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Klimaaktivistin bei Weltwirtschaftsforum„Ich will, dass ihr in Panik geratet“

Die 16-jährige Schwedin Greta Thunberg ist mit dem Zug nach Davos gereist, um vor den Wirtschaftseliten zu sprechen. Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei.

Schulstreik fürs Klima: Greta Thunberg hat ihr Protestschild auch mit in die Schweiz genommen Foto: reuters

Davos/Berlin dpa/taz | Mit einem emotionalen Appell hat die 16 Jahre alte Klimaaktivistin Greta Thunberg die Top-Manager und Spitzenpolitiker in Davos zu sofortigen Maßnahmen gegen den Klimawandel aufgerufen. „Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt. Denn das tut es“, sagte die Schwedin am Freitag auf der Jahrestagung des Weltwirtschaftsforums. „Erwachsene sagen immer wieder: Wir sind es den jungen Leuten schuldig, ihnen Hoffnung zu geben. Aber ich will eure Hoffnung nicht“, so Thunberg. „Ich will, dass ihr in Panik geratet, dass ihr die Angst spürt, die ich jeden Tag spüre.“

Die Zeit für Höflichkeiten sei vorbei, sagte die 16-Jährige in einer Diskussionsrunde zum Klimawandel. „Jetzt ist es an der Zeit, deutlich zu sein. Die Klimakrise zu lösen ist die größte und komplexeste Herausforderung, der die Menschheit je gegenüberstand“, sagte Thunberg. „An Orten wie Davos erzählen Menschen gerne Erfolgsgeschichten. Aber ihr finanzieller Erfolg hat ein unvorstellbares Preisschild. Und beim Klimawandel müssen wir anerkennen, dass wir versagt haben.“

In Davos gehe es – wie überall – nur um Geld, sagte die Teenagerin. „Es hat den Anschein, dass Geld und Wachstum unsere einzige Sinnerfüllung sind.“ Und weil die Klimakrise eine Krise sei, die noch nie als Krise erkannt worden sei, seien viele Menschen sich der Konsequenzen nicht bewusst.

Noch aber gebe es eine Lösungsmöglichkeit, „so einfach, dass selbst ein kleines Kind sie versteht: Wir müssen den Ausstoß von Treibhausgasen stoppen“. Aber jeder müsse sich entscheiden. „Es gibt keine Grauzonen, wenn es ums Überleben geht“, betonte Thunberg.

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Die 16-Jährige war mit dem Zug aus Schweden in die Schweiz gereist – weil Flugreisen viel CO2 ausstoßen und damit klimaschädlich sind. Dem Spiegel sagte Thunberg, dass sie auch ihre Eltern überzeugen konnte, nicht mehr das Flugzeug zu nehmen. Für ihre Mutter, die Opernsängerin ist, habe das eine große Umstellung bedeutet.

Die Schwedin setzt sich an vorderster Front für ein stärkeres Klimabewusstsein ein. Bei der Klimakonferenz im polnischen Kattwoitz nahm Thunberg an mehreren Veranstaltungen teil und traf den UN-Generalsekretär António Guterres. Im Rahmen ihrer Protestaktion „Schulstreik fürs Klima“ demonstriert sie jeden Freitag vor dem Reichstag in Stockholm. Die Aktion findet Nachahmer in aller Welt, auch in Deutschland.

Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagte am Freitagmorgen, sie unterstütze Thunbergs Einsatz. „Ich weiß, du hast eine hohe Sichtbarkeit und das ist wahrscheinlich schwer für dich“, so Lagarde. „Aber es ist sehr wichtig. Wir versuchen, dich zu unterstützen, wo wir können.“ Sie blicke optimistisch in die Zukunft dank junger Menschen wie Greta Thunberg, schreibt Lagarde auf Twitter.

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90 Kommentare

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  • Oh, ich glaube, dass das Mädel für die Sache eintritt. Ich glaube aber auch, dass ihr dabei professionell geholfen wird. Das ist ja nix Schlechtes, aber ich denke halt, dass es so ist.

  • Es gab eine Zeit in der man Alter mit Weisheit verbunden hat. Das war die Zeit in der die Alten noch 40 waren. Heute wird die Welt von senilen Vollidioten regiert, die keinen Respekt verdienen.



    Es sind die Babyboomer die diese Welt zu Grunde richten, wir können nichts dagegen tun weil diese Generation schon in ihrer Kindheit immer die meisten waren und es im Alter noch sind und damit alles überstimmen, und sie wollen nichts dagegen tun weil sie sowieso wegsterben sobald es ernst wird.

  • Die Tochter hat ein wichtiges Anliegen und will es in die Welt tragen und ihre Medien erfahrene Mutter unterstützt Sie dabei und gibt Hilfestellung. Ich kann da nix anrüchiges erkennen. Im Gegenteil klingt das für mich nach einer gesunden Eltern-Kind-Beziehung. Aber vielleicht hab ich die Anmerkung ja falsch verstanden.



    Und btw ist es gut und nicht schlecht, wenn sich diejenigen, die den Planeten vorm Kapitalismus retten wollen, professionalisieren, die Kapitalismusfreunde haben das längst erledigt und arbeiten - hoch professionell - an der Ausbeutung und Zerstörung unser aller Welt. Also für mehr professionellen Widerstand! #climatecrisis

    • @BakuninsBart:

      Nö, anrüchig ist daran nix. Aber interessant ist es, warum manche gleich im Quadrat springen, wenn man das anmerkt.

  • Funfact: Das Mädel ist die Tochter von Malena Ernmann, einer sehr bekannten schwedischen Opern- und Pop-Opera-Sängerin, die u.a. Schweden mit dem Titel "La Voix" beim ESC 2009 vertrat.

    Nicht dass jemand denkt, da stecken keine Profis dahinter.

    • @DerFrank:

      Wäre Greta ein erwachsener weißer Mann mit ähnlichem Umfeld und vergleichbarer Medienaufmerksamkeit, hätten Sie diesen Kommentar nicht gepostet. Sie sagen, er ist nicht abwertend, aber er ist. Wann immer Frauen und Mädchen gut sind und dafür Aufmerksamkeit bekommen, kommt einer daher und muss erklären, woran es eigentlich liegt. Nur Männer sind erfolgreich, weil sie kompetent sind, Frauen wir immer von irgendjemandem heimlich geholfen. Das musst du uns allen erklären, dann wird es für dich erträglich. Soviel zum Klimaschutz.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @DerFrank:

      Frage an Radio Erivan:

      Was tue ich, wenn ich zu einer Debatte keine Argumente beitragen kann, mich aber äußern möchte?

