbelangt: wie wäre es mit rechts-aufklärung statt belehrung, also mit empowerment? manchmal brauchen auch jungs sowas.

            • @christine rölke-sommer:

              Schiedsfrauen, Mediatoren?

              Was sollen die Bitteschön machen?

      • @Der_Peter:

        viel mehr sorge macht mir, dass die deutsche nicht nur strafjustiz immer noch die "kulturellen Besonderheiten" männlicher straftäter berücksichtigt, wenn die nicht nur ihre frauen oder schwestern sondern auch wildfremde weibliche schlagen oder vergewaltigen oder gar umbringen. das ist so was von eine paralleljustiz, dass mir regelmäßig die augen übergehen!

        zum sog.ehrenmord dagegen hat der BGH zuletzt im fall Sürücü klar und eindeutig entschieden, dass es da keine strafbefreienden "kulturellen Besonderheiten" zu berücksichtigen gäbe. wie gesagt: zuletzt. und der fall Sürücü ist ja auch schon wieder ne kleine weile her.

        sorge macht mir da eher, dass mancher ewig halbstarke lauthals meint, wenn ein muslim seine frau/schwester metzelt, müsse immer die besondere schwere der schuld festgestellt werden - was so klingt als hätte manch nicht-muslimischer mörder die besseren gründe, seine frau/schwester oder auch eine wildfremde zu metzeln.

        • D
          D.J.
          @christine rölke-sommer:

          Ich sehe eine besondere Schwere der Schuld dann, wenn im Familienrat die Tat vorher geplant wird, theoretisch völlig unabhängig von der Herkunft.

          • @D.J.:

            wenn ich mich richtig erinnere, dann soll die strafe tat- und schuldangemessen sein.

            wenn eine StA oder nebenklägerschaft das anders sieht als das gericht: dafür gibt es rechtsmittel!

            das zum grundsätzlich ersten.

             

            zum zweiten: genau wegen familienrat hat ja der BGH so entschieden, wie er es tat, und die - waren es freisprüche? - gegen die brüder aufgehoben.

            was wollen Sie denn noch?

            dass einer für alle anderen extra brummt?

      • @Der_Peter:

        Da sind sie wieder, die Überschneidungen bei gesellschaftspolitischen Grundüberzeugungen von Putinanbetern und im AfD-Gedankenmilieu irrlichternden Ordnungsfanatikern...

      • @Der_Peter:

        Wann und wo bitte handelt denn "die deutsche Justiz" bei Gewalttaten von Muslimen so??

         

        Lieber Peter, ich schätze Ihre Beiträge hier sehr - aber das klingt für mich nach üblem rechtspopulistischem Gequatsche. Ich bitte um Belege für diese Behauptung. Vielen Dank.

        • @Der Sizilianer:

          Na hier.

          http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/empoerung-ueber-urteil-kultureller-rabatt-fuer-ehrenmord-12863670.html

          Mehr zu suchen, fehlt mir jetzt die Zeit, es wäre gut, wenn das ein Einzelfall bliebe.

          • @Der_Peter:

            mal ganz sachte.

            der täter erhielt lebenslänglich, also mindestens 15 jahre - mindestens, bekanntlich erfolgt die haftentlassung ohne feststellung der besonderen schwere der schuld nach 15 jahren nicht automatisch!

            die urteilsbegründung mag einem nicht gefallen - sie zu überprüfen wäre ggf. aufgabe des BGH. hat die StA das urteil rechtskräftig werden lassen?

             

            für unsere diskussion hier wichtig ist: genauso wenig, wie es einen rabatt geben sollte, sollte es einen zuschlag geben, nur weil mir die herkunft von täter/in nicht gefällt.

            oder sehe ich da was falsch?

            • @christine rölke-sommer:

              @DER_PETER sprach davon, dass die "kulturellen Besonderheiten" islamischer Straftäter" in der Utreilsbegründung und Strafbeimessung berücksichtigt werden und hat das mit seinem Link auch ausreichend dokumentiert.

