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Lkw überrollt RadfahrerinUnterm Rad

Vor drei Jahren verändert ein Unfall Steffi Langs Leben. Sie kämpft noch heute mit den Folgen – und sie hat radikale Forderungen an die Politik.

„Warum hab ich das nicht gemerkt?“ Steffi Lang auf der Kreuzung in Berlin-Kreuzberg Foto: Karsten Thielker

Wir treffen uns im Foyer. Bin mit Gehhilfe unterwegs.“ Steffi Lang beschreibt in einer Mail vor dem ersten Treffen, woran man sie erkennt.

Leuchtend roter Lippenstift, weiße Mütze, eine weite schwarze Hose, goldene Sneaker. „Ich hab mich nicht extra fein gemacht“, sagt die Frau und lächelt schelmisch. „Ich sehe immer so aus.“ Erst recht hat sie sich nicht für die Bilder herausgeputzt. Denn eigentlich, sagt sie, „müsstet ihr ein Foto von meinem Bein machen. Damit man sieht, was passiert, wenn man von einem Laster zertrümmert wird.“

Wenig später steht Steffi Lang auf der Kreuzung unweit des Checkpoint Charlie in Berlin-Kreuzberg. Genau dort, wo es passiert ist, vor fast drei Jahren, am 24. Juni 2013. Sie war nicht mehr oft hier seitdem. „Es ist halt eine Scheißecke für mich“, sagt die 52-Jährige. Dann tritt sie auf den Asphalt, der gerade wegen einer Baustelle für den Autoverkehr gesperrt ist, posiert für die Kamera, hält ihre Krücke, so, dass man sie gut sieht. Und bricht hemmungslos in Tränen aus. „Das geht vorbei“, sagt Lang, „das muss ich aushalten“. Steffi Lang will ihre Geschichte erzählen.

Diese Kreuzung ist etwas besonderes. Hundert Meter weiter nördlich war einst der Checkpoint Charlie, der Grenzübergang der Berliner Mauer, an dem sich 1961 auf der Friedrichstraße sowjetische und amerikanische Panzer gegenüber standen. Heute wimmelt es hier von Touristen, die fotografierend kreuz und quer über die Straße laufen. Südlich der Kreuzung ist der Eingang zur U-Bahn-Station. Damit die Fußgänger leicht von der U-Bahn zum Checkpoint kommen, gibt es eine besondere Ampelschaltung. Sie können die Kreuzung diagonal queren, während die Autos aus allen vier Richtungen rot haben.

Gigantischer Sattelschlepper

Radler aber sollen diese Kreuzung zusammen mit dem motorisierten Verkehr passieren, wenn alle Fußgängerampeln auf rot stehen. Macht das diese Ecke so gefährlich? Im Februar 2013 wurde hier eine junge Frau von einem Betonmischer überrollt. Sechs Wochen später traf ein gigantischer Sattelschlepper auf Steffi Lang. Im März 2015 wird wieder eine Radfahrerin von einem Sattelschlepper überfahren. Alle drei Frauen hatten Glück. Sie wurden „nur“ schwer verletzt.

Die Kreuzung am Checkpoint Charlie ist etwas besonderes. Der Unfallhergang aber ist es nicht. Es gibt nichts gefährlicheres für Radfahrer, als rechtsabbiegende LKW. In Berlin kamen in diesem Jahr schon sieben Fahrradfahrer ums Leben, drei von ihnen wurden von Lastwagen überfahren.

Dieser Unfalltypus sei nicht häufiger als andere, sagt eine Sprecherin des Radlerverbandes ADFC, nur die Folgen seien ungleich schwerer. Vor allem wenn es um LKW mit über 7,5 Tonnen Gewicht geht, hat eine Studie der Unfallanalyse Berlin GbR ergeben, die 141 solcher Fälle analysiert hat. Wird ein Fahrradfahrer nicht nur touchiert, sondern überrollt, endet das sogar in zwei von drei Fällen tödlich.

„Da ist sie ja“, ruft Steffi Lang erfreut und zeigt in das Starbucks-Cafe gleich an der Ecke. Sie meint die Bedienung hinter dem Tresen. Die die den Unfall gesehen und als Zeugin vor Gericht ausgesagt. Drinnen fallen sich beide in die Arme. „Wie gut, dass es dir gut geht“, sagt die Bedienung. Steffi Lang bekommt „den besten Tisch“. Durch das große Fenster hat man einen wunderbaren Blick auf die belebte Kreuzung.

Die Überwachungskamera

Steffi Lang klappt ihren Laptop auf. Sie zeigt das Video von der Überwachungskamera, die auf der anderen Straßenseite hängt. Eine Radfahrerin kommt von links ins Bild hinter der Häuserecke aus der Friedrichstraße hervor. Sie ist offenbar zu früh losgefahren, hat nicht gewartet bis sie grün bekam. Ein Regelverstoß. Sie erreicht problemlos die andere Seite der Kreuzung.

Nach ihr kommt eine zweite Radlerin. Es ist Steffi Lang. Direkt hinter, fast neben ihr, fährt der Laster, ein Sattelschlepper. „Wissen Sie, was komisch ist?“, fragt Lang. „Wenn ich das so sehe, denke ich, warum hab ich das nicht gemerkt?“ Es ist diese Frage, die sie quält. „Hast du nicht den Laster gehört? Alle fragen das“, sagt Lang. „Aber du merkst das gar nicht. Du denkst, der fährt geradeaus“, sagt Lang. Und dann noch mal: „Ich ging absolut hundertprozent davon aus, dass er geradeaus fährt.“

Tatsächlich fährt der Sattelschlepper geradeaus bis tief in die Kreuzung hinein. Dann macht der Fahrer sogar noch einen kleinen Schlenker nach links. Um auszuholen, damit er überhaupt um die Ecke kommt. Erst danach kommt er zurück und erwischt Steffi Lang. Vorne mit der rechten Ecke des Führerhauses.

Im Video sieht man einen Mann auf die Straße stürmen, wild winkend signalisiert er dem LKW-Fahrer, dass etwas passiert ist. Vor Gericht, erzählt Lang, habe der Fahrer gesagt, dass er gebremst habe. Aber ein Gutachter habe ihm widersprochen. Was ihn gebremst habe, sei nur die Frau unter seinem Vorderrad gewesen.

Im „Toten Winkel“?

Hat der Fahrer sie nicht gesehen? Nicht sehen können? In den letzten Jahren wurde viel über den so genannten „Toten Winkel“ diskutiert, den Bereich, in dem LKW-Fahrer Radler oder Fußgänger nicht sehen können. Mittlerweile sind die Sicht verbessernde Weitspiegel vorgeschrieben, die Unfälle gibt es immer noch.

Sie passieren auch nicht nur an engen, schlecht einsehbaren Ecken, sondern auch an weitläufigen Kreuzungen. Erst letzte Woche hat es in Berlin eine 72-jährige Frau getroffen. Auf einer mit roter Farbe markierten Fahrradspur geriet sie unter einen rechtsabbiegenden Sattelschlepper. Laut Polizei erlitt sie schwere, aber kein lebensgefährlichen Verletzungen. So wie Steffi Lang vor drei Jahren.

„Als ich den Ruck erlebt habe von dem Laster“, erzählt Steffi Lang und gerät ins Stocken, „du weißt sofort, das ist nicht gut, das ist heavy, eine irre Kraft.“ In dem Moment, fährt sie fort, habe sie sich daran erinnert, dass sechs Wochen zuvor an der gleichen Stelle eine Frau verunglückt war. „Ich dachte: Und jetzt ich! Das kann nicht sein. Jetzt ich. Genau die gleiche Situation. Und jetzt ich.“

Dann war sie mal bewusstlos, mal wach. Rund 20 Minuten lag sie unter dem Laster, ihr rechtes Bein unter dem Vorderrad. „Das war alles Matsch“, sagt Lang. Dann konnte die Feuerwehr den LKW mit Luftkissen anheben und sie bergen. „Ich kann mich nur an eine Frau erinnern, die hatte so lange Haare, die beugte sich über mich und hat gesagt, alles ruhig, ich bin Ärztin“, erzählt Lang.

„Ich weiß noch, wie du versucht hast, unter diesem Laster hervorzukommen“, sagt die Bedienung, die das Video auch noch mal sehen wollte. „Ach, echt?“, fragt Steffi Lang, „was habe ich gemacht?“ „Du hast nach den Leuten gegriffen und versucht, da unten wegzukommen“, sagt die Café-Mitarbeiterin, „das ist das Bild, das mir im Gedächtnis geblieben ist.“ Sie hat überlegt, ob sie ihre Arbeitsstelle wechselt, weil sie es nicht mehr aushält, dauernd auf diese Kreuzung zu schauen. Mindestens einmal pro Woche, sagt sie, sehe sei eine gefährliche Situation.

Acht Operationen

Steffi Lang lag drei Monate im Krankenhaus. Sie wurde acht Mal operiert. Der rechte Fuß wurde amputiert, vom linken Bein Muskeln ans rechte verpflanzt. „Das nennt man Altlappentransplantation“, sagt Lang. Sie kämpfte monatelang in der Reha. Heute geht sie am Stock, wenn es gut geht. An schlechten Tagen sitzt sie im Rollstuhl. „Die Leute denken immer, du kriegst ne tolle Prothese und dann ist gut und du gehst zu den Paralympics“, sagt Lang. Jüngst riet ihr ein Arzt, ein weiteres Stück ihres Beines amputieren zu lassen.

Der LKW hat eine sehr agile, sehr selbstständige Frau getroffen. Als Teenager zog sie allein nach West-Berlin. Mitte der 80er Jahre war sie Sängerin bei „The Nirvana Devils“. „Eine Countrypunkpowerpopindie-Band“, sagt Lang. Hagen Liebing, der später auch mal bei „Die Ärzte“ spielte, war ihr Bassist. Sie hat ein paar Jahre in New York gelebt, in den 90ern war sie Head of Music Video bei einer großen Produktionsfirma in London.

Zuletzt hatte sie in Berlin eine Werbeagentur, spezialisiert auf Events für Nobelautomarken wie Bugatti. Die Firma ging insolvent, als Lang im Krankenhaus lag. Arbeiten kann sie nicht mehr in ihrem Beruf. Dafür ist sie nicht mobil genug.

Steffi Lang hat Glück gehabt. Ihre Familie hält zu ihr – auch wenn die 14-jährige Tochter nicht glücklich ist, dass die Mutter ihr das Radfahren verbietet. Vor allem aber war sie gut versichert. „Mit Geld geht alles besser. Wenn ich Hartz-IV-Empfänger wäre oder nicht die Versicherung gehabt hätte, ich weiß nicht, was aus mir geworden wäre. Da gibt es wahrscheinlich eine Menge Leute, die daran scheitern.“

Totaler Zusammenbruch

Sie würde gern einen Dokumentarfilm drehen über ihren Unfall. Schon seit über einem Jahr. „Aber dann kommt die Psyche, der totale Zusammenbruch“, erzählt Lang. „Du hast nicht mehr die Kraft, deine Sexualität, ich bin eine Frau, du hattest mal zwei Beine und jetzt …“. Sie stoppt. „Ich könnte mich auf die Straße setzen und auf Penner machen und bekäme einen Eimer voll Geld, weil das einfach richtig krass aussieht.“

Als sie aus dem Krankenhaus kam, da hatte sie das Gefühl, es gehe voran. „Aber dann holt es dich ein. Das bist jetzt du, so wie du bist, Steffi. Du brauchst deinen Bikini nicht mehr rausholen.“ Manchmal, sagt Steffi Lang, vermisse sie ihren Fuß. „Ich träume davon, dass ich durch den Wald renne.“

Der Fahrer des LKW wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Sauer auf ihn ist sie nicht. „Der Mann wollte mich mit Sicherheit nicht umfahren“, sagt Lang. „Ich habe damit Frieden geschlossen.“ Wütend aber machen sie die Verkehrspolitiker, die Menschen, die so etwas zulassen.