      Antwort Radio Erivan:

      ich werde persönlich und schreibe tendenziös über Aspekte, die mit dem Inhalt nichts zu tun haben.

      Anmerkung Leiberg: ist die Teilnahme an einem ESC ein Ausschlusskriterium in der politischen Debatte?

      Die Frage ist nicht, Profis oder Amateure? Die Frage: richtig oder falsch?

      Eigentlich ganz einfach zu beantworten.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Cool bleiben, Wolfgang! Mir geht's nur darum, wie Medien ticken. Und da war's dann doch eher unwahrscheinlich, dass ein Mädel, das aussieht, als hätte es mal Frau Burmester Apfelkuchen serviert, es einfach mal so in die Weltpresse schafft. Nene - das ist professionell und durchaus geschickt arrangiert. Wenn's hilft - meinetwegen. Aber Bullerbü isses halt nicht.

        • @DerFrank:

          Da zitiere ich doch mal aus dem Artikel von Anja Krüger:



          "Dass junge Frauen selbstbestimmt für ihre politische Sache eintreten, können sich manche offenbar nicht vorstellen. In deren Welt wird sie zum Instrument von PR-Beratern, ihrer Eltern oder von Umweltverbänden."



          Nicht wahr, Derfrank?



          www.taz.de/Onlinem...tivistin/!5565669/

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Der "Funfact" von DERFRANK ist eine zusätzliche Info, weiter nichts. Informationen schaden nie, Panik aber schon.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Ich sehe nicht,dass man mit der Fragestellung, wer noch alles hinter der 15 Jährigen steckt, persönlich wird. Solche Fragen sind berechtigt.



        Auch bei „Richtigem“.

        • 8G
          81331 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          ...wieso sind solche Fragen berechtigt?



          Vielleicht deshalb, weil man(n)/frau sich dann keine Gedanken mehr machen muss, um was es eigentlich bei diesem Protest geht?



          Greta Thunberg hat Erfolg, mit ihrem "Schulstreik für's Klima" und es war nur eine Frage der Zeit, bis irgendwelche Menschen aus Politik und Wirtschaft ihr diesen Erfolg madig machen würden.

          • @81331 (Profil gelöscht):

            Warum sollte man nicht weiteres Interesse haben an der Person Greta und Umfeld?

            Und wieso impliziert das ein „Muss“ bezüglich des sich Nicht-Beschäftigen mit Klimapolitik?

            Das Interesse an der Person Greta und ist imho das völlige Gegenteil von Desinteresse.

            Mich würde beispielsweise interessieren wie es dazu kam, dass sie in Polen sprach. Ist das ein schäbiges Interesse?

            Sicher es wird auch jene Klimawandelleugner geben, die jede Information über Greta populistisch gegen sie verwursten. Das ist aber ein anderes Problem.

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Die Frage, wer eine 16 jährige junge Frau unterstützt, ist also eine inhaltliche. Ach!

          Gut, gut. Und nun zu etwas gänzlich Anderem: nach gewöhnlich gut informierten Quellen soll es in Deutschland noch Menschen geben, die davon ausgehen, dass die Erde eine Scheibe sei.

          Not to be continued.

          • @76530 (Profil gelöscht):

            Erstmal zurück zu ihrem ersten Satz.

            Fragen nach Hintergründen sind immer berechtigt, nicht per se persönlich und nicht per se inhaltlicher Art.

            Und zum „Ach!“ wo schrubbelte ich was von „Inhaltlich“ Erscheinungen?

            Die Erde wäre heute noch eine Scheibenwelt und Greta gäbe es so nicht, wenn sich die durchgesetzt hätten, die Fragen nach Hintergründen nich sehen wollten.

  • Also die Warenproduktion verringern.



    Nicht in 20 Jahren. Sondern schnellstens.



    Keine SUVs mehr herstellen und keine mehr kaufen.

    • @nzuli sana:

      SUV verbieten, aber dann gerne per Flugzeug ab in den Urlaub, oder die pure Natur des Nordens oder die Schönheit Venedigs per Kreuzfahrschiff genießen.

    • @nzuli sana:

      Dass die Warenproduktion verringert werden muss sehe ich auch so. Warum dann also nicht gleich auch um Autos im allgemeinen? ;) Die Produktion und Bewegung von über 1,5 Tonnen für meistens eine Person ist ökologisch fatal. Ressourcen- und Energieverbrauch sind enorm, wenn mensch das auf aktuelle Neuproduktionen hochrechnet. Dann kommt noch Bau und Erhalt der Infrastruktur dazu. Das ist auch eine enorme Flächenversiegelung und damit Zerstörung des Ökosystems und des Lebensraumes von Tieren.

      • @Uranus:

        „Warum dann also nicht gleich auch um Autos im allgemeinen?“



        Weil das zur massiven Verelendung ländlicher Regionen führt: Landflucht, haltlos steigenden Mietpreise, Kriminalität durch Verdichtung von Städten und Steigerung von sozialen Misstständen.

        • @mallm:

          Als ob das Auto die einzige Mobilitätsoption wäre. Es wurde zu dieser gemacht, ja. Durch Rückbau der Regionalbahn zum Beispiel. Mensch kann das aber auch wieder ändern, wenn mensch will. Der ÖPNV müsste ausgebaut und am besten kostenlos zugänglich gemacht werden. Tatsächlich beschleunigt die jahrzehntelange schlechte Anbindung durch den ÖPNV die Landflucht.



          Hauptsächliche Ursachen für mögliche Folgen, die Sie anführen sind in ungerechter Politik zu finden u.a. die massive Ungleichheit/Armut - und nicht aufgrund einer Umstellung der Warenproduktion.

          • @Uranus:

            Das Auto *ist* die einzige Option. Bei mir im Ort gab es nie Schiene, nur Bus. Busse sind mit der niedrigen Frequenz kaum rentabel, da die Bevölkerungsdichte in der Region zu niedrig ist. Außerdem wird man kaum jemand vernüftig erklären können, warum er/sie durchaus 2h oder mehr mit Warten oder Fahren mit ÖPVN verbringen soll. Es ist ja außerdem mehr als nur Arbeit: wer will den bitte für ein Getränkekasten eine Stunde unterwegs sein oder Einkauf für eine Familie im Bus mitschleppen?



            Welcher Städter fände es übrigends gerecht kostenlosen Personenverkehr für ländliche Regionen zu finanzieren? Das ist ein Milliardengrab für Steuern.