              Es ist also immer noch Rechtspraxis und damit ein Skandal.

              Dass eine übergeordnete Instanz ein Urteil auch wieder kassieren kann hat mit der Sache hier überhaupt nichts zu tun.

              • @Acolmiztli:

                Sie halten eine generalisierende Aussage wie "die deutsche Justiz urteilt im Falle muslimischer Gewalttäter mit zweierlei Maß" tatsächlich mit EINEM (streitbaren) Beispiel für "ausreichend dokumentiert"?

                 

                Ich nicht. Da sind m. E. die Regeln der Aussagenlogik davor.

              • @Acolmiztli:

                haben Sie schon mal den gedanken zugelassen, dass sich dieser mord von etlichen anderen auch mit 'nur' lebenslänglich bedachten eben nicht unterschied? und deshalb die feststellung der besonderen schwere der schuld nicht in betracht kam?

                 

                der link hat übrigens nur dokumentiert, dass und warum eine prozessbeobachterin mit dem urteil und der begründung der strafzumessung nicht einverstanden war.

                den skandal sehe ich nicht.

                der wäre höchstens gegeben, wenn aus dem mord eine fahrlässige körperverletzung mit todesfolge geworden wäre. wurde aber nicht.

                • @christine rölke-sommer:

                  Haben Sie schon mal den Gedanken zugelassen, dass er sich sehr wohl Unterscheidet?

                  Ganz im Ernst haben Sie schon mal objektiv darüber nachgedacht, ob es einen Unterschied gibt?

                  • @ben sobel:

                    das ist meine definitiv letzte antwort an Sie: jeder mord ist anders.

                    ansonsten empfehle ich Ihnen, sich an die lektüre von texten zur besonderen schwere der schuld zu machen. statts ständig dazwischenzuplärren.

        • D
          D.J.
          @Der Sizilianer:

          Bis vor einigen Jahren galt das Prinzip dess"Verbotsirrtums" in solchen Dingen. Mittlerweile hat da ein Umdenken stattgefunden. Vielleicht sollte man übrigens den inflationären Gebrauch des Begriffs "rechtspopulistisch" ebenso vermeiden wie "Gutmensch". Beides mag zuweilen seine Berechtigung haben, aber wir sollten es mit Bedacht einsetzen. Sonst verkommt es zur Hohlphrase.

          • @D.J.:

            Hallo D.J.,

             

            die Anwendung des juristischen Prinzips des Verbotsirrtums soll innerhalb der deutschen Justiz bei Gewalttaten von Muslimen bis vor einigen Jahren gang und gäbe gewesen sein? Ich muss mich wirklich sehr wundern. Wie kommen Sie bitte zu solchen Einschätzungen??

             

            Wissen Sie: Es gibt so Dinge, die mich echt auf die Palme bringen. Dazu gehört, wenn geschätzte, weil für kluge, kritische Kommentare bekannte Diskussionspartner_innen auf einmal mit unterirdischen Stammtischsprüchen um die Ecke biegen. Da zählt in meinen Augen das Gerede von einem angeblich existierenden, generellen Muslimbonus vor deutschen Gerichten definitiv dazu.

             

            Ich vermute, Sie können meinen Ärger besser nachvollziehen, wenn Sie sich Ihr Empfinden zu einer Stammtischparole wie „Die deutsche Justiz ist auf dem rechten Auge blind“ vergegenwärtigen?

             

            Zustimmung zu Ihrer Forderung nach einem bedachteren Umgang mit manchen Begriffen, die - da stimme ich Ihnen zu - häufig in Diskussionen zu reinen politischen Kampffloskeln verkommen.

  • ...die taz iat von geradezu absurder Toleranz, wenn der Faschismus irgendwie "Multikulti", dh. "nicht-deutsch" ist ... Islam dieser Prägung ist gegen alles was irgendwie "links" ist ... was gibt es daran zu verteidigen ? Er ist übrigens - weil das ja immer die letzte Ausrede ist - auch in keiner Form anti - kapitalistisch...die salafistischsten Staaten ( Saudi-Arabien, Katar, VAE ...) sind in der Regeluch die gnadenlos kapitalistischsten ....