Denn es ist ja nicht so, dass es keine Verbesserungsvorschläge gibt. Im Mai 2015 zum Beispiel hat Berlins Verkehrssenator Andreas Geisel (SPD) eine Studie mit dem Titel „Sicher geradeaus!“ veröffentlicht. Dieser vom Bundesverkehrsministerium geförderte „Leitfaden zur Sicherung des Radverkehrs vor abbiegenden Kfz“ zählt auf 54 Seiten alle Möglichkeiten auf, wie Kreuzungen sicherer werden können. Politisches Programm ist er dennoch nicht.

Beifahrer als Lösung

Zudem bliebe selbst an einer bestens ausgestatteten Kreuzung immer noch der Risikofaktor Mensch. Einen bessere Sicht für die LKW-Fahrer sei zwar wünschenswert, aber nicht das Kernproblem, heißt es in der Studie der Unfallanalyse Berlin. „Ein Lkw-Fahrer, der an einer belebten und möglicherweise eng gestalteten großstädtischen Kreuzung mit einem schweren Sattelzug rechts abbiegt, kann sich gar nicht im erforderlichen Maß auf die mögliche Gefahr konzentrieren, die er für Radfahrer und Fußgänger rechts neben und rechts vor seinem Fahrzeug darstellt“, schreiben die Unfallanalytiker. Ihr Vorschlag: Der Einsatz eines menschlichen Beifahrers. Das sei der einfachste und den meisten Erfolg versprechende Ansatz.

Ginge es nach Steffi Lang, würde der Beifahrer sofort zur Vorschrift für alle innerstädtischen Schwerlaster. Noch lieber aber würde sie die Brummis komplett aus der Innenstadt verbannen. Zumindest tagsüber. Oder sie wünscht sich automatische Bremssysteme. Die müsse es doch längst geben, sagt Lang, schließlich würden schon auf Autobahnen Modellversuche mit LKW ganz ohne Fahrer durchgeführt.

„Aber da geht es immer ums Geld“, sagt sie. Es wäre ein hoher Preis, den Gesellschaft zahlen müsste, um schwächere Verkehrsteilnehmer zu schützen. Aber was ist das schon gegen einen Fuß.

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249 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • Eine ganz grundlegende Funktion von Verkehrsregeln ist es, freie Fahrspuren sich möglichst selten kreuzen zu lassen. Denn je seltener sie sich kreuzen, desto seltener sind Kollisionen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Kurzum: Wenn Rechtsabbieger Grün haben, sollten geradeausfahrende Radler Rot haben und umgekehrt.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Alles überflüssig, wenn Radverkehr nicht separiert wird, sondern auf den selben Fahrspuren der Fahrbahnen fährt, wie der Kraftverkehr.

        Dann fahren Radler entweder vor oder hinter oder links neben den rechtsabbiegenden KFZ.

        Dass es hier trotzdem zum Unfall kam, weil der Fahrer die Radlerin verkehrswidrig halb überholt hat, ist eine Ausnahme, welche die Regel BESTÄTIGT.

        • @Wagenbär:

          Dann könnten Sie auch noch die Fußgänger auf die Fahrbahn lassen.

  • Da heutzutage schon jedes Kraftfahrzeug auch am Tage mit Licht fahren muß und dies zur Unfallvermeidung beiträgt, ist es nur logisch, entsprechende Sicherheitsregelungen zur Verbesserung der optischen Wahrnehmbarkeit gerade auch für die Radfahrer einzuführen.

     

    Eine neongelbe Warnweste, ein permanent leuchtender Scheinwerfer vorne und ein ebensolches Rücklicht hinten, dazu ein auf dem Helm integriertes gelb blinkendes LED-Lichtsignal, sollten als Ausstattung zur Pflicht werden.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      PS, Autos sollten allesamt neonorange mit rotweißen Warnkanten angemalt werden. (Empörter Aufschrei in 3 ... 2 ... 1 ...)

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Tagfahrlicht hat nach allen zugänglichen Quellen insgesamt keinen positiven Effekt.

       

      Ein wenig bringt es, an jeder Einmündung und Ausfahrt zu hupen, aber wenn mir das Echo der Hupe schon zu laut ist, was sollen dann die Anwohner sagen? Außerdem ist so ein Drucklufttank irre schnell leer, da kommt man mit 1 l, 7 Bar keine 30 km weit.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Richtungsanzeiger, im Volksmund Blinker, gehören auch dazu.

  • @Maike123 Bevor es Lichtblinker gab, wurde mit kleinem Wimpel gewinkt. Die ernstgemeinte Frage ist, ob ein Mensch tagsüber mehr auf ein Wimpel achten würde als auf ein Licht, welches u.U. durch starkes Sonnenlicht geschwächt wird.

    • @lions:

      Nach der Lektüre des zitierten Artikels bin ich auch nicht schlauer, obgleich ich eine Vermutung habe, um welche Konstruktion es sich handelt. Ich meine sie an holländischen LKW mal gesehen zu haben.

       

      Wie auch immer, wenn der Anbau eines Bauteiles von 150,- € das Problem wirklich lösen würde, wäre das sicherlich unterstützenswert. Das Erhöhen der Anzahl der Spiegel versetzt den Fahrer aber nicht in die Lage, deren Eindrücke auch zu erfassen. Im Gegenteil.

       

      Um das fahrende Fahrzeug herum gibt es nämlich noch viel mehr zu beobachten. Bei solch einem Abbiegevorgang, bei dem man auch nach links noch ausscheren muß, gilt es z.B. noch eilige Überholer und vordrängende Linksabbieger des Gegenverkehrs unter Kontrolle zu halten. Fußgänger, die sowohl von Mittelinseln, als auch dem rechten Fahrbahnrand in den Straßenraum treten könnten wollen auch noch Beachtung.

       

      Der PKW-Fahrer ist mit Innenspiegel-Außenspiegel-Schulterblick fertig, so ein Lastauto um die Ecke zu bringen ist etwas aufwändiger.

       

      Das ist immer so schön einfach eine technische Lösung vorzuschieben, anstatt das Bewusstsein der Beteiligten über ihr Tun zu ändern.

    • @lions:

      An @A. Dräger

  • In Holland gibt es einen Mann, der sich - aus leidvoller Erfahrung - des Problems der zu großen toten Winkel angenommen hat. Er hat einen Rückspiegel entwickelt, der den toten Winkel erheblich verkleinert und so dazu beitragen kann, Unfälle zu vermeiden. Natürlich kostet so ein Rückspiegel deutlich mehr. Wenn ich aber recht informiert bin, sind die dort schon Pflicht, oder sollen es zumindest demnächst werden.

    • @Rainer B.:

      Was ist das denn für ein Zauberding?

      • @Achim Dräger:

        Es ist vor allem eine Augenwischerei. Denn das größte Problem beim Spiegel ist nicht der tote Winkel, sondern seine kleine Fläche. Der Fahrer betrachtet seine Umgebung immer wie auf einem A4-Blatt, das noch dazu 2 Meter von ihm entfernt ist. Je größer der Winkel, den der Spiegel abdeckt, um so schlimmer wird es: Jedes Detail erscheint noch kleiner und die gesamte Perspektive ist verzerrt.

         

        Es gibt im Straßenverkehr kein Zauberding. Es gibt nur vernünftige und unvernünftige Verkehrsregeln. Die hier diskutierte Regel ist so unvernünftig, dass sie Leben kostet.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Nö! Man muss den Fahrradfahrer nicht in Lebensgröße sehen können, man muss nur sehen, dass da ein Radfahrer ist, dann hat er auch noch eine Chance.

          • @Rainer B.:

            "Auch das ist wieder eine offene Drohung, daß die Radfahrer gefälligst auf ihre Rechte verzichten sollen, sonst bringen Sie die um."

             

            Nun, Sie müssen dieser "Drohung" nicht Folge leisten. Ich jedenfalls werde nicht aus reiner Rechthaberei mit dem Fahrrad einen Kamikazeangriff auf einen LKW fahren.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Das war für jemand anderes bestimmt, weiß nicht mehr, für wen. Na, derdie Entsprchende wird´s schon wissen.

          • @Rainer B.:

            Ja, man muß ihn sehen. Nur sieht man ihn halt nicht so gut, wenn er in einem Spiegel, der ein Umfeld von mehreren hundert Quadratmetern abbildet, gerade mal 5 Quadratzentimeter groß erscheint. Wie oft soll ich diese simple Tatsache hier noch erklären?

             

            Stellen Sie doch mal eine Person 5 Meter entfernt auf und ein Foto derselben Person in 2 Metern Entfernung, dann werden Sie vielleicht den optischen Unterschied bemerken.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Ich kann Ihnen den Link zur faz auch noch unter die Nase reiben, wo was von Rückgang der Unfallzahlen in Niederlanden bzgl. totem Winkel steht. Aber ich glaube, da haben Sie dicht gemacht, denn ihre Phantasie ist unschlagbar und Radfahrer darin eine gefährliche Spezies.

              • @lions:

                Statistiken sagen heute dies und morgen das Gegenteil, kurzum: Nichts!

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Der entscheidende Punkt bleibt doch, dass der LKW-Fahrer den Radfahrer in einem herkömmlichen Rückspiegel in dem betreffenden Bereich überhaupt nicht sehen kann.

              • @Rainer B.:

                Zum einen ist das flasch.

                Mit den derzeit üblichen sechs Spiegeln, die auch DIESER LKW hatte, kann der Fahrer jeden Bereich neben seinem LKW sehen.

                Bei DIESEM Unfall ist der LKW auf derselben Fahrspur von hinten zu- und dann mit einem halben Überholmanöver neben die Radlerin gefahren.

                Es ist daher absolut ausgeschlossen, dass der Fahrer die Radlerin NICHT gesehen hat.

                • @Wagenbär:

                  Wenn er sie gesehen hätte, hätte er die Kollision wohl verhindert. Das Problem ist: Mehr Spiegel bedeuten nicht bessere Übersicht. Denn je mehr Spiegel in unterschiedlichen Winkeln, um so unübersichtlicher wird das Ganze. Es ist wie mit den Anzeigen im Flugzeugcockpit: Je mehr Geräte es sind, desto schwieriger sind sie, im Auge zu behalten.

                   

                  Der Blick in den Fahrzeugspiegel ist nicht mit dem direkten Blick auf die umgebende Verkehrssituation zu vergleichen, da der Spiegel nur eine stark verkleinerte Abbildung der Umgebung, oftmals noch verzerrt, wiedergibt.

                • @Wagenbär:

                  Unsinn! Als ob ein Fahrer Leute überfährt, obwohl er sie gesehen hat. Tatsache ist, dass Radler und Fußgänger oft nicht, oder einfach zu spät gesehen werden.

                  • @Rainer B.:

                    Dass der Fahrer das bewusst macht, möchte ich auch ausschließen.