            Das Thema Auto löst eine unvergleichliche Hysterie aus, die irrational bishin zu fanatische Auswüchse hat. Die vermeintlichen Lösungsvorschläge sind sehr häufig sozialpolitische Katastrophal. Vieles mag ja für ein städtisches Mileu der (oberen) Mittelschicht verwirklichbar sein, geht aber komplett vorbei an der Lebenswirklichkeit in ländlichen Gegenden. Es ist der Mangel an Bereitschaft, diese anderen Lebensverhätlnisse als solche anzuerkennen, die ich absolut kritisch und nicht hinnehmbar finde.

            PS:



            Ist in der Statistik der ökologischen Fußabdruck für den Schienenverkehr eigentlich mit eingerechnet, dass Schienen im Winter beheizt werden müssen, damit sie nicht einfrieren?

            • @mallm:

              Sicherlich gäbe es kaum frequentierte Strecken. Andererseits sind viele Arbeitsplätze in größeren Orten/Städten angesiedelt. Zu/von diesen gibt es einen Mobilitätsbedarf und dieser kann auch kollektiv organisiert werden. Es ist die Frage, wie die Gesellschaft Ökologie und Teilhabe wertschätzt und zu verknüpfen bereit ist. Klar, wenn es nur entlang kurzfristige, monetärer Denke geht, wird weiterhin die Mobilität auf jede*r Einzelne*n abgewälzt und die Landflucht geht weiter. Mit Verknappung von Rohöl damit einhergehenden steigenden Kosten und die hohen Kosten für E-Autos, sollten ebenfalls bedacht werden. Zumal ökologische Folgen und Kosten da nicht reingerechnet sind. Forscher*innen wiesen daraufhin, dass die Kosten aufgrund der Folgen des Klimawandels zu nehmen werden. Das *ist* ein Milliardengrab, wenn es keine radikale Energie-, Agrar- und Agrarwende gibt. Das letzte Dürrejahr war eines der Vorgeschmäcker. Wenn ich mir dann noch die Autoproduktion anschaue: 100.000.000 Autos werden weltweit pro Jahr gebaut - mehr als 5.500.000 davon in Deutschland. 46,5 Millionen PKWs sind in Deutschland zugelassen. Wie soll so etwas weiterhin auf einem endlichen Planeten mit seinem jetzt bereits gefährdeten Ökosystem funktionieren?

              • @Uranus:

                @Mallm



                Bezogen Rückbau der Bahn auf dem Land, gab es zuletzt einen interessanten TAZ-Artikel:



                "Öffentlicher Nahverkehr. Wenn Bus und Bahn zu weit weg sind



                Jeder Vierte in Mecklenburg-Vorpommern ist vom öffentlichen Verkehr abgehängt. In Hessen und den Stadtstaaten sieht es besser aus..."



                www.taz.de/!5563392/



                Ein Rückbau müsste ja eigentlich Kosten einsparen - interessanterweise ist die Bahn aber nicht günstiger geworden ;)



                In Luxemburg ist der ÖPNV übrigens nun kostenfrei:



                www.taz.de/!5563831/



                Für einen städtischen Raum ist das also augenscheinlich machbar.

          • @Uranus:

            Naja - eine echte Mobilitätsoption ist die Bahn nicht und wird sie auch nicht werden. Es gibt unzählige Situationen in denen ein Auto praktischer, schneller, günstiger und einfach bequemer ist als jeder ÖPNV - gerade wenn man als Familie unterwegs ist.

            • @Tom Tailor:

              Sicherlich hat die Bahn (generell meine ich den Kollektivverkehr/Öffentliche Personenverkehr also auch Straßenbahn, S-Bahn, Busse ...) nicht genau alle die Vorteile des Individualverkehrs. Dafür hat sie aber auch nicht seine gewaltigen "Nachteile". Wobei Nachteil noch ein Euphemismus ist. Der hohe Ressourcen-/(insbesondere fossile) Energieverbrauch funktioniert nicht aufgrund der Ressourcenendlichkeit, bringt massive Umweltschäden mit sich und treibt den Klimawandel schnell bis zu den Kipppunkten voran. Wenn die auslösen, dann sind die Folgen unumkehrbar: Klimakatastrophe.



              Jede*r sollte sich schon fragen: Was ist wichtiger - die eigene Existenz bzw. die der Mitmenschen und Tiere oder die Bequemlichkeit?

    • 8G
      84935 (Profil gelöscht)
      @nzuli sana:

      Im ADAC-Blatt (lese ich nur wenn's wo ausliegt, um mich über die Gegenseite zu informieren 😉) wurde schon das Ende des SUV-Trends angekündigt und vermutet, dass Pick-Ups häufiger gesehen werden könnten. Der Trend in die falsche Richtung geht weiter: vom Regen in die Traufe!

      • @84935 (Profil gelöscht):

        Das ist in amerikanischen Endzeit Science Fiction Filmen genauso. Meist fährt man auch dann noch Schluckerriesen, wenn es nicht einmal mehr Tankstellen gibt.

        • 8G
          84935 (Profil gelöscht)
          @Rudolf Fissner:

          Vielleicht war's auch in der Auto-Bild...

  • “Und wenn Lösungen innerhalb des Systems so unmöglich zu finden sind, sollten wir vielleicht das System selbst ändern.“



    Das sind klare Worte. Klarer als man sie von den meisten “erwachsenen“ Klimaaktivist*innen hört.



    Natürlich ist die Tatsache, dass sie in Davos überhaupt sprechen darf ein Vereinnahmungsversuch, ebenso der haarsträubende Kommentar von Lagarde. Aber mein Eindruck ist, Greta Thunberg ist schlau genug, das zu durchschauen, sie nutzt die Bühne trotzdem, und das ist gut so.

    “Wir sind nicht hierher gekommen, um die führenden Politiker der Welt zu bitten, sich um sie zu kümmern. Ihr habt uns in der Vergangenheit ignoriert und ihr werdet uns wieder ignorieren. Uns gehen die Ausreden aus und uns läuft die Zeit davon. Wir sind hierher gekommen, um (euch) wissen zu lassen, dass die Veränderung bevorsteht, ob es (euch) gefällt oder nicht. Die wahre Macht gehört dem Volk.“



    Das zeigt schon, dass sie sich keine Illusionen macht, dass der nötige Wandel von oben kommen könnte.



    Ich hoffe ihre Stimme wird noch lauter und andere, sowohl aus ihrer Generation als auch ältere, trauen sich auch endlich, so laut und direkt zu sein!