    • @kasus74:

      Religiöser Fundamentalismus ist kein Faschismus. Und dieser Artikel fordert auch nicht zur Toleranz gegenüber salafistischen Fundamentalist_innen auf.

       

      Aber Ihr Kommentar ist m. E. ein hübsches Beispiel dafür, wie manche Menschen offenbar allein aufgrund von Stichworten/oberflächlicher Lektüre o. ä. in aggressive Reflexe verfallen ...

    • @kasus74:

      Wo wird in diesem Artikel denn relativiert oder gar verteidigt? Ich kann nichts dergleichen erkennen. Der Vorwurf ist absurd.

      Es wird aufgerufen, nicht in Aktionismus zu verfallen (CDU oder Maas, und dadurch den Salafisten sogar noch in die Karten zu spielen, Stichwort überhöhte Aufmerksamkeit), sondern am Kern des Problems selbst u.A. durch Jugendarbeit, anzupacken.

  • Zitat: "Die Muslime selbst sind die größten Feinde der Salafisten."

     

    Schön wär´s!

    Ich vermisse die Demos der Moslems, die sich gegen den Terror der ISIS, gegen Rassismus, Sexismus und Schwulendiskriminierung richten.

     

    Das würde die Lippenbekenntnisse der Imame ein wenig glaubwürdiger erscheinen lassen...

    • @Thomas Elias:

      ich finde die vorstellung, dass man religions-gruppen-weise gegen dieses+jenes zu demonstrieren habe, um die glaubwürdigkeit von klerikern aller formen und farben zu bekräftigen, ausgesprochen putzig!

       

      im übrigen tät ich mir eine regere teilnahme an slutwalks wünschen. und an demos gegen lebensschützer-aufmärsche mit weißen kreuzen.

      das würde die lippenbekenntnisse der männlichen welt ein wenig glaubwürdiger erscheinen lassen.

      • @christine rölke-sommer:

        Niemand ist verpflichtet, gegen oder für etwas zu demonstrieren.

         

        Bei dem ISIS-Terror handelt es sich um ein Gemetzel im Namen Allahs.

         

        Ich höre keine Proteste, keinen Widerspruch der moslemischen Basis gegen diese Gräueltaten die deutlich machen, dass hier der Name Allahs missbraucht wird.

         

        Und "...aber die Christen..." nimmt diesen Vorwurf ja nicht weg, sondern verweist auf eine andere Baustelle.

         

        Die sind ja deswegen auch nicht von Kritik befreit - oder?

        • @Thomas Elias:

          je nun. wenn Sie nichts hören, dann bedeutet das noch lange nicht, dass nichts gesagt würde von imamen und/oder dem mir unbekannten wesen moslemische basis.

          • @christine rölke-sommer:

            Genau die gleiche Fadenscheinige Argumentation, wie bei den Leuten in Gaza, die angeblich gegen die Hamas demonstrieren würden. Wenn man davon nichts hört, passiert es offensichtlich auch nicht oder nur in unbedeutenden Einzelfällen.

          • @christine rölke-sommer:

            Ja, vielleicht grollt jemand heimlich.

             

            Wenn meine Reputation durch das Handeln anderer beschädigt würde, wäre meine Reaktion dagegen lauter.

    • @Thomas Elias:

      Warum vermissen Sie eigentlich keine Demonstrationen von Christen, die sich gegen Schwulendiskriminierung richten?

       

      Ich habe die Deutsche Bischofskonferenz dazu noch nicht aufrufen gehört.

      • @Age Krüger:

        Im übrigen:

         

        Wenn ich beginne hier aufzuzählen, was ich vermisse, können die taz-Redakteure 3 Wochen Urlaub einreichen

      • @Age Krüger:

        Ja und? Was hat das mit dem zu tun, was ich schrieb?