                    Sehen (optisch) und warnehmen (psychisch/ mental) sind zwei unterschiedliche Sachen.

                    Andere haben schon darauf hingewiesen, dass es eine recht komplexe Sache ist, einen Sattelauflieger um so eine Ecke herumzulenken.

                    Im konkreten Fall musste der Fahrer dazu in zwei Richtungen verkehrswidrig fahren:

                    Erst den beschriebenen Linksbogen in Richtung des Gegenverkehrs.

                    Danach ist der Bogen aber notwendigerweise so gross, dass er auch weit über die Mittel-Linie der Kochstr., in die er abbiegen wollte fahren musste. Also da auch nochmal in den Gegenverkehr hinein.

                    Da kann der der Fahrer immer an die Grenzen seines Aufmerksamkeitsvermögens kommen.

                    Darum befürworte ich entschieden die Idee der Beifahrerpflicht in geschlossenen Ortschaften.

                    Der Beifahrer hätte den Fahrer warnen können, dass die Radlerin noch neben dem LKW war.

  • Viele Fahrzeuge, auch Kleintransporter, haben große tote Winkel. Ich fahre etwa 50Tsd. km pro Jahr mit so einem Gefährt. Da geschlossener Kasten bin ich auf die beiden Außenspiegel angewiesen. Beim Rechts abbiegen ist der Radweg häufig nicht einzusehen. Besonders wenn er etwas von der Fahrbahn entfernt ist. Normalerweise beobachte ich vor dem Abbiegen den Radweg genau. Muss ich allerdings vor dem Abbiegen warten, dann sind diese Informationen veraltet. Also bleibt nur : Blinker rechtzeitig angemacht und LANGSAM um die Ecke. Somit haben die Radfahrer die Chance zu bremsen.

    Alternativ könnte ich natürlich aussteigen, um das Fahrzeug gehen, den Radweg kontrollieren , wenn ein gefahrloses Abbiegen möglich ist ins Fahrerhaus zurückkehren und abbiegen.

    Die Hersteller von Transportern und LKW, aber auch die Planer von Radwegen/ Radspuren müssen diesem Problem mehr Beachtung schenken.

    Aber auch Radfahrer sollten im eigenen Interesse daran denken das sie eventuell nicht wahrgenommen werden (können).

    • @Thomas Ebert:

      Endlich meldet sich auch mal jemand zu Wort, der auch ein bißchen Ahnung hat und die Sicht des Lkw-Fahrers darstellt. Ja, ich denk mir auch dass das für die LKW-Fahrer nicht ganz einfach ist, denn wer ist schon gern verantwortlich für Tote oder schwer Verletzte.

      • @LiebeSonneScheine:

        Hä?

         

        Endlich?

        • @Achim Dräger:

          Naja, Ihre Beiträge zu diesem Thema waren m.E da nicht immer so klar zuzuordnen. Aber sorry, ich entschuldige mich für die Nicht-Beachtung.

          • @LiebeSonneScheine:

            Das freut mich, daß man die nicht so zuordnen kann, dann bin ich wohl ja vom Verdacht des Lobbyisten befreit?

  • Nun, wenn die Ameise dem Elefanten gegenübersteht....

     

    Ist es nicht erstaunlich, dass der natürliche Reflex des Ausweichens die Kleineren vor den Größeren schützt, nicht umgekehrt? Könnte es sein, dass sich die Natur unter Berücksichtigung der physikalischen Gegebenheiten dabei was gedacht hat?

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Das könnse ja mal der verunglückten Frau weiter oben so persönlich sagen.

       

      Man könnte dem Elefanten aber die Sonnenbrille abnehmen und die Ohren anlegen lassen, weil der selbst auch davon überzeugt ist, dass die Ameise nicht viel Platz zum ausweichen hat und zudem ihm ethisch gesehen gleichwertig ist, aber viel verletzlicher und das muss und kann auch der Herr der Savanne veranlassen.

      In der Natur ist dem Elefanten die Ameise sch...egal. Wenn Sie das mit Natur meinen, dann simpeln Sie weiter durch Darwinland.

      • @lions:

        Dass Sie da einen Darwin wittern, überrascht mich nicht. Es hat das Ganze aber nichts mit Evolution zu tun, schon gar nicht mit einer mißverstandenen.

         

        Nur ist es leider so, daß der Große den Kleinen allein aufgrund der Größenunterschiede schlechter erkennen kann als umgekehrt und dazu schwerfälliger in der Bewegung ist. Das sind simple Realitäten der Physik. Es ist deswegen schlichtweg verrückt, vom Großen zu verlangen, dass er besser sieht und reagiert als der Kleine und dem Kleinen zu sagen: "Fahr einfach weiter, der Große paßt ja auf."

      • @lions:

        Nochmal: Die Frau wäre nicht verunglückt, wenn die Vorfahrtsregelung nicht so aberwitzig wäre.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Sie übersehen leider, dass die Menschen weder Elefanten noch Ameisen sind, sondern halt Menschen. Und was hat das alles mit "physikalischen Gegebenheiten zu tun?

       

      So wie ich das sehe, nennt sich das Gesetz, welches Sie hier vertreten: "Das Recht des Stärkeren."

      Und normalerweise haben wir Gesetze und Regeln, um dem etwas entgegenzusetzen und auch die Schwachen zu schützen. Das gilt auch für den Straßenverkehr.

      • @LiebeSonneScheine:

        "Und normalerweise haben wir Gesetze und Regeln, um dem etwas entgegenzusetzen und auch die Schwachen zu schützen. Das gilt auch für den Straßenverkehr."

         

        Nun, genau deshalb sollte man eben die Regel, deren Opfer Frau Lang bedaurelicherweise geworden ist, ändern.

      • @LiebeSonneScheine:

        Habe ich alles an anderer Stelle erklärt. Sichtfeld, Blickwinkel, Massenträgheit, Beweglichkeit usw.

  • Liebe Redaktion: Da "Unterm Rad" ein Roman von Hermann Hesse ist, finde ich die Überschrift gelinde gesagt geschmacklos.

  • Eines sollte man nicht vergessen: Hätten Radfahrer in solcher Situation nicht Vorrang, wäre es zu diesem Unfall gar nicht gekommen.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      So'n blöder Blödsinn! -

       

      Wenn die Haltespur für Fahrräder deutlich vorgesetzt wäre (wenn es eine solche, sehr deutlicht gekennzeichnet, überhaupt gegeben hätte!) - und dann auch noch die Ampel den Fahrrädern einige Sekunden vorher "grün" gegeben hätte - dann wäre es, unter Berücksichtigung der hier vorgelegten Fakten wohl nicht zu diesem Unfall gekommen, weil die Radfahrerin sich dann schon ein ganzes Stück vom LKW entfernt gehabt hätte.

       

      Wenn ich Ihrer verqueren Argumentation folge, müsste ich sagen, kein Mensch sollte sich ohne Auto auf die Straße wagen, weil immer die Gefahr besteht, überfahren zu werden, Denn das Auto ist nun mal das stärkere Verkehrsmittel und somit immer im Recht?

      • @LiebeSonneScheine:

        Straßenverkehrs-Ordnung (StVO)

        § 1 Grundregeln

        (1) Die Teilnahme am Straßenverkehr erfordert ständige Vorsicht und gegenseitige Rücksicht.

        (2) Wer am Verkehr teilnimmt hat sich so zu verhalten, dass kein Anderer geschädigt, gefährdet oder mehr, als nach den Umständen unvermeidbar, behindert oder belästigt wird.

        • @Achim Dräger:

          Bitte kommentieren Sie doch !

        • @Achim Dräger:

          ... und wem sagen Sie das jetzt?

          • @LiebeSonneScheine:

            Es gilt für alle Verkehrsteilnehmer - sogar für die, die keinen Führerschein gemacht haben.

          • @LiebeSonneScheine:

            Mehr als gegnseitige Rücksichtnahme und Umsicht braucht man doch gar nicht, um sicher am Verkehr teilzunehmen. Das ständige Pochen auf Recht und eigener Schnelligkeit ist das Übel. Regeln zu beachten ist wichtiger als gesunder Menschenverstand.

             

            Zur Ordnung des Strassenverkehrs würde ein §1 der StVO völlig reichen.

             

            Aber das ist auch eine Utopie...

            • @Achim Dräger:

              Im Vorliegenden Fall war es aber wohl so, dass der LKW-Fahrer die Radfahrerin einfach nicht gesehen hat, denn absichtlich hat er Sie sicherlich nicht überfahren. Und deshalb ist es nötig, sich Gedanken zu machen, wie das mit dem Straßenverkehr so zu gestalten ist, dass es für alle Teilnehmende größtmögliche Sicherheit gibt. Sonst können Sie ja gleich auch alle Ampeln, Zebrastreifen und Geschwindigkeitsbeschränkungen abschaffen.

              • @LiebeSonneScheine:

                Ich meine, es darf auch gefragt werden, warum Fahrradfahrer LKWs übersehen? Es ist doch nicht anzunehmen, dass Frau Lang absichtlich unter den LKW gefahren ist.

              • @LiebeSonneScheine:

                Richtig, man sollte alle Regeln überprüfen, ob sie der Sicherheit dienen, oder zu nichts nütze sind. Und dann Ampeln, Zebrastreifen, Geschwindigkeitsbeschränkungen und vieles mehr abschaffen, wenn dieses Kriterium nicht erfüllt ist.

                 

                Auch richtig, daß keine noch so sinnvolle Regelung Frau Lang etwas genutzt hätte, da sie schlichtweg “vergessen“ worden ist, der Begriff “übersehen“ ist hier irreführend, da der Unfallverursacher sie beim Annähern an die Unfallstelle sehen konnte, aber sie dann beim Abbiegen nicht beachtet hatte.

                • @Achim Dräger:

                  Die Antwort eines bekennende Autonarren, kein Kommentar mehr.

                  • @LiebeSonneScheine:

                    Das mit dem "Regeln abschaffen" ist keineswegs als Narretei zu sehen.

                     

                    Es gibt eine ausreichende Menge von Studien, die belegen, daß weniger Regelungen in komplexen Systemen wie dem modernen Strassenverkehr die Sicherheit erhöhen. Es wurden z.B. 1997 in der Stadt Selm radikal Verkehrsschilder zunächst verhüllt und dann abgebaut (vgl. u.a. Wikipedia, Stichwort "Schilderwald").

                     

                    Auch der Begriff des sog. "Shared Space", also gemeinsam genutzten Verkehrsraumes unter weitgehender Abschaffung von Bevorrechtigungen ist von Interesse.

                     

                    Gern lasse ich mich als "Verkehrsnarr" bezeichnen, schließlich bin ich auch nach Jahrzehnten immer noch in der Lage, eine gewisse "Freude am Fahren" zu empfinden. Wäre das nicht so, würde ich mir einen Job suchen, bei dem ich den ganzen Tag auf einem bequemen Bürosessel sitze. Da bräuchte ich mir um Leib und Leben von Radfahrern keine Gedanken zu machen und auch nicht darüber, wie es denn kommt, daß mein Kühlschrank immer was zu bieten hat.

                    • @Achim Dräger:

                      O. k., Sie haben mich überzeugt (wenigstens teilweise, von Ihren guten Absichten). Hatte Sie wohl auch falsch verstanden. Sorry!