    (Beide Zitate aus ihrer COP24 Rede, via user Uranus)

    • @kritikderkritikderkritik:

      Ja, das denke ich auch. Sie wirkt da sehr reflektiert.



      Also auf zu Demos, auf zu zivilem Ungehorsam, auf zu ...



      Und nicht vergessen:



      - keine Flugreisen - stattdessen Bus&Bahn



      - keine Tierprodukte - stattdessen vegan



      - kein Auto - stattdessen ÖPNV, Fahrrad, zu Fuß



      - ...



      ;)

      • @Uranus:

        ... oder vegetarisch! ;-)

        • @Rudolf Fissner:

          Naja, das schrieben Sie gestern weiter unten bereits. Daraufhin widersprachen Bakuninsbart und ich. Hier nochmal meine Antwort:

          "Da gebe ich Bakuninsbart recht. Insbesondere Käse bedeutet einen hohen CO2-Ausstoß. Siehe auch:

          www.foodwatch.org/.../foodwatch-report/

          Zunal Vegetarismus NICHT selbsterhaltend funktioniert. Bspw. müssen für eine hohe Milchproduktion Kühe laufend Kälber gebären. Das ist eine Tierproduktion, die weder ökologisch noch moralisch zu rechtfertigen ist."

        • @Rudolf Fissner:

          ... oder noch besser: Demos vor Ort. Es kommen mehr, null Fahrkosten, lokale Wahnehmung.

  • Hier loben alle Greta, im Parallelartikel wird diskutiert, ob die Schüler für das Klima am Freitag überhaupt während der Schulzeit demonstrieren dürfen:

    www.taz.de/Pro--Ko...s-Klima/!5567937/r l

    Mit soviel Scheinheiligkeít schaffen wir den Umschwung nicht.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @Hans aus Jena:

      Wenn in diesem Artikel bestimmte Foristen Greta Thunberg zu recht loben, während anderen Foristen nichts Besseres einfällt, als sich in der gezeigten Art und Weise zu äußern, hat dies erkennbar nichts mit Scheinheiligkeit zu tun.

      Wohl aber damit, dass es Menschen gibt, die vernünftige Prioritäten setzen können, während sich andere gerne in Nebensächlichkeiten verlieren.

      Ein Jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten - und seiner Fähigkeit zum Differenzieren.

  • 8G
    80576 (Profil gelöscht)

    Panik war schon immer der beste Ratgeber.

    • @80576 (Profil gelöscht):

      kurz und knapp alles gesagt.

  • Tolle und mutige junge Dame. Dass sie gerade Lagarde gelobt wird, ist wirklich krass. Oder wer schaut zugunsten des Geldes zu, wie die Welt vor die Hunde geht? Doch bestimmt sie!

  • Greta Thunberg ist eine von über 110 Millionen jungen Europäerinnen die zur Schule gehen, eine Ausbildung machen oder studieren. Ihrem Apell von Davos gehen Jahrzehnte lange Bemühungen der öffentlich rechtlichen, wie der privaten Medien voraus.

    Unzählige wissenschaftliche Reportagen und Dokumentationen haben längst den Bildungsauftrag der EU durch Aufklärung übernommen. Es macht also wenig Sinn uns weiter mit den politischen Eliten der Unbelehrbarkeit und Uneinsichtigkeit zu beschäftigen.

    Aus meiner Sicht richtet sich der Hilferuf von Greta Thunberg nicht nur an die politisch Verantwortlichen sondern ist auch ein Apell an die Solidarität der Linken Szenen um das gegen die Wand reden zu beenden.

    Wenn ich mir allein die Kommentare der letzten 12 Monate in der TAZ, dem Spiegel, der Welt, der Zeit, der SZ, der FAZ oder der Freitag anschaue dürfte es eigentlich kein Problem sein, die eigenen Ressentiments gegenüber anders denkende zu überwinden und die Welt mit den Augen der Kinder zu sehen.

    Wir haben 2019 und die Zeiger der Weltuhr des Weltwissenschaftsrat zeigen auf zwei Minuten vor zwölf. Hunderte Millionen Vögel sind in den letzten Jahren verschwunden, eine gute Gelegenheit der Generation Greta Thunberg Hoffnung auf echten Wandel zu machen und gemeinsam aus der Linken Ecke herauszutreten.

    Irgend jemand wird wohl den Anfang machen müssen, auch wir können uns in einem "Denkhaus Europa" treffen und gemeinsam frei von sozialen und politischen Eitelkeiten nach den besten Lösungen suchen.

    Ich bin der festen Überzeugung, dass wir mit der solidarischen Unterstützung nicht nur durch die für ihren Mut bekannten Medien, sondern auch von Millionen Europäerinnen rechnen können, um gemeinsam unsere eigenen Partei-ideologiefreien Wege des Mitgefühl zu gehen.

    Bis dahin können wir uns schon mal ausmalen, wie es wohl ist, in einer Gemeinschaft zu leben, in der das auf das Gemeinwohl bezogenen Denken und Handeln ein Teil unserer Kultur in unserem Alltag geworden ist.

  • Nicht dass hier ein Missverständnis aufkommt. Greta plädiert nicht für E-Autos, sondern für das vollständige Ende von motorisiertem Individualverkehr, siehe z.B. www.youtube.com/watch?v=GiD04TRwebQ

    • 8G
      86970 (Profil gelöscht)
      @user21617:

      "Greta plädiert nicht für E-Autos, sondern für das vollständige Ende von motorisiertem Individualverkehr"

      tu ich schon seit 30 Jahre. Hat aber nie eine Sau interessiert. Heul...aber egal, recht hat sie jedenfalls.

    • @user21617:

      Und damit hat sie Recht. Punkt.

  • 7G
    76530 (Profil gelöscht)

    Greta Thunberg zeigt das, was ich mir von jungen Menschen so ersehne: rebellischen Geist und Weitblick. Sie hat ihr Leben noch vor sich und jedes Recht der Welt, gemeinsam mit ihren AltersgenossInnen ein angenehmes Leben führen zu dürfen.

    Als ich in ihrem Alter war, gab es 1968. Damals dachte ich: welch ein Segen. The age of aquarius. Make love - not war. Time for revolution. Der große Aufbruch.