        • @Thomas Elias:

          Das sollten Sie nachvollziehen können.

           

          Sie schreiben, dass sie Demonstrationen von Muslime für mehr Menschenrechte vermissen.

          Muslime sind hier eine Minderheit. Ich frage mich, warum Sie nicht mehr Engagement von der Mehrheit der Bevölkerung erwarten.

          Wenn ich mir erlauben darf, möchte ich Sie darauf hinweisen, das imo sogar eher andere Kreise wie Moslems diese Demonstrationen durchführen könnten.

           

          Ich will Sie aber nicht abhalten, ausgerechnet in islamischen Kreisen für Ihre Ideen zu werben, wenn die Ihnen wichtiger sind als andere Menschen in der BRD.

          • @Age Krüger:

            ...wäre ich Christ und die Christen würden im Namen Gottes z.B. in Afghanistan einen Genozid verüben, würde ich hier in Deutschland (gerade als Minderheit) auf die Straße gehen und deutlich machen, dass ich diese Handlungen verurteile und sie nicht dem Verständnis von Christentum entsprechen.

             

            Zugleich würde ich alle Glaubensbrüder (und Schwestern) dazu aufrufen, sich gegen diese Auswüchse zu wenden, denn diese beschädigen zutiefst meine fragile Minderheitenposition und ich müsste damit rechnen, dass die Stimmungslage sich zu Ungunsten meiner Minderheit verschlechtert.

             

            Möglicherweise muss ich sogar mit Gesetzesänderungen und anderen Restriktionen rechnen...

            • @Thomas Elias:

              Naja, die Demos finden heutzutage im Internet statt.

              Daran habe ich mich aus der Demogeneration auch erst gewöhnen müssen.

               

              Ist aber richtig, dass es evtl. mal sinnvoll wäre, wenn die BRD auf dieses Phänomen mal reagieren würde und dafür sorgen würde, dass bestimmte Minderheitengruppen diesbezüglich unterstützt werden sollen, etwas mehr PR für ihre Haltungen zu machen. Aber selbst, wenn die Gruppen das finanziell selber tragen: Es kostet erstmal wieder Geld, den Leuten das bewusst zu machen, dass es nötig wäre und wie man diese Haltungen heutzutage als Gruppe öffentlich macht.

            • @Thomas Elias:

              grundgütiger!

              bei Ihnen möcht ich wirklich nicht minderheit sein.

              • @christine rölke-sommer: Kommentar entgernt. Bitte sparen Sie sich Beleidigungen.
              • @christine rölke-sommer:

                Nun, außer Abwertungen kommt bei Ihnen ja bei den Antworten kein neues Argument.

                 

                Das bezeichnet dann das Ende der Debatte für mich

                 

                MfG Elias

      • @Age Krüger:

        Es geht hier eben einfach um Scharia, nicht um Christen. Das ist ein kleiner Unterschied. Was bringt es, solchen Verfechtern totalitärer Ideologien denen dann gleich wieder mit der Ausrede "Aber die Christen..." beiszuspringen?

        • @ioannis:

          Völlig richtig.

           

          Ich danke Ihnen, dass Sie mir die Arbeit abgenommen haben, den Blödsinn des Kommentars von @Thomas Elias, er vermisse "Moslems" die gegen dies und das demonstrieren, abnehmen.

           

          Ein einfaches Bekenntnis, dass die Scharia und AT-Strafen nicht mehr zeitgemäß sind, reicht völlig aus.

          • @Age Krüger:

            Mir reicht es nicht aus, weil es z.B. von Pierre Vogel sehr durchsichtig und scheinheilig erfolgt.

             

            Die Scharia wird aber von vielen Moslems gefordert - oder?