                  • @LiebeSonneScheine:

                    Vielen Dank für Ihre ausgewogenen, differenzierten und objektiven Argumente.

                    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                      Bitte sehr, mein Chef! Stets zu Diensten, wie der Zwerg so sagt.

  • Eine Lösung wäre m.M.n LKWs mit Niederflur- Fahrerhäusern auszustatten, ähnlich den Stadtlinienbussen. Die erhöhte Sitzposition der Fahrers birgt die Gefahr der Naheblindheit, wie der geschilderte Fall beweist.

    • @lions:

      Das ist nicht plausibel. Auch in niedriger Sitzposition isr der Fahrer auf den Blick in den Spiegel angewiesen.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        Da müssten wir jetzt mal die Kollegen von der BVG fragen, wie deren Erfahrungen mit Radfahrern und der Übersichlichkeit von tiefliegender Sitzposition ist.

         

        Ich selbst schätze eher den Überblick aus einem möglichst hohen Fahrerhaus...

        • @Achim Dräger:

          Da müssen wir nicht fragen. Ein LKW ist kein Bus. Ein LKW hat nach hinten keine freie Sicht, egal, ob der Fahrer hoch oder tief sitzt. Die Überlegung ist sinnlos.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Schon mal was von RÜCKSPIEGEL gehört?? Also bei der Art Ihrer Argumentation muss ich mir langsam fragen, ob Sie überhaupt wissen, was ein Auto ist. Mir scheint, Sie argumentieren einfach blind von einer verbohrten ideologischen Warte aus, die da heißt: Freie Fahrt für freie Autofahrer! Nieder mit dem nicht motorisierten Pöbel!

        • @Achim Dräger:

          Vergessen Sie nicht den Unfall aus dem Artikel ! Auch nebenstehende Radfahrer können so eher wahrgenommen werden.

          Ich verweise dabei auch auf die erhöhten Unfallzahlen mit Schwer-LKW-Beteiligung.

          • @lions:

            Natürlich ist das so. Wenn Sie mit Fahrrad neben dem Bus stehen, können Sie den Fahrer direkt ansehen. (Auch wegen dem Fenster in der Tür). Bei dem hohen LKW ist das schon ziemlich schwierig, und nachvollziehbar, dass der Fahrer direkt davor oder daneben nicht viel wahrnimmt, was so tief unten ist. Deshalb halte ich zu den Dingern immer möglichst viel Abstand.

             

            Bei LKW's der Stadtreinigung ist es ja wohl auch so, dass der Fahrer so tief sitzt und eine Glastür hat. Wäre vielleicht wirklich kein schlechter Ansatz. Mal bei den LKW-Produzenten vorschlagen.

            • @LiebeSonneScheine:

              Gibt´s sogar schon als Sattelzugmaschine: http://www.autokiste.de/psg/archiv/a.htm?id=7089

              • @lions:

                Na wunderbar! Auch wenn ich eher Güter auf die Schiene befürworte, ist das doch eine echte Alternative zu dem was da im Moment so fährt!

                • @LiebeSonneScheine:

                  In dem Moment, da er abbiegt, wird die Sicht nach rechts hinten verdeckt, da der Hänger ins direkt Blickfeld kommt und das rechte Umfeld aus dem Sichtbereich des Spiegels herausschwenkt.

                   

                  Das Unfallrisiko bleibt unverändert, solange die unsinnige Regelung, nach der Rechtsabbieger rechts von ihnen fahrenden Geradeausfahrern Vorrang gewähren müssen, von der Radfahrerlobby aufrechterhalten wird.

                  • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                    Wenn die Radfahrer bei Grün nicht fahren sollen, sollen die dann bei Rot fahren? Oder erst wenn keine KFZ mehr an der Kreuzung sind?

                    • @Bodo Eggert:

                      Radfahrer sollen zusammen mit den Fußgängern die Zebrastreifen benutzen, natürlich abgestiegen. Ganz einfach.

                  • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                    Ach je, Sie und Ihre Radfahrerlobby! Das ist einfach nur noch ermüdend. Da es aber anscheinend viele von Ihrer Sorte gibt, bin ich dafür, die Städte weitestgehend von Autos frei zu machen, das wäre die beste Lösung. Nun noch Anwohner mit entsprechender Berechtigung dürfen die Stadtgrenzen passieren, alle andern nur noch mit ÖPNV oder Fahrrad. Das schafft schon wesentlich mehr Überblick auf den Straßen und unsereins kann sich auch wieder etwas freier bewegen.

                  • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                    Die Kollision spielt sich sehr oft im vorderen Bereich oder sogar davor, des LKW ab, weil die Absicht, dass der LKW abbiegt, in der Phase vom Radler schwer erkannt werden kann. Was Sie da konstruieren, ist realitätsfern oder zumindest zu selektiv.

                    Ich lasse mal der DVR sprechen:

                    "Als „Toten Winkel“ bezeichnet man den Bereich, der für den Fahrer trotz Spiegel nicht einsehbar ist. Dieser ist umso größer, je breiter das Fahrzeug ist und je höher die Unterkante der Front- und Seitenscheiben liegen."

                    http://www.dvr.de/presse/informationen/foto/3908.htm

  • Das mit dem Beifahrer ist eine recht absurde Idee: Habt Ihr eine Ahnung, wieviel Lastzüge täglich in Berlin herumfahren? Und Berlin ist nicht die einzige Großstadt in Deutschland (in Europa!).

     

    Was ist mit den Fernverkehrs-LKW, die nur zur Bedienung einer einzigen Abladestelle in die Stadt kommen? Eine Art "Lotsen-Pflicht"?

     

    Wo zieht man die Untergrenze der Beifahrerpflicht? Nach Beolkerungszahl? Auch in Kleinstädten gibt es Radfahrunfälle.

     

    Bezieht man Solo-LKW, Transporter mit ein? Auch mit dem vermeintlich "kleinen" typischen Verteiler-12-Tonner passieren solche Unfälle.

     

    Nicht zuletzt wird der Bürokrat in Europa nicht ohne eine "Beifahrer-Führerschein" zufrieden sein.

    • @Achim Dräger:

      Wieso absurd? Ist eine Maßnahme, die Leben und Gesundheit von Menschen retten kann für Sie etwa absurd? Grundsätzlich einen Beifahrer wär auch ne Maßnahme gegen den berüchtigten Sekundenschlaf, also auch in dieser Hinsicht mehr Sicherheit.

      • @LiebeSonneScheine:

        Erstens:

        Diese "Rundum-sorglos-und-sicher-Mentalität" geht gewaltig auf die Nerven.

         

        Zweitens:

        Was ist dann dagegen zu sagen, den Radfahrern das rechts überholen von Rechtsabbiegern strengstens zu verbieten, wenn es Leben und Gesundheit (und zwar die eigene!) rettet?

         

        Drittens:

        Was denken Sie, soll der Beifahrer machen, wenn er bei Tempo 80 auf der Autobahn einen Sekundenschlaf seines Fahrers feststellt? Ihn wecken, mit der Gefahr, daß dieser unkontrolliert der Steuerung wieder übernimmt? Den Job dürfen Sie dann gern machen...

         

        P.S.: Man könnte die Kraftfahrer mit Endlosdiskussionen wach halten, fällt mir da gerade ein.

        • @Achim Dräger:

          Lieber Herr Dräger, ich bitte um Beachtung des Umstands, dass die Situation im städtischen Straßenverkehr nicht ganz so einfach ist. Es gibt Situationen, wo es sinnvoll ist, den Fahrradverkehr rechts vorbeizuführen, besonders für Radler die unsicher und nicht so schnell unterwegs sind. In diesem Fall sollte deshalb auch eine entsprechende Spur und Ampelschaltung existieren, so dass die Autofahrer sich dieses Umstands bewusst sind und ihn beachten. Daneben gibt es auch Situationen, wo Fahrradfahrer, gerade solche die schnell unterwegs sind, links am Rechtsabbieger vorbei fahren. Dies ist aber sicherlich nicht sinnvoll, wenn vor einer Ampel eine Schlange steht, bei der nicht klar ist, wer rechts und wer geradeaus fährt, zumal die wenigsten Fahrer das vorher anzeigen. In diesem Falle würde ich auch ohne Spur erstmal bemüht sein, rechts vorbeizufahren. Mich mit den Autos in die Schlange einzureihen, würde in diesem Fall beim Weiterfahren auch den Vehrkehr behindern, weil ich mit meinem Rad natürlich länger brauche, bei der Anfahrt zu beschleunigen. Leider ist das vielen Autofahrern aber nicht klar, weshalb wir Radler oft am rechts vorbeifahren gehindert werden. (So viel zum rechts überholen verbieten.)

          Es geht hier drum, dass der werte Chef von uns allen meint, Radfahrer müssen an der Ampel absteigen und das Fahrrad schieben. Aber Sie haben recht, diese Diskussion könnte ewig weiter geführt werden, solange es noch Wortmeldungen gibt, die das Fahrrad am liebsten aus dem Straßenverkehr verbannen oder zwischen die Fußgänger einordnen möchten.

          • @LiebeSonneScheine:

            Das mit dem Fahrradschieben ist ja Quatsch und als Provokation zu verstehen.

             

            Was ich mir vorstelle, und das habe ich hie r schon mehrfach versucht darzustellen, ist eine Gleichberechtigung der Verkehrsteilnehmer.

             

            Wenn ich es genau bedenke, will ich den Radfahrern das Rechtsüberholen gar nicht verbieten, sondern nur erreichen, daß sie das nicht dort tun, wo es zu gefährlich ist. Und das ist an der Kreuzung, wenn sich alles bewegt und eben nicht klar ist, wer in welche Richtung will und wem im Weg ist. Am stehenden Verkehr vorbeizukommen birgt aber wiederum andere Risiken, die sich plötzlich öffnende Autotür ist das klassische Beispiel.

             

            Also lautet mein Appell: Macht Euch Gedanken über Euer Tun, beharrt nicht auf Eurem Recht, stellt Euer Interesse der Fortbewegung nicht vornan. Unterteilt die sich (fort-)bewegende Gesellschaft nicht in "Stärkere" und "Schwächere", in Hierarchien, in "Schützenswerte" und "Nicht-so-Schützenswerte". Jeder soll mit Fehlverhalten rechnen, dem eigenen wie dem der Anderen. Gelassenheit ist angesagt. Und Selbstbewußtsein. Halt wie immer im Leben...

            • @Achim Dräger:

              Ja, ganz meine Rede! - Übrigens das mit dem Fahrradschieben, auf das ich mich bezog, stammt ja gar nicht von Ihnen, sondern von @dein chef, also unser aller Chef. Und das ist von ihm auch nicht als Quatsch und Provokation gedacht, sondern ernst gemeint und wird deshalb auch bei jeder Gelegenheit wiederholt, was mich ja so ... ärgrrrr.....! Aber Sie haben auch recht: Gelassenheit ist angesagt, immer ruhig Blut...

  • Meiner Ansicht nach sollte Fracht (fast) aller Größen nach Möglichkeit per Rohrpost oder Drohne ihre innerstädtischen Empfänger erreichen - Fernlieferung mit Bahn, Schiff oder Lkw bis zum Terminal am Stadtrand und dann rein in die Röhre bzw. an den Copter - computergesteuert, nahezu geräuschlos, ohne Abgasgestank und vor allem sicher!

    • @Yadgar:

      Wer Visionen hat, möge zum Arzt gehen...