    Unsere Generation konnte und 'durfte' noch rebellieren. Weil ein GEGEN möglich war. Wo alles - scheinbar - erlaubt ist, fällt dies schwer. Damals hatten die Alten - anders als die heutige Generation der Alten (von Einzelexemplaren abgesehen) - noch Ecken und Kanten, waren ungeschliffen. Nicht selbstoptimiert. Eine wundervolle Zeit, in der es noch aus ERSTER HAND Neues zu entdecken gab.

    Frau Lagarde, eine führende Apologetin des heutigen Kapitalismus zeigt: the times they are changing. Selbst Rebellion und Widerspruch werden vereinnahmt und konsumiert. Würg.

    Dies soll keine Rede gegen Greta Thunberg sein. Schon viele andere wache Geister vor ihr wurden vereinnahmt. Das wird auch ihr widerfahren. Es ist an uns allen, die Lehren aus dem Engagement dieses mutigen Menschen zu ziehen.

    Als Wegzehrung empfehle ich Nico Semsrott bei youtube, ganz besonders über Koalas, meine tierischen Vorbilder. Von denen können wir - den Eukalyptus mal weggelassen - viel lernen.

    Packen wir es an. Tun wir - NICHTS. Denn das Nichts ist eine Form des Vollkommenen. Und die sinnlos Aktiven stecken wir in Reservate, in denen sie sich nach Herzenslust austoben und die Unwilligen in Ruhe lassen dürfen.

    • @76530 (Profil gelöscht):

      Dass Christine Lagarde versucht Greta Thunberg zu vereinnahmen heißt nicht, dass sie sich unbedingt vereinnahmen lässt. Ihr Ziel ist es, dass Thema oben auf die Agenda zu setzen und dafür nutzt sie die Plattformen, die sich ihr bieten. Ihre Kritik richtet sich and die Herrschenden und die Erwachsenen und demaskiert die Scheinheiligkeit mit der ihr begnegnet wird. Die Gegner*innen mögen elastischer und klebriger sein, genug Widerspruch bieten sie. Und die typische Konstellation Jung-gegen-alt ist gegeben.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Ich sehe die Dinge ähnlich wie Sie. Spätestens, nachdem ich gelesen habe, dass ihre Mutter ein Profi im Showgeschäft ist, wurden meine Sorgen um Greta Thunberg kleiner. Ihre Mutter wird ihr als Mentorin zur Seite stehen.

        Was den Jung-Alt-Konflikt betrifft, das sehe ich etwas differenzierter. In Davos war dies so. Außerhalb von Davos ist dies weniger schwarz-weiß: dort leben auch greise Junge und hellwache Alte.

        • @76530 (Profil gelöscht):

          Damit wollte ich nicht ausdrücken, dass jede ältere Person falsch handelt und damit anlass zu Vorwürfen und Rebellion bietet. Jedoch im Durchschnitt betrachtet ist es etwas anderes. Wäre die Mehrheit der älteren Generationen Klimwabewusst und hätte politisch gehandelt, dann gäbes es keinen Anlass für die jungen Menschen jetzt zu protestieren.



          Interessant fand ich diesbezüglich die Aussagen von Greta Thunbergs Vater Svante:



          www.youtube.com/watch?v=GiD04TRwebQ



          Wie in vielen Themen, ist bei vielen Menschen das Wissen da, allerdings nicht der Impuls, dass eigene Handeln zu verändern. Die Dringlichkeit wird nicht erkannt. Des weiteren gibt es viele Menschen (mich davon nicht gänzlich ausgenommen), die sich ihre Handlungen schön reden, wie bspw., dass der Kauf eines Hybrid-/E-Autos, dass zu angeblich nachhaltigen Urlaub fliegen, dass ... , ökologisch ausreichend sei.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Ich staune.

            "Die typische Konstellation Jung-gegen-Alt ist gegeben" waren Ihre gestrigen Worte. Schon vergessen? Passt mit Ihrem neuen Kommentar nicht so ganz zusammen. Wat nu?

            Der Hinweis auf Greta Thunbergs Vater kommt leider zu spät für meine eigenen pädagogischen Haltungen gegenüber meinem Nachwuchs. Ich war Vorbild. Da blieb bei meiner Nachkommenschaft leider kein Platz für Rebellion.

            Merde. Schon wieder versagt. Und ich dachte immer: gehe ich mal mit GUTEM Beispiel voraus!

            • @76530 (Profil gelöscht):

              Doch, das passt schon. Sie kennen die Aussage "Ausnahmen bestätigen die Regel"? ;)



              Schlimm das Erziehungsding, was? Wie mensch es macht, mensch macht es falsch. ;)

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @76530 (Profil gelöscht):

      Ich hatte Ihren Kommentar gelesen.



      Dachte mir , sehr schön und dgeschliffen und - wahr!

      Und dachte mir, noch bevor ich den Namen gelesen habe: Der kann nur von Wolfgang Leiberg sein.



      Er war's dann tatsächlich!



      " Ecken und Kanten " Die gibt es noch!

      Was zu beweisen war.

      • 7G
        76530 (Profil gelöscht)
        @97684 (Profil gelöscht):

        Das ging ja runter wie Öl. Jetzt geb' ich hier mal nicht den Wehner, sondern den Leiberg: You made my day.

        Noch so ein Feedback - und ich werde bei der taz nach Zeilengeld fragen ...

        Auf die Ecken und Kanten im großen Wackelpudding!!! Glückauf!!!

        P. s. Sie sind aber auch nicht ohne! ;-)

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @76530 (Profil gelöscht):

          .....Oh. Besten Dank für die 🌺🌻🌼🌷⚘.

          Auf weitere viele gute und erfrischende Kommentare !

  • "„Ich will, dass ihr handelt, als wenn euer Haus brennt. Denn das tut es“" dem ist doch nichts hinzuzufügen… auf den Punkt gebracht.



    Greta, I love you.



    Aber die "Chefin", jaaa, die hat eine Plattitüde abzusondern:



    "Die Chefin des Internationalen Währungsfonds (IWF), Christine Lagarde, sagte am Freitagmorgen, sie unterstütze Thunbergs Einsatz. „Ich weiß, du hast eine hohe Sichtbarkeit und das ist wahrscheinlich schwer für dich“, so Lagarde. „Aber es ist sehr wichtig. Wir versuchen, dich zu unterstützen, wo wir können.“"



    Unterstützen? Greta's Einsatz? Womit? Mit Nichts-tun und "anschwellendem Rhabarber" (Tucho)? Hat diese Person nicht einmal Schamgefühl?!



    Diese Leute tun seit 40 Jahren n i c h t s, aber auf dieses Pressereignis muss natürlich aufgesprungen werden. Wie armselig ist d a s denn!