            • @Thomas Elias:

              was wollen Sie eigentlich mit

              "Die Scharia wird aber von vielen Moslems gefordert - oder?"

              erfragen?

              vielleicht hören Sie mal bei https://www.youtube.com/watch?v=PPlHFCTuTq0

              rein und leihen sich dann in der nächsten bib das dicke buch von Rohe "Das islamische Recht: Geschichte und Gegenwart" aus.

              interessant war auch der vom BGH entschiedene fall der iranerin, deren gatte von ihr geschieden aber ihr nicht die im ehevertrag für den fall der scheidung vereinbarte morgengabe auskehren wollte: die frau bestand auf shari'a, also auf der im Iran üblichen art des versorgungsausgleichs - und sie bekam recht.

      • @Age Krüger:

        Es ist halt so, daß alle Religionen von Übel sind. So wie sich die Muslime öffentlich, meinenthalben auf Demos, von ISIS, Diskriminierung usw. distanzieren müßten, sollten dies die Christen ebenfalls tun und sich von Diskriminierung und Kindesmißbrauch distanzieren. Warum dies wohl nicht in nennenswertem Umfang geschieht?

        • @Der_Peter:

          Das ist eine Frage, die ich den Christen auch stelle.

          Es relativiert aber nicht mein Posting

      • @Age Krüger:

        tja, eigentlich auch Religionssache, also einfach neben den Stand der Salafisten einen gemeinsamen Stand der christlichen Kirchen, besetzt mit PfarrerInnen, und Bibel verteilen !

  • Stellen wir uns einmal vor: Ein paar glatzköpfige Neonazis laufen als Nipster-Polizei durch deutsche Städte und empfehlen den Leuten, Schnitzel zu essen statt Döner......... ob die taz dann diesen Artikel auch geschrieben hätte?

    • 8G
      889 (Profil gelöscht)
      @John Doe:

      Sicher nicht nach mehrhundertfachen Nazi-Morden und dem jahrzehntelang obrigkeitlicherseits hingenommenen Terror "national befreiter Zonen."

      • D
        D.J.
        @889 (Profil gelöscht):

        Da haben die deutschen radikalen Salafis ja Glück, dass sie überwiegend andernorts diesem Treiben nachgehen, @Kleiner Spinner.

        • @D.J.:

          Glück würde ich das nicht nennen.

          Es ist eher eine naturwissenschaftliche Erkenntnis, dass sich nicht alle Sachen am gleichen Punkt gleichzeitig auf der Erde ereignen können.

          Und tatsächlich liegt Thüringen näher als der Irak (zumindest von mir in Nordwestdeutschland aus gesehen).

          Mehr noch: Was im Irak beschlossen wird, hat keine Auswirkungen auf mich direkt. Thüringen liegt in dem gleichen Staat wie mein Wohnort.

           

          Das sollten Sie bei allem Engagement für Menschen im Irak auch mal bedenken.

  • Es ist nämlich schon bezeichnend für diese Leute, andere Einschüttern und mit Gewalt drohen!

  • Herr Hagmann und Herr Mazyek nennen die Akteure ein paar Halbstarke. Was soll das? Verharmlosen? Im Zusammenhang mit der NSU fiel dieser Begriff auch mal und ging mir da genauso auf der Nerven.

  • Die Reaktion ist nicht überzogen. Wir brauchen einen starken und wehrhaften Rechtsstaat. Wann soll man anfangen zu reagieren? Wenn es in jeder größeren Stadt eine Scharia-Polizei gibt? Der Vergleich mit einer Hipster-Polizei hinkt in der Tat. Warum wird er dann in dem Artikel gemacht? Ein passender Vergleich ist zum Beispiel eine selbst ernannte Rassen-Polizei, die darüber wacht, daß weiße Frauen nicht mit Farbigen ausgehen oder eine Hetero-Polizei, die Schwule verprügelt.

    • @Christian_72:

      die reaktion war nicht überzogen, sie war schlicht und ergreifend lächerlich!