  • Hat es einen besonderen Sinn, dass ihr das Leben als "Behinderte" so beschreibt, wie ihr das tut? Eine agile Frau "sitzt" nicht im Rollstuhl - es ist ein Fahrzeug, sie "fährt" es - oder schon mal von ner "Rollstuhlsitzerin" gehört? Das heißt nicht umsonst "-fahrerin". Dann der Unsinn mit dem Bikini, den sie nicht mehr heraus zu holen braucht, die nicht vorhandene Sexualität, weil sie ja jetzt "eine Behinderte" ist ... es mag sein, dass sie das subjektiv so empfindet. ABER so wie der Artikel schreibt, scheint das ja auf unwidersprochene Akzeptanz, dem Vor-Urteil, des/der Schreibenden zu treffen. Behindi ist halt Versorgungsfall, hat keinen Sex, ist hässlich und zeigt sich besser nur "kaschierend". SO legt ihr beim Leben von Unfallopfern und anderen sog. "Behinderten" noch mal ne tüchtige Schüppe Erschwernis oben drauf!

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Chaoskatze:

      Ich hätte die von ihnen kritisierten Passagne nicht aufgeschrieben, wenn ich nicht genau gewusst hätte, dass es für Steffi Lang ein Anliegen war, detailliert genau so über die Folgen ihres Unfalls zu erzählen - auch wie er ihre Gefühlswelt verändert hat. Und ich erlaube mir eben kein Urteil darüber und werde ihr schon gar nicht widersprechen - weil ich es als Nichtbehinderter auch gar nicht kann.

       

      Im übrigen würde ich mich davor hüten von diesem Fall allgemein auf alle Behinderten zu schließen. Das wäre genauso unangebracht und falsch, wie die drastischen Auswirkungen solcehr Unfälle nicht zu beschreiben.

       

      PS: Ich nutze die Bezeichnung Behinderte ganz bewusst und ohne Anführungsstriche. Sie beschreibt meiner Meinung nach sehr klar und deultich, dass die Betroffenen durch die Gesellschaft aktiv behindert werden.

  • "Beifahrer sofort zur Vorschrift für alle innerstädtischen Schwerlaster" - und außerhalb der Stadt soll man das Risiko eingehen? Das müsste ja wohl flächendeckend umgesetzt werden. Es schafft mehr Schutz für Radfahrer und nebenbei mehr Arbeitsplätze.

  • Nun, die Radfahrerlobby wollte doch diese aberwitzige Regelung.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Radwege sind eine Erfindung der Autolobby - damit die Radfahrer die Autofahrer nicht beim Rasen stören.

      • @R R:

        Und die Autofahrer die Radfahrer nicht beim Schleichen, Rumtorkeln und Rumeiern.

      • @R R:

        Dann werden deswegen wohl in Hamburg neuerdings die Fahrbahnen mit Fahrradspuren markiert, anstatt eigene Radwege zu bauen!?

        • @Rainer B.:

          Kann gut sein.

          • @R R:

            Nur, dass weder die Auto-, noch die Fahrradfahrer damit glücklich sind.

            • @Rainer B.:

              Man traut sich nicht, die Dinger gleich ganz sein zu lassen.

              • @R R:

                Nuja, ich muss sagen, so wie das jetzt auch in Frankfurt in einigen Straßen gemacht wird finde ich's nicht schlecht. Denn die Spur ist so eingezeichnet, dass ein gewisser Abstand zu den parkenden Autos besteht. So habe ich als Radler (auch wenn ich vorher schon genauso gefahren bin) immerhin nicht ständig das Gefühl im Unrecht zu sein mit meiner Fahrweise und kann bei Bedarf auch schon mal einen meckernden Autofahrer (oder auch solche die ständig plötzlich ganz rechts fahren müssen) darauf hinweisen, dass ich durchaus berechtigt bin, hier zu fahren.

  • Als Radlfahrer sehe ich relativ einfach durchzusetzende und effektive Möglichkeiten, die Gefahren für Radler und Fußgänger deutlich zu reduzieren.

    1. Grundsätzlich Tempo 30 innerorts! und Tempo 20 bei jetzt 30kmh-Zonen

    2. Haltesteifen für Autos an Ampeln grundsätzlich um 3 Meter zurückversetzen.

    3. Radfahrer, egal ob auf dem Radweg oder auf der Straße stehen immer VOR den Autos an der Ampel

    4. bei gefährlichen Kreuzungen separate Rechtsabbiegerampel für den motorisierten Verkehr installieren (dann wäre dieser LKW-Unfall nicht passiert!).

    5. Kreuzungen müssen grundsätzlich mit roten Fahrradstreifen ausgestattet werden.

    (Ein Beifahrer bringt NICHTS, null und nichts! kostet nur Geld und passt eh ned auf! Wenn ich sehe, dass LKWs mit zwei Personen vorne drin, rückwärts fahren, ohne dass der Beifahrer aussteigt, dann ist Hopfen und Malz verloren).

    • @Alexander Freiwald:

      Radfahrer müssen ein paar Sekunden vor den Autofahrern grün kriegen. Das reicht. Habe ich mal als "Bremer Regel" kennengelernt.

       

      Die Radlerin, die zu früh losgefahren ist, hatte ja auch keine Probleme.

      • @R R:

        "Radfahrer müssen gleichzeitig mit den Fußgängern Grün bekommen und dieselben Überwege benutzen - abgestiegen natürlich, um die Fußgänger nicht zu gefährden."

        Aus diesem und Ihren anderen Vorschlägen schließe ich, daß für Sie Fahrradverkehr generell überflüssig, gefährlich, idiotisch und zur Sicherheit am besten zum Stillstand auszubremsen ist. Sind Sie mal jemals nicht mit dem Auto (ich vermute eine Person allein mit mindestens 1,5 to. Blech und 10m² Platzbedarf) unterwegs gewesen?

        Ihre Verkehrspolitik fußt jedenfalls auf einem Konzept, das vor 80 Jahren mal aktuell war.

        • @Da Hias:

          Grundsätzlich gebe ich Ihnen hier recht, nur haben Sie sich auf den falschen Kommentar bezogen. @RR ist der Meinung, dass Radfahrer schon ein paar Minuten früher losfahren sollten. Das von ihnen zitierte stammt von unserm Chef, der nur Autofahren kann und am liebsten alles andere von der Straße verbannen möchte.

      • @R R:

        Nein. Radfahrer müssen gleichzeitig mit den Fußgängern Grün bekommen und dieselben Überwege benutzen - abgestiegen natürlich, um die Fußgänger nicht zu gefährden.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Wenn Radfahrer jede Kreuzung zu Fuß überqueren sollen, können sie das Rad innerstädtisch auch stehenlassen...

    • @Alexander Freiwald:

      Na super, noch mehr Regeln, noch mehr Malereien auf den Fahrbahnen.

      • @Achim Dräger:

        Wieso Regeln? Das ist ganz einfach eine Ampelschaltung und eine Linie paar Meter vorgezogen. Gut iss und rettet u.U. Leben.

    • @Alexander Freiwald:

      zu:

      1. Soll Tempo 20 dann auch für Radfahrer gelten?

      2. Inwiefern soll das zur Sicherheit beitragen? An manchen Stellen wird damit die Einsicht in die Querstraßen behindert.

      3. Inwiefern trägt das zur Sicherheit bei? Es ist auch im Sinne des Verkehrsflusses nicht logisch und verschärft die Stausituationen in ohnehin sehr belasteten Straßen. Resultat: Noch mehr Stau, noch mehr Chaos, noch mehr Unfälle.

      4. Das würde dann separate Rechtsabbiegespuren erfordern, weil sonst die Rechtsabbieger auch den geradeaus fahrenden Verkehr behindern würden. Resultat: Noch mehr Stau, noch mehr Chaos, noch mehr Unfälle.

      5. Inwiefern sollen rote Streifen etwas an der Situation ändern?

       

      So kommen wir zu keiner sinnvollen Entschärfung. Solche Maßnahme wären reine Symbolpolitik. Sinnvoll im Sinne der Sicherheit wäre: Radfahrer steigen an Kreuzungen und Übergängen ab und queren diese als Fußgänger, wobei sie die vorhandenen Fußgängerüberwege und -ampeln nutzen.

       

      Man muß die Strukturen wieder vereinfachen, anstatt sie weiter zu verkomplizieren. Einfache Regeln, einfache Strukturen: Sie sind überschaubar und garantieren damit eine größtmögliche Sicherheit.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        1. Beschilderte Tempozonen gelten grundsätzlich für alle Verkehrsteilnehmer. (Nur die Standardbeschränkungen 50 innerorts, 100 auf Landstraßen gelten nur für Kraftfahrzeuge.) In der Situation war der LKW aber garantiert mit deutlich weniger als 20kmh unterwegs

        2. Die Haltelinie ist nur bei Ampel=rot relevant. Dann braucht es keine Einsicht. Sie gilt nicht, wenn die Ampel ausgefallen ist.

        3. Radfahrer werden Gott sei Dank nur umgefahren, weil sie nicht gesehen werden. Also muss man sie sichtbarer machen.

        4. Ist sicher an der Stelle nicht machbar.

        5. rot = Signalfarbe = Gefahr. Vielleicht hätte der LkW Fahrer einen Blick mehr in den Spiegel gemacht.

         

        Gute Erfahrungen macht man vierorts mit einfachen Strukturen und keinen Regeln: hat zur Folge dass jeder mehr auf den anderen schaut, und sich nicht darauf verlässt, dass der andere die Regeln einhält.

        • @R R:

          zu:

          1. Dann bedeutet Tempo 20 also doch keine Sicherheit. Wozu soll das dann gut sein?

          2. Es braucht immer Einsicht. Auch bei Vorfahrt ist stets auf möglichen Verkehr aus den anderen Richtungen zu achten. Lernt man in der Fahrschule, das.

          3. Wenn sich Radfahrer VOR Autos befinden, besteht doch überhaupt erst die Gefahr, dass sie umgefahren werden. Also wozu soll das dann gut sein?

          4. Ergo: Ihr Vorschlag ist nicht realisierbar.

          5. Das ist nicht plausibel. Von allen Verkehrsteilnehmern muß der LKW-Fahrer den größten Sichtbereich überblicken und nach hinten und rechts unten stehen ihm dazu nur zwei Spiegel von der Größe zweier A4-Blätter zur Verfügung. Sein Fahrzeug ist das am wenigsten bewegliche. Ausgerechnet von ihm zu verlangen, jederzeit den umfassenden Überblick zu haben und auf alle Situationen optimal zu reagieren, ist schon aufgrund dieser physischen Einschränkungen absurd. Logisch ist: Wer die beste Rundumsicht hat und am flexibelsten reagieren kann, muß auf die trägeren und schwerfälligeren Rücksicht nehmen. So ist der Radfahrer dank seiner ungehinderten 360°-Rundumsicht und seiner flexiblen Mobilität dazu prädestiniert, die am stärksten beobachtende und damit auch passisvste Rolle im Verkehrsgeschehen zu spielen. Alles andere ist, verzeihen Sie mir, unlogisch.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        "Radfahrer steigen an Kreuzungen und Übergängen ab"

        Nachtrag: Alternativ könnte man sich ja auch darauf einigen, dass die Autofahrer an Kreuzungen aussteigen und das Auto um die Kurve schieben. Das wäre vermutlich die sicherste Lösung überhaupt.