    • 9G
      97684 (Profil gelöscht)
      @Frau Kirschgrün:

      ...Wie armselig ist das denn?"

      Nein,nicht armselig.



      Greta Thunberg, den " Feind" ins Boot holen ist kapitalistische Strategie! Aber nur wenn's kein wirklicher Feind ist.



      Oder hätte die Tochter einer Kassiererin oder Reinigungskraft oder einr Sozialhilfeempfängterin dort sprechen können? Na sicher, wer's glaubt.



      Man glaubt doch nicht in Ernst: Irgend jemand Hergelaufener kann auf dem total supi basisdemokratischen WEF einfach so mal sein Zeug loswerden .



      Sie wurde eingeladen! Umdrehen, korrumpieren d.i. auch das Triggern von Eitelkeit. " Besserschnellerweiter" und Wichstumsgefasel, hinter schönen Worten versteckt, sind und bleiben ihre Ziele. Gleichzeitig jann man sich noch schön muckelig als Wohlfühlweltvetbesserer fühlen. Toll!



      Einer Lagarde und ihregleichen ist unsere Welt wumpe. So viel Kreide kann die gar nicht fressen, dass ich denenauch nur ein Wort glaube.



      "Anschwellender Rhabarber"

    • @Frau Kirschgrün:

      Das dachte ich auch. Das ist ein gutes Beispiel dafür, wie das herrschende System Widerspruch versucht zu vereinnahmen und zu integrieren.

      • @Uranus:

        So isses, so laufen alle Bemühungen, friedlich etwas zu ändern, ins Leere.



        Es wird sich nicht vermeiden lassen, falls sich wirklich etwas zum Guten wenden soll, etwas "bestimmter" beim Fordern vorzugehen… honi soit qui mal y pense ;-). Aber die Satten sind (noch) zu satt und glauben den Quark ihrer "Führer". Wir stehen auf dem Stand von kurz v o r Kriegsende – die Realität konnte sich bis heute nicht durchsetzen.

        • @Frau Kirschgrün:

          Ja, Ihr Kommentar sollte keinesfalls als Aufruf verstanden werden! ;)



          Da spielt sicher Bequemlichkeit mit hinein. Dann gehe ich davon aus, dass das Wissen, dass Tierfabriken, Fliegen, Autos usw. unökologisch sind, weit verbreitet ist. Allerdings ist den vielen eine Dringlichkeit für radikale Handlungsänderungen nicht bewusst. Erschwerend ist wohl, dass die direkten Folgen von unökologischen Verhalten nicht unmittlbar spürbar sind, dass Zusammenhänge zu einem Teil im Abstrakten verstanden werden müssen und verkannt wird, dass Einzelverhalten vieler Menschen in der Summe wirkmächtig ist (im guten, wie im schlechten) ...

      • 8G
        84935 (Profil gelöscht)
        @Uranus:

        Da geben sich in den Sonntagsreden alle Politiker und Wirtschaftsbosse einsichtig. Hinterher sind es dann die alternativlosen Erfordernisse der Wrltwirtschaft, die leiiider die Umsetzung der Klimarettung verhinderten... Dabei wurden gerade diese wirtschaftlichen Rahmenbedingungen von eben jener Clique aus Wirtschaft und neoliberaler Politik gesetzt, die sich in Davos beim Austernschlürfen feiert, und sind beileibe nicht so alternativlos, wie sie uns immer verkauft werden. Da von der Politik hier überhaupt nichts mehr zu erwarten ist, muss es wohl der Druck von unten richten. Hoffentlich wacht die sogenannte Elite auf, bevor es weltweit und dann auch bei uns zu noch mehr Gewalt kommt!

        • @84935 (Profil gelöscht):

          Sicher. Privilegien werden meist nicht freiwillig aufgegeben - leider.



          Was ich an Gretas Ansatz toll finde, ist u.a., dass sie die Herrschaftstechnik des Beschwichtigens und Entmündigens angeht, indem sie die Hoffnung der Erwachsenen von sich weist und mit ihnen "hart ins Gericht" geht. Distanz zu halten, finde ich einen guten Ansatz, um der Vereinnahmung zu begegnen.

          • 8G
            84935 (Profil gelöscht)
            @Uranus:

            Ich fürchte halt, die lassen auch das an sich abperlen. Oder man beschließt irgendwo nochmal ein tolles Papier mit einer weiteren freiwilligen Selbstverpflichtung und hält sich dann nicht dran... Wurde nicht schon mehrmals der Durchbruch bei den Klimaverhandlungen gefeiert und wir gallopieren trotzdem noch in die falsche Richtung?

            • @84935 (Profil gelöscht):

              Davon gehe ich auch aus. Das ist eine geschickte Herrschaftstechnik. Aber auch sie kann durchschaut und demaskiert werden.

  • Flüge für das Klima zu chanceln okay, meinen Schwager (Pilot) davon zu überzeugen im Hinblick auf den Klimawandel den Job zu wechseln....hmhhh kaum möglich (diesen enormen finanziellen Verlust einzugehen, wer könnte das von sich behaupten? )



    Morgen nicht mehr in meinen 20-jahre alten Diesel zu steigen und mir ein Stromauto zu kaufen....hmhhh ...erklärt mir bitte jmd mit reinen Fakten was klimaverträglicher ist? Bitte!

    • 8G
      81331 (Profil gelöscht)
      @wirklich wahr?:

      ...Ihren Schwager? Wirklich wahr?



      Ausreden über Ausreden, Sie sollten Politiker werden.

  • Greta ganz toll zu finden und Hoffnung zu schöpfen ist eine Sache, morgen den Diesel stehen zu lassen und den Flug in den Sommerurlaub zu canceln, die andere.



    Eine halbe Mrd. Gretas müssten es schon sein.

    • @Gregor Tobias:

      ... und vegan zu leben. Wenn ich und Sie davon überzeugt sind und entsprechend handeln bzw. sich verändern und wenn ich und Sie dann noch Familie, Freund*innen ... überzeugen, sich ebenfalls zu verändern, dann wäre schon viel erreicht. Darüber hinaus politisch aktiv zu werden bzw. die Veränderungen in das politische Handeln zu übernehmen und schon wächst die Bewegung ...

      • @Uranus:

        Vegetarisch tät auch schon reichen.