       

      feiern Sie mal in NRW an karfreitag in Ihrem garten ne party mit weib, wein und gesang - was glauben Sie, wie schnell die deutsche (religions)polizei mit dem guten namen dem fröhlichen treiben ein ende macht, weil ein christlich-säkularisierter nachbar sich in seinen 'gefühlen' gestört fühlt?

       

      überhaupt scheinen mir manche nicht zu ahnen, wieviel religions/sitten-polizei sie tagtäglich in sich selbst herumschleppen und zum einsatz bringen!

      ja sogar noch in der reaktion auf diese aktion kommt sie zum vorschein: die polizei darf man weder karikieren noch veräppeln. ach, darf man nicht?!

      • @christine rölke-sommer:

        Mir scheint, Sie haben ein gewisses Faible für richtig schiefe Vergleiche.

         

        Der Wuppertaler Scharia-Miliz ging es um Einschüchterung, um das Austesten, wie weit man gehen kann.

         

        Ich weiß zwar nicht, wie Sie Partys feiern und was Sie damit bezwecken, unterstelle Ihnen jetzt aber mal nicht ähnliche Motive.

        Und Ihrem Nachbarn wird allenfalls der Lärm auf den Keks gehen, aber Verletzung (religiöser) Gefühle?

        Liebe Frau Rölke-Sommer, Sie mögen ja in den 50er Jahren eine schwere Kindheit im tiefkatholischen Emsland oder in Oberbayern durchgemacht haben, aber die Zeiten sind nun doch vorbei.

        • @Schalamow:

          irrtum!

          ich habe ein faible für deutungsmuster des alltagslebens (Berger/Lickmann) und was diese so alles anrichten können.

          das kommt daher, dass ich als flüchtlingskind in den späten 50-gern eine wirklich schwere kindheit (in Hessen) hatte, aber auch daher, dass mein gewesener gatte eines tages verlautbarte, sonntagsnachmittags im garten wäsche aufzuhängen, sei unschicklich. als gelernte pfarrfrau schmiß ich ihm die nasse wäsche vor die füsse....

          und wenn ich mich heute rund um den mariannenplatz in x-berg umgucke, dann gibt es zwar auch da einige idioten, wie in zehlendorf auch, aber: sollte im türkischen supermarkt umme ecke die shari'a-police einmarschieren, täten die kopftuchmädchen an der kasse die hochkant rausschmeißen und sich hinterher kringelig lachen.

           

          kurzum: beschäftigen sich erst mal mt Ihrer eigenen männlichen polizei.

          • @christine rölke-sommer:

            selber Irrtum,

            woher wollen Sie wissen, was in den "Kopftuchmädchen" vorgeht?

             

            Tut mir leid, aber sich ausgerechnet auf diese Leute verlassen zu wollen, wenn die Scharia Leute anrückt, ist der perfekte Beleg für die These von Schalamow

    • @Christian_72:

      Man könnte anfangen zu reagieren, wenn es eine Scharia-Polizei wie z.B. in Saudi-Arabien wirklich geben würde.

      (Kann man z.B. aufhören, mit diesem Staat Waffen- und andere Geschäfte zu machen.

       

      Hier sind wir glücklicherweise noch nicht in Saudi-Arabien, sondern hier rennen nur ein paar Spinner mit T-Shirts herum auf denen irgendwas steht und man noch nicht mal klar weiß, ob da "Scharia-Police" oder "Scharia-Polizei" steht.

      • @Age Krüger:

        Wenn ich als schwuler Mann hier in Deutschland Angst haben muss, dann vor islamistischen Eiferern (und zwar noch weit vor Nazis, die genügend schwule Beiladung im eigenen Gepäck haben).

         

        Da wird dann mal eben der Freund meines Mitbewohners mit dem Messer abgestochen, weil dieser "Allahu akbar Mist" die 50er Jahre im Gepäck mit sich trägt.

         

        Ich habe nicht in den 70ern die Schwulenrechte erkämpft, in den 90ern gegen Rassismus und Ausländerfeindlichkeit und nun gegen die Neonazis demonstriert, um mir jetzt eine neue Schwulenfeindlichkeit durch die fanatischen Moslems einzuhandeln.