        • @Stefan mit f:

          Das ist wegen der im Vergleich zum Fahrrad ungleich größeren Masse eines PKW nicht praktikabel.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            "Das ist wegen der im Vergleich zum Fahrrad ungleich größeren Masse eines PKW nicht praktikabel."

            Ausrede. Dann müssen die Autofahrer die damit Probleme haben einfach mehr Sport betreiben oder ein Auto kaufen, welches zu ihren Fähigkeiten passt.

            • @Stefan mit f:

              Sehr witzig.

              • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                Was ist daran witzig.

                Wenn es um Sicherheit geht, dann ist jede Maßnahme in Betracht zu ziehen. Rechtsabbiegende Fahrzeuge sind offensichtlich Zeitbomben, gegen die etwas unternommen werden muss. Da sind wir uns hoffentlich einig. Stehende Autos und die die geschoben werden, sind nun mal die, die am wenigsten Unfälle verursachen. Ich glaube nicht, dass Sie dies bestreiten möchten.

                 

                Es geht darum die Ursache zu bekämpfen. Aus diesem Grund nimmt man ja auch bissige Hunde an die Leine anstatt Kinder wegzusperren.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        "Sinnvoll im Sinne der Sicherheit wäre: Radfahrer steigen an Kreuzungen und Übergängen ab und queren diese als Fußgänger, wobei sie die vorhandenen Fußgängerüberwege und -ampeln nutzen."

        Noch sinnvoller wäre es doch, wenn Radfahrer und auch Fußgänger aufs Auto umsteigen würden. Schließlich werden ja auch Fußgänger nicht selten von Autos und LKW erfasst.

        Positiver Nebeneffekt wäre, dass der Verkehr deutlich flüssiger würde, weil die Störfaktoren Fahrradfahrer und Fußgänger wegfallen würden. Chaos, Stau und Unfälle würden der Vergangenheit angehören und der freie Bürger hätte endlich die verdiente freie Fahrt.

        • @Stefan mit f:

          Frage ist nur: Wie kommt der Autofahrer dann zu seinem Auto? Oder hat er immer den Campinganhänger dabei?

        • @Stefan mit f:

          In der Tat: Der Verkehrsfluß wäre nahezu ungehindert - und damit auch sicher.

          • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

            Sicher jedenfalls für die nicht vorhandenen Fußgänger und Fahrradfahrer.

             

            Mir ist aber auch schon mal zu Ohren gekommen, dass selbst die unantastbaren Autofahrer manchmal Unfälle bauen und zwar UNTEREINANDER, so Auto gegen Auto also - hört, hört! Und dabei soll es im Extremfall auch schon mal zu Toten und Schwerstverletzten gekommen sein.

            • @LiebeSonneScheine:

              Was Sie nicht sagen. Allerdings wären die Unfallzahlen noch deutlich höher, wenn man die Rechtsabbiegerspuren links von den Geradeausspuren platzieren würde.

              • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                Also meines Wissens (natürlich ohne Pappe) ist das auch schon so. An Straßen mit ausgewiesener Rechtsabbiegerspur ist die Geradeaus-Spur natürlich links und Fußgänger und Fahrradfahrer haben eine eigene Ampel. Oft gibt es auch eine eigene Ampel für Rechtsabbieger. Ansonsten muss jeder Rechtsabbieger auf Fußgänger und auch Fahrradfahrer achten, ist nun mal so, auch wenn's Ihnen schwer fällt, das zu akzeptieren.

                • @LiebeSonneScheine:

                  Oje, falsch gelesen! Ist auch manchmal nicht so einfach Ihren verqueren Gedankengängen zu folgen. Sie vergleichen hier einfach mal so Rechtsabbiegerspuren für Autos mit Fahrradspuren. Okay.

                  Aber wie gehabt: Ihnen geht es vor allem darum als Autofahrer nicht auf Fahrradfahrer achten zu müssen. Also Diskussion eigentlich überflüssig.

                  • @LiebeSonneScheine:

                    "Sie vergleichen hier einfach mal so Rechtsabbiegerspuren für Autos mit Fahrradspuren."

                     

                    Weil es um dieselben Abläufe geht.

        • @Stefan mit f:

          Radfahrer-Streik wär mal was.

          Jeder Radler, der kein eigenes Auto hat, mietet sich eins für einen bestimmten Tag, und alle lassen das Fahrrad stehen.

           

          Das gibt ein schönes Verkehrschaos - zusätzlich zu dem üblichen.

          • @R R:

            Erst mal Pappe machen. Hat den großen Vorteil, dabei auch die Verkehrsregeln zu lernen.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Sie haben's offenbar geschafft, ohne dazu die Verkehrsregeln zu lernen. Oder ist die "gegenseitige Rücksichtnahme" das, was die Anderen Ihnen gegenüber zu erbringen haben, weil Sie es ja mit dem KFZ-Besitz verdient haben?

              • @Bodo Eggert:

                Meinetwegen muß kein Radfahrer auf PKWs und LKWs "Rücksicht" nehmen. Ich würd´s halt schon im eigenen Interesse machen.

                • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                  Auch das ist wieder eine offene Drohung, daß die Radfahrer gefälligst auf ihre Rechte verzichten sollen, sonst bringen Sie die um.

                   

                  Ich frag mich, wie Sie es auf dem Fahrrad handhaben. Sollen dann die Fußgänger zum Selbstschutz rechtzeitig aus dem Weg springen und nur äußerst rechts gehen, und das bitte nicht zu schnell?

        • @Stefan mit f:

          Fußgänger werden doch nicht weniger von LKW's überrollt.

          • @Rainer B.:

            Ich verstehe nicht??

            • @Stefan mit f:

              Dem LKW ist es doch egal, ob er einen Fahrradfahrer oder einen Fußgänger überfährt. Absteigen und schieben hilft auch nix, wenn man nicht rechtzeitig gesehen wird.

      • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

        ...oder Autofahrer steigen aus und schieben über die Kreuzung.

        • @Hulle:

          "Erst mal Pappe machen. Hat den großen Vorteil, dabei auch die Verkehrsregeln zu lernen."

           

          Hat bei denen die jetzt schon Auto fahren ja auch nichts genützt. Oder fahren die größtenteils ohne Pappe?

          • @Stefan mit f:

            "Hat bei denen die jetzt schon Auto fahren ja auch nichts genützt."

             

            Hä? Offenbar doch - denn dass man Rechtsabbieger nicht links von Geradeausfahrern platziert und letzteren dann auch noch Vorrang gibt, leuchtet jedem Pappenbesitzer ein.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              "Hä? Offenbar doch - denn dass man Rechtsabbieger nicht links von Geradeausfahrern platziert und letzteren dann auch noch Vorrang gibt, leuchtet jedem Pappenbesitzer ein."

              Offensichtlich hat sich der Pappenbesitzer nicht an die Verkehrsregeln gehalten. Sonst hätte es den Unfall nicht gegeben. Es scheint, als sollte man die Pappenbesitzer regelmäßig zu Nachschulungen schicken. Das wäre ein erheblicher Gewinn an Sicherheit. Uneinsichtige können die Pappe auch abgeben und auf Fahrrad und ÖPNV umsteigen.

              • @Stefan mit f:

                Nun, wenn das Ihre Lösung ist, von mir aus gerne. Mich jedenfalls wird kein LKW überfahren.

  • So, und nun nach all dem technischen Beleuchten des Themas unter Fach- oder Nichtfachleuten, noch ein paar persönliche Worte des Mitgefühls für eine Frau, die mit ganz dramatischen persönlichen Folgen eines Unfalles Tag für Tag fertig werden muss, den sich keiner vorstellen möchte, ohne dass er ihm den Schlaf raubt.

     

    Das, was diese Frau erleben musste, gehört mit Sicherheit mit zu den schlimmsten Unfällen, die je passieren können. Es gibt Dinge im Leben, mit denen und deren Folgen fertig zu werden, verdammt schwer sind und dreierlei verlangen, nämlich Mut und persönliche Reife sowie Empathie, über die diese Frau verfügt. Das ist eine Kombination, die große Hochachtung verdient.

     

    Rache, Genugtuung, Bestrafung, Wiedergutmachung sind Kampfbegriffe, die ihren eigenen Preis fordern - auf beiden Seiten. Zurück bleiben meist psychische Ruinen.

     

    Dem anderen seinen Frieden wieder zu geben und ihn privat freizusprechen, das ist für beide Seiten befreiend. Und es ist gut.

     

    Meine Hochachtung!

    • @noevil:

      Nun, ich denke, dass auch die bedauernswerte Frau Lang gerade wegen Ihres Unglückes ein großes Interesse an sinnvollen Regelungen hat, die möglichst große Sicherheit für alle Verkehrsteilnehmer garantieren.

    • @noevil:

      Unterschrieben.

  • Jetzt möchte ich es doch ganz genau wissen:

    Meine (Irrige?) Annahme, eines Radweges auf der Friedrichstr. beruhte zunächst auf der Beschreibung, daß der LKW von hinten kommend NEBEN die Radlerin fuhr.

    Das ist die typische und lebensgefährliche Radweg/Radspur-Situation.

    Sodann besah ich die Kreuzung auf Google-Maps "satelite": https://www.google.de/maps/@52.5068844,13.3903502,21m/data=!3m1!1e3

    Dort ist deutlich im Bereich der Kreuzung eine Fahrradspur durch eine gestrichelte Linie zu sehen.

    Eine geradezu kriminelle Verkehrsführung, die genau solche Unfälle begünstigt, wenn sie nicht zu einer Aufstellfläche für Radler VOR den Kraftfahrzeugen führt..

    War diese LInie zum Unfallzeitpunkt schon da?

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Wagenbär:

      @Wagenbär Nein, die Radspur war meines Wissens 2013 noch nicht da. Sie wurde nach dem Unfall von Steffi Lang und vor dem Unfall im Jahr 2015 aufgemalt. Sie ist - wie an vielen Kreuzungen üblich - etwa zehn Meter lang und erlaubt den Radfahrern einen guten halben Meter vor Autos/LKW zu halten. Das ist nicht schlecht, schwere Unfälle mit rechtsabbiegenden LKW gibt es aber leider auch an bestens ausgestatteten Orten - zuletzt hier in Berlin an einer Kreuzung, an der eine rote Fahrradspur über die ganze Kreuzung gibt.

      • @Gereon Asmuth:

        Eine eigene, rot gemalte Radspur, ist an solchen Stellen schon ein Fortschritt. Trotzdem bleibt die extrem gefährliche Situation, wenn Autos rechts abbiegen und diese Spur queren müssen. Ich kenne aus der Autofahrerperspektive mehrere solche Stellen, und selbst aus dem PKW ist es sehr schwierig, alle Radler zu erkennen, die oft auch mit ziemlichem Tempo von hinten kommen. Eine Lösung wäre meiner Meinung nach, separate Lichtsignale für Radfahrer und Rechtsabbieger zu installieren, sodass nur entweder Autos abbiegen oder Radler geradeaus fahren dürfen.

         

        Das Radfahren habe ich vor einigen Jahren aufgegeben, weil es mir als nicht mehr jungem Menschen zu gefährlich wurde. Es gab zu viele Unfälle im Bekanntenkreis, übrigens meistens ohne Beteiligung Dritter.