        • @Rudolf Fissner:

          Nope. Die CO2 Bilanz von Milchprodukten und von Eiern ist nicht signifikant besser als die der Fleischproduktion. Wer es ernst meint, seinen*ihren Beitrag zum Klimaschutz zu leisten verzichtet auf tierische Produkte, fliegt nicht mehr und schafft das eigene Auto ab, statt ne E-Karre zukaufen, lieber E-Carsharing nutzen, wenn's den mal sein muss. Und die Freund*innen und Familienmitglieder müssen natürlich auch noch überzeugt werden.

          • @BakuninsBart:

            @Rudolf Fissner @Bakuninsbart



            Da gebe ich Bakuninsbart recht. Insbesondere Käse bedeutet einen hohen CO2-Ausstoß. Siehe auch:



            www.foodwatch.org/.../foodwatch-report/



            Zunal Vegetarismus NICHT selbsterhaltend funktioniert. Bspw. müssen für eine hohe Milchproduktion Kühe laufend Kälber gebären. Das ist eine Tierproduktion, die weder ökologisch noch moralisch zu rechtfertigen ist.

    • @Gregor Tobias:

      Ob von Ihnen beabsichtigt oder nicht, ich fühle mich von Ihrem Kommentar angesprochen.



      Vielleicht täusche ich mich, aber mit der Art Kommentar erreichen Sie glaube ich nicht viel. Andere zu kritisieren und zu fordern. Das Entscheidende, was jeder tun kann, ist ein gutes Vorbild zu sein. Und das ist das Wesentliche, was Greta tut. Sie kritisiert zwar auch, aber diese Kritik ist nur wirksam, weil sie glaubwürdig ist und anerkannt ist.

      • @shashikant:

        Wieso? Gregor Tobias spricht einfach nur Klartext. Das fehlt mir an der ganzen Debatte: eine konkrete Handlungsanleitung dafür, wie man ganz persönlich im Alltag was tun kann. Eine Art Top 100, kompakt zusammengestellt. Also nicht nur : Energie sparen! Sondern: wie/wo genau spare ich Strom? (z.B. keinen Wäschetrockner anschaffen, Heizen nur bis 21 Grad Raumtemperatur, Stand-by vermeiden...).



        Oder Wasser sparen: Duschen statt Baden, beim Einseifen Wasser ausstellen usw.



        Oder in der Küche: regionale Produkte, korrekte Lagerung, vollständige Verwertung, Kompostieren auch ohne Garten möglich (?) usw.



        Einkaufsverhalten: Konsumverhalten hinterfragen, unnötige Verpackungen vermeiden usw.



        Diese Infos gibts überall verstreut. Kennt jemand einen kompakten Guide, der alles abdeckt?? Ich freu mich über jeden Hinweis.



        Schön wäre auch, es nicht nur als Verbote formuliert zu haben, sondern auch optimistisch, z.B. statt "keine Fernreisen" lieber "entdecke deine Region/dein Land/deine Nachbarländer" :).

        • 9G
          97684 (Profil gelöscht)
          @Katrina:

          Das kann man alles so tun.



          Ist sogar super.

          Nur nutzt es nix.



          " Schade nur, dass in Politik und Wirtschaft immer noch meist diejenigen das Sagen haben, die am allerwenigsten dazu geeignet sind. In ihre Positionen sind sie gekommen, weil sie Eigenschaften besitzen, die sich bei genauerer Betrachtung auch für eine Verbrecherlaufbahn eignen: Knallhartes Durchsetzungsvermögen, Risikobereitschaft, Selbstvertrauen und unbegrenzte Einsatzbereitschaft. Nette, verantwortungsvolle und sozial funktionierende Menschen schaffen es meist gar nicht erst bis in die Führungsetage " ( Karen Duve, "Warum die Sache schiefgeht").

          Und.



          Neben den Psychopath*innen aus Wirtschaft und Politik gibt's die grosse Masse Doofnasen, die glaubt von den paar Brosamen, die vom Kapitalistentisch fallen, noch profitieren zu können.

          Da kann ein "netter, sozial verantwortungsvoller Mensch" solange "Nachhaltigkeit" praktizieren, wie er lustig ist.

          • 7G
            76530 (Profil gelöscht)
            @97684 (Profil gelöscht):

            Anschließe mich Ihren klugen Worten.

            Das Zitat von Karen Duve ist sehr hilfreich. Zur Ergänzung verweise ich auf das 'Peter-Prinzip', das Erfolg und Mißerfolg veranschaulicht. Soziale Menschen sind die geborenen Loser.

            Wußten Sie übrigens, dass bei Karen Duve auf das Kapitel "Frauen" das Kapitel "Sintflut" folgt? Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

            • 9G
              97684 (Profil gelöscht)
              @76530 (Profil gelöscht):

              Also Herr Leiberg.



              Ich muss doch sehr bitten .

              "...dass bei Karen Duve auf das Kapitel "Frauen" das Kapitel "Sintflut" folgt? ..

              Na ehrlich.



              ;-)

              • 7G
                76530 (Profil gelöscht)
                @97684 (Profil gelöscht):

                Na, na ...

                Ich werde, ganz in der Tradition des Polt'schen 'Verantwortungsnehmers' (auch hier) gerne für Dies und Das zwischen Himmel und Erde (meist erfolglos) verantwortlich gemacht.

                Deshalb erkläre ich in aller Deutlichkeit ... und in aller Entschiedenheit ... und ganz ohne Umschweife: für die Einteilung der Kapitel ist Frau Duve ganz allein zuständig. (Meinen parapsychologischen Einfluss verschweige ich gerne.) ^^

                • 9G
                  97684 (Profil gelöscht)
                  @76530 (Profil gelöscht):

                  ...Na dann bin ich ja beruhigt.

  • Es ist eigenartig. Eine ganze Weile habe ich gewartet, daß sich in der Klimadebatte etwas bewegt. Dann kam Greta Thunberg. Im ersten Augenblick dachte ich, sie sei eine "normale" Schülerin mit Interesse an ökologischen Themen. Aber mittlerweile ist klar, daß sie wahrscheinlich größer ist als die meisten Politiker, Unternehmer, Wissenschaftler.



    Es beschämt mich einerseits, nicht so zu sein wie sie. Aber es macht eine Menge Mut, daß die Klimaschutzbewegung endlich in Bewegung kommt.