         

        Wir sind jetzt soweit, reagieren zu müssen, nicht erst, wenn die verschiedenen Gruppen ihre jeweilige Bürgerwehr und Glaubenspolizei physisch etabliert haben.

         

        Das Interesse der muslimischen Vertretungen, sich mit dem Thema Homosexualität auseinanderzusetzen, liegt noch weit unterhalb der Bereitschaft, eine Schweinegulasch zu verzehren. Das kann ich nach Jahren der Versuche, einen Diskurs zu initiieren, eindeutig feststellen

        • @Thomas Elias:

          Wenn es jetzt nur darum geht, dass sich die muslimischen Verbände nicht für das Thema interessieren würden, dann wäre das Problem ja einfach zu lösen. Jede gesellschaftliche Gruppe kümmert sich nur um ihre eigenen Mitglieder und Basta. Dann müsste man nur dafür sorgen, dass es keinerlei Kontakte zwischen unterschiedlichen Gruppen gibt.

           

          Ich glaube aber nicht, dass das das Problem lösen wird, dass Schwule unter bestimmten Bedingungen angegriffen werden. Als ich jung war, haben wir auch Kampfsportmaßnahmen für Minderheiten angeboten, auch für Schwule. Bewaffnung in einem gewissen Grad kann da auch helfen. Aber das sind dann wieder Sachen, bei denen der Einzelne aktiv werden muss.

           

          Ich wüsste zumindest nicht, wie man ansonsten an der Problematik jetzt was ändern kann. Es wird leider auch aus Ihren Stellungnahmen nicht deutlich, was Sie vorschlagen.

          • @Age Krüger:

            In Bezug auf diesen Artikel wünschte ich mir mehr politische Betätigung der in Deutschland lebenden Muslime.

             

            Nur darüber kann man auch in einen gesellschaftspolitischen Diskurs über Werte und Normen kommen.

             

            Mit Menschen, die keinen Kontakt aufnehmen, die sich nicht äußern oder unter sich bleiben wollen, kann man halt auch nicht diskutieren, streiten und sich weiterentwickeln.

             

            Ich habe z.B. zig mal muslimische Jugendverbände zum Thema AIDS und Homosexualität eingeladen und nicht einmal eine Antwort erhalten.

            • @Thomas Elias:

              Ich kann da nur aus meiner eigenen Erfahrung berichten, dass ich nur einen Schwulen kenne, der muslimische Wurzeln hat. Dem geht der Islam und somit auch die Scharia ziemlich am Arsch vorbei.

              Ich denke, dass diejenigen, die sich für das Thema interessieren, auch nicht unbedingt in den muslimischen Gemeinschaften anzutreffen sein dürften. Ich würde auch nicht den CVJM aufsuchen, wenn ich Hilfe bei Themen wie Schwulsein oder AIDS brauchen würde..

              • @Age Krüger:

                Aber wenn Sie sich vom CVJM bedroht fühlen, wenn deren Mitglieder einen Ihrer Freunde niedergestochen haben, weil sie mit Ihrem Lebensstil nicht einverstanden sind, dann würden Sie vielleicht doch für einen notwendigen Dialog über Werte und Normen in Ihrem Land an den CVJM wenden - oder?

  • D
    D.J.

    Sorry, wenn ich das hier noch mal poste, was ich schon zu einem parallelen Beitrag geschrieben habe. Es scheint mir nicht unwichtig (zumal da ich nicht glaube, dass wir hier mit einem Mehr an "anderer" Religion weiterkommen. Das beste Mittel gegen Fundamentalismus ist meines Erachtens gar keine Religion:

     

    Vor einigen jahren sagte ich in einer Diskussion mit Freunden: Nur fundamentalistische oder traditionalistische Versionen von Religion werden in absehbarer Zeit überleben; die anderen werden ein Schattendasein führen. Ich hoffte, nicht Recht zu behalten, aber ich befürchte sehr, ich werde es.