  • Menschen sind nicht in der Lage, Kraftfahrzeuge sicher zu bedienen. Man stelle sich mal vor, es würden Jahr für Jahr 4000 bis 6000 Menschen in Deutschland durch Terroranschläge oder Pannen in Kernkraftwerken getötet. Das Morden mit Kraftfahrzeugen in genau dieser Größenordnung wird komischerweise gesellschaftlich toleriert.

  • In dem Artikel fehlt die Tatsache, ob der Laster geblinkt hat oder nicht.

     

    @ WAGENBÄR stimme ich zu: Der sicherste Platz für Radler an einer Kreuzung ist immer VORN, um vor den Autos in die Kreuzung reinzufahren. Da wird das Rad gesehen und ist ganz schnell aus der Gefahrenstelle wieder heraus. (Meine uralte Radlerweisheit ...)

     

    Autofahrer dürfen ihre Tätigkeit im Halbschlaf oder Halbkoma ausüben. Das ist normal und von der Straßenverkehrsordnung so vorgesehen; Deshalb ist Autofahren so beliebt. Aber Radfahrer dürfen das im eigenen Interesse nicht!

    • @Rosmarin:

      Genau da möchte auch ich (als LKW-Fahrer) die Radfahrer sehen: Vor meiner Nase, wo ich sie sehen kann. Bei dem beschriebenen Fall von Frau Lang scheint es mir, als wenn der Kollege tragischerweise das Unfallopfer rechts unten in seinem toten Winkel schlichtweg “vergessen“ hat.

    • @Rosmarin:

      1) Blinken gibt keine Vorrechte. Es dreht auch nicht die Schuld um. Es bietet lediglich eine zusätzliche Möglichkeit, daß man auf Fehler des Anderen reagieren kann oder daß man nicht unnötig ewig in der Einmündung warten muß, bis der Abbieger auch eingelenkt hat.

       

      2) Autofahrer dürfen genausowenig im Halbschlaf ihr Fahrzeug als Waffe zum Mord aus Beiläufigkeit gebrauchen, wie Radfahrer im Gegenzug eine Lanze montieren dürfen. Es ist lediglich in so weit gesellschaftlich akzeptiert, daß Ihr Beitrag nicht gesperrt wird, wen Sie das nicht als offensichtliche Satire sondern ernsthaft propagieren.

       

      3) Auch Sie sind einer der Autofahrer, wegen denen man Jedem raten muß, einen Radweg nicht zu nutzen.

      • @Bodo Eggert:

        Nett diese Aggression, aber ich kann aus dem Posting nicht entnehmen, ob die Vorposterin überhaupt einen Führerschein oder ein Auto hat, von dem her ist ihr Punkt 3 eine vollkommen nutzlose Unterstellung und eine Anmaßung, aber auch ein typisches Beispiel von Autofahrerpsychologie. Menschen ohne Auto wird einfach mal pauschal abgesprochen über Probleme im Straßenverkehr zu diskutieren, weil "die ja gar kein Auto haben". Ja, für solche Leute sind Autos die einzig relevanten Teilnehmer am Straßenverkehr, Fußgänger, Radfahrer, Kinderwägen, Inliner-Fahrer sollen gefälligst froh sein, nicht einfach abgeschossen zu werden.

        Punkt 2 ist vielleicht polemisch und lustig gemeint, aber einfach nur Unsinn. In einer Gesellschaft, in der der vorgeschriebene Beifahrer in LKWs vor Jahren abgeschafft wurde, in der es zwar Verkehrskontrollen für Drogen gibt aber keine für geistige Fitness, in der keinerlei Überprüfung der Fahrtauglichkeit statt findet, so eine Gesellschaft nimmt es nicht nur in Kauf, dass solche Unfälle passieren, sie forciert das auch nach Kräften.

        Zuletzt Punkt 1 ist natürlich auch totaler Quatsch. Natürlich gibt es versicherungsrechtlich einen Unterschied, ob geblinkt wird oder nicht und natürlich dreht das in so einem Fall auch die (versicherungsrechtliche) Schuld um. Auf den Fall bezogen: Was erwartet ihr eigentlich von einer Gesellschaft, in der über die Hälfte der Teilnehmer die Straßenverkehrsordnung entweder gar nicht kennen oder einfach ignorieren? In der mit 18 einmalig ein Kenntnisstand abgefragt wird, der ab niemals wieder aktualisiert wird? Wie viele von euch wissen denn, dass beispielsweise vor über 5 Jahren verboten wurde, auf dem Gehweg zu parken (auch nicht und vor allem nicht mit zwei Rädern) ?

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Rosmarin:

      @Rosmarin. Stimmt. Aber das ist für den Unfallverlauf irrelevant. Die Radlerin fuhr unmittelbar VOR dem LKW. Ganz egal, ob er geblinkt hat, sie konnte es nicht sehen.

  • Dies ist eine sehr typische Unfallsituation.

    Sie erzählt schlaglichtartig die Geschichte vom rechtsfreien Raum Strassenverkehr, die Geschichte vom Recht des Stärkeren.

     

    Die BASt (Bundesanstalt für Straßenwesen, Bundesministerium für Verkehr) stellt in ihrer Untersuchung “Gefährdung von Fußgängern und Radfahrern an Kreuzungen durch rechts abbiegende Lkw” von 2004 im Kap. 4.2.3 fest:

     

    Die in die untersuchten Unfälle verwickelten ungeschützten Verkehrsteilnehmer waren zum großen Teil Radfahrer (78 von 90, Bild 42) und stammen aus allen Altersklassen, Bild 43. Das weibliche Geschlecht ist bei den Fußgängern/Radfahrern deutlich häufiger (> 60 %) als das männliche vertreten, Bild 44. Diese Verteilung von etwa 1 : 2 (Männer : Frauen) entspricht nicht der in der amtlichen Statistik ausgewiesenen Verteilung für Radfahrer (etwa 2 : 1).

     

    Radfahrende Frauen haben also ein vierfach höheres Risiko eines LKW-Unfalls als Männer. Obwohl Frauen ansonsten bei Radverkehrsunfällen deutlich unterrepräsentiert sind.

     

    Die ganze Story: Lkws und radfahrende Frauen. Eine unheimliche Singularität.

    https://radverkehrhamburg.wordpress.com/2016/02/09/lkws-und-radlerinnen-eine-unheimliche-singularitat/

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Liegt sicher daran, dass Frauen sich an die Regeln halten und eher defensiv fahren.

      • @LiebeSonneScheine:

        Häh ?

        • @lions:

          Ja, Frauen fahren oft defensiv und halten sich an die Regeln, heißt z.B. an der Kreuzung brav am Strich halten und los fahren, wenn die Ampel grün zeigt. Die Autos sind dann schon schnell in der Kreuzung und so eine Radfahrerin wird gerne mal übersehen beim rechts abbiegen. Ist einfach meine Erfahrung, was ich so sehe, übrigens selber Frau. Männer dagegen fahren oft einfach nach Sicht, sobald die Kreuzung frei ist.

           

          Offensives Verhalten ist einfach besser, um gesehen zu werden, also an der Kreuzung ganz weit nach vorne und los fahren, sobald wie möglich, um vor den Autos in der Kreuzung zu sein. Und vor allem im im ordentlichen Abstand zu Parkern am rechten Rand.

          • @LiebeSonneScheine:

            Hieße ja, wer sich als Radfahrer nicht so an die Regeln hält, fährt sicherer.

            Ich denke, aggressiv- maskulines Denken beschert den Männern mehr Aufmerksamkeit, sobald sie sich in der generell defensiven Position des Radfahrers befinden. Sie kennen ihre Geschlechtsgenossen besser als Frauen und sind von da heraus misstrauischer, aber fahren genauso. defensiv. Offensivere Fahrweise müsste bei den Männern eine höhere Unfallquote erzeugen.

            • @lions:

              "Hieße ja, wer sich als Radfahrer nicht so an die Regeln hält, fährt sicherer."

               

              Durchaus, ja.

               

              Mein Fahrlehrer hatte sich mal echauffiert (ist schon wieder fast 30 Jahre her), dass Spezialisten damals eine tolle StVO geschrieben hätten, und ein paar Hanserl ohne Führerschein (Brandt?) hätten sie dann verändert. Vermutlich war's nötig.

            • @lions:

              Nee, also erstens möchte ich diese Definition des "typisch maskulinen Fahrverhaltens" so nicht gelten lassen, auch wenn ich sage, dass Frauen mit Fahrrad eher defensiv fahren. Defensiv fahren hat auch nichts mit Misstrauen zu tun, sondern im Gegenteil, wie ich schon ausgeführt hatte. Defensives Fahren heißt auch darauf vertrauen, dass alle sich regelkonform verhalten. Ich bin da eher für ein wenig Misstrauen gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern, egal ob Männer, Frauen, motorisierte oder nicht motorisierte. Auch andere Fahrradfahrer können durch ihr Verhalten zum Risiko werden. Und nicht alle Frauen am Steuer sind rücksichtsvoll. Und eine offensivere Fahrweise bedeutet eben nicht eine höhere Unfallquote, sondern einfach eine bessere Anpassung ans Verkehrsgeschehen.

              • @LiebeSonneScheine:

                Darin kommen wir nicht überein. Defensive Fahrweise führt nicht zu höherem Unfallrisiko. Anderes ist schlicht paradox.

                • @lions:

                  Wer sich auch nur anmerken läßt, daß er bereit wäre, zurückzustecken, der wird gnadenlos dazu gezwungen. Notfalls wird das Auto dazu hart eingesetzt - was dann zu den Unfällen führt.

                   

                  Das Beste ist, defensiv zu fahren aber offensiv zu erscheinen. Das Zweitbeste ist, ganz defensiv zu fahren, aber dann kommt man erst bei Rot über die Ampel.

                • @lions:

                  "Defensive Fahrweise führt nicht zu höherem Unfallrisiko."

                   

                  Hängt wohl davon ab, was man unter "defensiv" und "offensiv" versteht.

                • @lions:

                  Sie sagt ja auch nicht, dass defensives Fahren allgemein zu höherem Risiko führt - oben steht ja, dass Frauen insgesamt bei Fahrradunfällen unterrepräsentiert sind. Nur in Bezug auf diese eine Unfallart (rechtsabiegende Autos und LKWs) ist defensives Fahren tükisch, weil man dadurch nicht klar vor den abbiegenden Autos fährt und schneller übersehen wird.

                  • @Lena WC:

                    Ich bezog erhöhte Unfallquote auch nur auf diese Fälle.

                    • @lions:

                      Offensichtlich beharren Sie einfach gern auf Ihr geschlechterbezogenes Schubladendenken als Begründung. Ja, ja, die bösen Männer.

          • @LiebeSonneScheine:

            Das schließt übrigens das Argument mit dem Fairness-Verhalten nicht aus. Wenn ich mich regelkonform verhalte, erwarte ich von andern natürlich das selbe und setze eine gewisse Fairness vorraus, was aber nicht immer erfüllt wird.

    • @Vorstadt-Strizzi:

      Die Argumentation im verlinkten Artikel finde ich sehr schlüssig. Der Mann als Radfahrer sieht sich im Straßenverkehr eher auf einem Kampfplatz und das macht ihn gefahrenmäßig aufmerksamer als die Frau. Anderseits verhält sich der Mann in der Stellung des Autofahrers eben wie der Kämpfer in Ritterrüstung und wird darin leichtsinnig gegenüber Schwächeren. Plausibel !