    • 9G
      92293 (Profil gelöscht)
      @shashikant:

      oder aber auch nur die eigene bequemlichkeit; staatsbedienstete knicken seit jeher vor der wirtschaftslobby ein, weil sie sich darauf verlassen: tun wir was die wirtschaft will, dann bleibt auch ihre pension sicher und wird natürlich üppiger, wenn sie diese bedingung einhalten; eine bundesbehörde hat ein gutachten in auftrag gegeben mit dem sie dann bei mehreren internationalen tagungen druck gegen zuviel klimaschutz gemacht haben; das gutachten ist inhaltlich falsch und eigentlich so grottenschlecht, dass die promovierten wissenschaftler dieser institution davon distanzieren müßten; man hat die arbeit quasi unter verschluß genommen, ändert ja nichts grundlegendes und bei so einer tagung kommt fast nie was sehr bewegendes heraus

  • Greta Thunberg full speech at UN Climate Change COP24 Conference:



    www.youtube.com/watch?v=VFkQSGyeCWg

    • @Uranus:

      "Mein Name ist Greta Thunberg. Ich bin 15 Jahre alt. Ich bin aus Schweden. Ich spreche im Namen von Climate Justice Now. Viele Leute sagen, dass Schweden nur ein kleines Land ist und es spielt keine Rolle, was wir tun. Aber ich habe gelernt, dass du nie zu klein bist, um einen Unterschied zu machen. Und wenn ein paar Kinder auf der ganzen Welt Schlagzeilen machen können, nur weil sie nicht zur Schule gehen, dann stell dir vor, was wir alle zusammen tun könnten, wenn wir es wirklich wollten. Aber um das zu tun, müssen wir klar sprechen, egal wie unangenehm das sein mag. Sie sprechen nur von grünem, ewigem Wirtschaftswachstum, weil Sie zu viel Angst haben, unbeliebt zu sein. Du sprichst nur davon, mit den gleichen schlechten Ideen weiterzumachen, die uns in dieses Chaos gebracht haben, auch wenn das einzig Sinnvolle ist, die Notbremse zu ziehen. Du bist nicht reif genug, um es so zu sagen, wie es ist. Sogar diese Last, die du uns Kindern überlässt. Aber es ist mir egal, beliebt zu sein. Ich interessiere mich für Klimagerechtigkeit und den lebenden Planeten. Unsere Zivilisation wird für die Möglichkeit einer sehr kleinen Anzahl von Menschen geopfert, weiterhin enorme Summen zu verdienen. Unsere Biosphäre wird geopfert, damit reiche Menschen in Ländern wie meinem im Luxus leben können. Es sind die Leiden der vielen, die für den Luxus der wenigen bezahlen. Im Jahr 2078 werde ich meinen 75. Geburtstag feiern. Wenn ich Kinder habe, werden sie vielleicht diesen Tag mit mir verbringen. Vielleicht werden sie mich nach dir fragen. Vielleicht werden sie fragen, warum du nichts getan hast, während noch Zeit zum Handeln war. Du sagst, dass du deine Kinder über alles andere liebst, und doch stiehlst du ihre Zukunft vor ihren Augen. Bis Sie sich auf das konzentrieren, was getan werden muss, und nicht auf das, was politisch möglich ist, gibt es keine Hoffnung. Wir können eine Krise nicht lösen, ohne sie als Krise zu betrachten..."

      • @Uranus:

        "... Wir müssen die fossilen Brennstoffe im Boden halten, und wir müssen uns auf Gerechtigkeit konzentrieren. Und wenn Lösungen innerhalb des Systems so unmöglich zu finden sind, sollten wir vielleicht das System selbst ändern. Wir sind nicht hierher gekommen, um die führenden Politiker der Welt zu bitten, sich um sie zu kümmern. Ihr habt uns in der Vergangenheit ignoriert und ihr werdet uns wieder ignorieren. Uns gehen die Ausreden aus und uns läuft die Zeit davon. Wir sind hierher gekommen, um dich wissen zu lassen, dass die Veränderung bevorsteht, ob es dir gefällt oder nicht. Die wahre Macht gehört dem Volk. Ich danke dir."



        Die Rede hielt sie am 12.12.(?) in Kattowice. Die Rede ist online/software übersetzt. Leider habe ich noch kein Video ihrer Rede in Davos gefunden ...

        • @Uranus:

          "Wir sind hierher gekommen, um dich wissen zu lassen, dass die Veränderung bevorsteht, ob es dir gefällt oder nicht. Die wahre Macht gehört dem Volk. Ich danke dir.""

          Die letzten Dir's sind natürlich durch Sie's zu ersetzen. You can say you to me...Yes, you me too.

          Mächtig beeindruckend, die junge Dame. Wenn die Hälfte der Menschiet nur halb so integer wäre wie Greta dann wäre die Welt schon mindestens doppelt so nah am Ziel wie jetzt.

          • @Mitch Miller:

            Ja, ein paar Fehler sind drin. Aber ich denke, sie ist trotzdem gut verständlich. Schade, dass mensch nicht die eigenen Kommentare editieren kann.

            Ich finde sie ebenfalls sehr beeindruckend - ihre Erkenntnis, ihre Ausdrucksweise, ihre Entschlossenheit, ihr Einsatz, ihre Ehrlichkeit ... einfach "WOW".



            Es ist an uns, wie wir auf solche Impulse/Aktivismus reagieren. :)

  • Da kann sich die deutsche Linke mal eine Scheibe von abschneiden.

    • 7G
      76530 (Profil gelöscht)
      @APO Pluto:

      Okay. Machen wir. Aber nur virtuell. Weil ansonsten Kameraden wie Sie schreiben: Skandal! Die deutsche Linke wird gewalttätig.

      • @76530 (Profil gelöscht):

        Wie kommen sie denn zu ihrer Schlussfolgerung. Kennen sie mich so genau? Wenn ja. woher?

        • 7G
          76530 (Profil gelöscht)
          @APO Pluto:

          Nein, natürlich nicht.

          Ich habe Ihre Redewendung "eine Scheibe abschneiden" wortwörtlich genommen. Gewissermaßen noch sprachlich überhöht. Und ich habe Sie, der Sie von der 'deutschen Linke' sprachen, außerhalb dieser verortet. Anderenfalls hätten Sie geschrieben: daran können WIR uns eine Scheibe abschneiden.

          Asche über mein schütteres Haupt ... für sprachliche Überhöhung und Ironie.

          Und nun begebe ich mich in die humorvolle Zone des Lebens.

  • 9G
    98589 (Profil gelöscht)

    Diese junge Frau kämpft, das ist beachtenswert.



    Sie wird aber nicht ernst genommen von diesen Vertretern des Kapitals und den Politikern.



    Die Reaktion von Lagard ist einfach nur beschämend.