    Es blühen und gedeihen die Religionsvarianten, die echte Mühe erfordern, die "moralisch" viel von einem abverlangen (die Gänsefüßchen bitte als fettgedruckt denken), die das Gefühl eines riesigen Abstandes zu den Ungläubigen vermitteln. Religionen mit einem sehr strengen Regelwerk haben den "Vorteil", dass man, einmal in ihnen gefangen, nicht so ohne weiteres verlässt. Man hat einfach viel zu viel investiert. Das natürlich auch ein Grund, warum viele, die dennoch den Ausstieg schaffen, oftmals voller Hass sind auf das, was ihnen Religion gestohlen hat.

    Konkret zu den Salafisten: Sie werden auch von manchen säkular ausssehenden und derzeit säkular lebenden bewundert. Als die, die das tun, was man eigentlich selbst tun müsste. Das macht mir die größten Sorgen.

    Lösung? Wenn ich das wüsste. Verpflichtender Ethikunterricht statt Religion wäre schon mal ein Anfang.

    • @D.J.:

      Zitat: "Verpflichtender Ethikunterricht statt Religion wäre schon mal ein Anfang."

      Das sehe ich ebenso. Es ist nicht einzusehen, warum die Religionsgemeinschaften ihre Märchen den Kindern auf Staatskosten nahebringen dürfen, seit vielen Jahren die christlichen, und seit kurzem in einigen Gegenden sogar die muslimischen. Moralisches Verhalten geht auch ohne die Drohung mit der Hölle oder die Verheißung des Paradieses. Über die Religionen kann auch kurz im Ethik-, Deutsch- oder Geschichts-Unterricht informiert werden, so wie dort auch über Isis und Osiris, Zeus, Jupiter, Odin oder Wortan erzählt wird.

      • @Der_Peter:

        Pardon, ich meinte natürlich Wotan.

    • @D.J.:

      auch hier gefragt: wen hat man sich denn unter "Sie werden auch von manchen säkular ausssehenden und derzeit säkular lebenden bewundert. Als die, die das tun, was man eigentlich selbst tun müsste." vorzustellen?

      • D
        D.J.
        @christine rölke-sommer:

        Die Frage wundert mich. Sie haben schon bemerkt, dass es bei den Salafisten einen ziemlich deutlichen Kleidungscode gibt? Soll ich Ihnen den wirklich erklären?

        Bei manchen Open-Air-Propaganda-Veranstaltungen von Pierre Vogel werden Sie aber auch viele dem Meister andächtig Lausschende treffen, die diesem nicht ensprechen.

        • @D.J.:

          so so, "andächtig Lausschende", viele gar.

          Ihnen ist aber schon klar, dass Sie damit dem terror des verdachts das wort reden?

          ob das ethisch einwandfrei ist, frag ich mal in die runde hinein.

          • @christine rölke-sommer:

            1. Bezweifeln Sie das bei diesen Veranstaltungen viele Leute andächtig Lauschen

             

            2. Würden Sie gerne in einem Land leben, in dem jemand wie Pierre Vogel an der macht wäre?

             

            3. Wenn viele Leute andächtig lauschen was ein Typ wie Pierre Vogel erzählt und wenn das was Pierre Vogel erzählt allen Grund zur Besorgnis gibt....Was sagt uns das?

            • @ben sobel:

              in einem land, in dem Sie an der macht wären, tät ich genausowenig leben wollen.

      • @christine rölke-sommer:

        das weiß der herr vermutlich selbst nicht. er malt halt gern...

        das bild gefällt ihm nicht, aber er malt so gern.

        • D
          D.J.
          @Tim:

          Oh, ist das ein Loriot-Zitat? Klingt zumindest danach. Ich liebe Loriot. Meine Güte, sollte ich etwas mit Ihnen mal gemein haben? Wäre ja erfreulich. Übrigens ein recht langer Kommentar für Ihre Verhältnisse.