  • Fortsetzung:



    So blieb nur die Erinnerung in Form von schönen Bildern: https://commons.wi..._Mannheim_1975.jpg https://commons.wi..._Mannheim_1975.jpg http://www.flickri...0284/tags/aerobus/ http://www.rothenh.../bahn/Aerobus.html https://vimeo.com/115722845

    auch in Amerika sorgte sein Auftritt für Aufsehen: https://faculty.wa.../itrans/aerob1.htm https://faculty.wa.../itrans/aerob2.htm

    Es gab sogar Videos in Farbe von ihm: https://www.youtub...atch?v=zdGIKOKDNxA https://www.youtub...atch?v=zdGIKOKDNxA https://www.youtub...atch?v=wE_3zYoIH5U

    Die Amerikaner machten sich ernsthafte Gedanken zu ihm: https://faculty.wa...itrans/aerobus.htm

    und das ist jetzt die Pointe !!!



    Sie hielten es ernsthaft für möglich, daß er zukünftig CARGO-Fracht in den Innenstädten transportieren könnte: https://www.youtub...atch?v=R_jiUsgDrFE

    Und dann verschwand er klammheimlich in irgend einer Schublade, denn das kann ja gar nicht erst angehen (so die Automobil-Lobby)

  • Es ist natürlich auch verrückt, Fahrradfahrern den Vorrang vor Rechtsabbiegern zu lassen und damit einen Kollisionspunkt vorzuprogrammieren. Naja, haben sie halt wieder auf "Experten" gehört, bei dieser Regelung.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Und dann soll so ein Radfahrer vielleicht den ganzen Tag auf immer wieder neues Grün warten... oder wenigstens auf das Ende der Rush-Our.??

      • @LiebeSonneScheine:

        Wenn er sich selbst gefährdet und das schief geht, dann wartet er eine Ewigkeit...

         

        Und auf seinen Grabstein schreiben wir: "Ich hatte Vorfahrt".

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Geil. Dieser Post bekommt von mir den ersten Preis für das abseitigste Argument 2016. Glückwunsch.

      • @Karl Kraus:

        Können Sie das auch argumentativ stützen?

    • 0G
      0371 (Profil gelöscht)
      @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Diese Verrücktheit wurde mir vor 35 Jahren von meinem Fahrlehrer eingebläut. Da gab's auch so etwas wie Schulterblick...

       

      Ich rate dem Chef, mal eine Woche in einer Stadt seiner Wahl mit dem Rad unterwegs zu sein und wünsche ihm dabei viel Glück.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Ansonsten hätte man zugeben müssen, daß Radwege nicht zum befahren geeignet sind.

       

      "Wieso sollte man auf Radwegen nicht ordentlich vorankommen können? Ihr habt doch Vorrang!" … "Was, ihr habt den Vorrang auch tatsächlich nutzen wollen? Das ist doch bodenloser Lieichtsinn!!!!!°"

      • @Bodo Eggert:

        Ob auf dem Radweg oder nicht: Solange der geradeaus fahrende Radler Vorfahrt vor den Rechtsabbiegern hat, ist es Wahnsinn!

         

        Mein Tipp an alle Radler: Pfeift auf die Vorfahrt und überquert die Kreuzungen - so wie früher - abgestiegen über die Fußgängerampel.

         

        Natürlich muß erwähnt werden, daß diese sinnvolle Regelung - also Radfahrer müssen absteigen und Straßen und Kreuzungen als Fußgänger überqueren - allein auf Betreiben der Radfahrerlobby abgeschafft wurde. Das Resultat: Unfälle wie der von Frau Lang.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Die Radlerlobby vergisst auch, dass sich Radler sehr oft an keinerlei regeln halten und sich mutwillig Gefahren aussetzen. Wenn ihnen dann etwas passiert, ist das Geschrei groß und immer der Autofahrer schuld.

          • @Läufer:

            Quasi-O-Ton von 90 % der Autofahrer: "Was wagt der, sich vor mir ans tempolimit zu halten!!! Das macht doch keiner!!! Ich habe ein Gewohnheitsrecht, schneller zu fahren, als erlaubt!!!!!!"

             

            "Was soll ich beim Überholen Abstand halten? Ist doch nur ein Radfahrer!!!!!"

             

            "Was soll ich langsam aus der Auffahrt fahren? Oder bein Abbiegen gucken? Sollen doch die Radfahrer eben langsamer fahren, dient der Sicherheit!!°"

             

            "Hilfe, ein Radfahrer vor mir auf der Fahrbahn! Was wagt der, andere zum langsamerfahren zu nötigen!!!!!°"

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          "Natürlich muß erwähnt werden, daß diese sinnvolle Regelung - also Radfahrer müssen absteigen und Straßen und Kreuzungen als Fußgänger überqueren [...]"

           

          Alle 10 Meter absteigen? Da wäre ich zumindest fitter.

           

          Auf Betreiben der Autofahrerlobby wurde die Regel abgeschafft, dass nachts jemand mit Fahne vor dem Auto her laufen muss, um andere zu warnen. Wäre auch deutlich sicherer, wenn man's wieder einführt!

          • @R R:

            Warum wegen 10 Metern aufsteigen?

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          "auf Betreiben der Radfahrerlobby" klingt ja grade so, als wären da irgendwelche korrupten Geheimbünde am Werk.

          Nein, tatsächlich ist es so, dass auch Radfahrer am Straßenverkehr teilnehmen und deshalb auch Interessen haben, die sie vertreten. Dass hier und da die Interessen von Radfahrern auch berücksichtigt werden in einer Straßenordnung die sonst vor allem auf Autos ausgerichtet ist, ist nicht verwerflich.

          • @Lena WC:

            Wenn das für Sie so klingt, dann liegt es vielleicht an Ihnen. Bei mir jedenfalls klingt es wie das, was unbestritten politischer Alltag ist: Lobbyismus.

             

            Dem Interesse der Radfahrer ist am besten gedient, wenn ihre Sicherheit optimal gewährleistet ist. Die Regelung "Radfahrer geradeaus hat Vorrang vor der Rechtsabbieger links von ihm" gewährleistet aber keine Sicherheit, sondern stellt ein unnötiges Risiko dar.

             

            Übrigens: Die meisten Ihrer Kollegen hier argumentieren ja nicht für bessere Sicherheitsregeln, sondern für Regeln, die sie schneller voran bringen. Da muß man halt wissen, worauf man letztenendes Wert legt.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Dem Interesse der Radfahrer ist am Besten gedient, wenn sie in der Mitte der Fahrspur fahren. Das ist aber nicht im Interesse der Autolobby, wo schon das Lupfen des Gasfußes als schwere Niederlage gilt.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Sie fahren auf jeden Fall nicht oft mit dem Fahrrad, und schon gar nicht zur Arbeit. Höchstens mal so ein bisschen zum Spaß, oder weil's grade in ist? Oder auf'm Dorf, wo es eh nur eine Ampel gibt?

           

          Auf jeden Fall wär das ne ganz schön mühsame Angelegenheit bei jeder Kreuzung abzusteigen und zu schieben. - Oder ist ihr Beitrag eher satirisch gemeint?

          • @LiebeSonneScheine:

            Gerade in der Stadt, wo es ein dichtes öffentliches Nahverkehrsnetz gibt, bieten sich genug Alternativen.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Ja, Alternativen zum Autofahren.

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Ja ich seh schon - Sie sind ein resistenter Bekämpfer des motorlosen Individualverkehrs auf der Straße.

              • @LiebeSonneScheine:

                Nein. Ich kämpfe für Regeln, die den Verkehr für alle sicherer machen.

                • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

                  ... und vor allem dem Autofahrer das Leben leicht!!

                   

                  Haben Sie sich eigentlich schon mal überlegt, wie viel Platz allein so ein Autofahrer beansprucht, der tagtäglich sein Gefährt durch die Großstadt steuert und nur allein da drin sitzt? Wenn all diese Typen (und Typinnen) ihre Autos zu Hause lassen oder wenigstens jeweils an der Stadtgrenze oder dem nächst möglichen Bahnhof stehen lassen würden, wäre das Leben in der Großstadt zu mindestens 300% angenehmer und vor allem auch sicherer!

                  • @LiebeSonneScheine:

                    Ich lasse dann mein Lastauto auch an der Stadtgrenze stehen und die Liebesonnescheine kommt dorthin, wenn sie Hunger oder Durst verspürt, ihr Fahrrad ein Ersatzteil braucht, oder Fernseher kaputt ist. Ihren Müll kann sie dann mitbringen, der Kollege von der BSR wartet ja auch dort und gefährdet in dieser Zeit auch genau wie ich keine Radfahrer und Fußgänger.

                    • @Achim Dräger:

                      Ich wusste gar nicht, dass mit all den Millionen von Autos tagtäglich irgendwelche wichtigen Güter transportiert werden. Das ändert natürlich alles und sie sollten auf jeden Fall immer und überall Vorfahrt haben. Sie haben mir die Augen für subtile und den meisten Menschen noch unbekannte Wahrheiten geöffnet.

                      • @Karl Kraus:

                        Na ja, ich dachte es geht hier um die bösen Laster, die unschuldige Radler um fahren?

            • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

              Jo, genug Alternativen zum Auto fahren, also z.B.den Bus oder das Fahrrad nehmen. ;P

  • Zuerst möchte ichFrau Lang mein aufrichtiges Mitleid bekunden und ihr für die Zukunft alles Gute wünschen !

     

    Auch dieser Unfall war wieder einer zuviel, - natürlich. Aber Verkehr und Großstadt gehören, wegen der Versorgungssituation nun einmal untrennbar zueinander. Was aber könnte solche Unfälle zukünftig vermeiden helfen ?

     

    Es gab da mal vor gaaaaanz langer Zeit das Projekt "AEROBUS" in der Schweiz: https://de.wikipedia.org/wiki/Aerobus

     

    Das Unternehmen gibt es heute noch, nur leider nicht mehr in der Schweiz, sondern in den USA: http://aerobus.com/

     

    Von dort werden nun die Chinesen mit topmoderner Technik für deren Zukunft beliefert: http://www.monorails.org/tMspages/CnstWeihai01a.html

     

    und das obwohl der AEROBUS bei der Bundesgartenschau 1975 auf mehreren Kilometern in Mannheim zu bewundern war.

     

    Aber er hatte ein kleines Handycap und deswegen versenkte ihn die Automobil-Lobby genüßlich und wohl inszeniert in Bausch und Bogen, anstatt ihn weiter zu entwickeln: http://www.rnz.de/nachrichten/mannheim_artikel,-Der-Mannheimer-Aerobus-war-1975-eine-mittlere-Sensation-_arid,98751.html

     

    "Bei einer Probefahrt lange vor Beginn der Bundesgartenschau blieb ausgerechnet der damalige Oberbürgermeister Ludwig Ratzel mit der Bahn liegen und musste aus der Kabine heruntergeholt werden."

    Fortsetzung folgt...

  • Vielleicht könnte die taz mit ihrem guten Draht zur radfahrenden Bevölkerung dazu beitragen, die Unfallzahlen zu senken:

    An ähnlich prominenter Stelle wie der heutige Artikel ab und zu mal dazu aufrufen, sich wenigstens darüber Gedanken zu machen, daß solch ein Unsinn wie LKWs rechts überholen lebensgefährlich ist. Auch wenn es erlaubt ist.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Achim Dräger:

      @Achim Dräger Wir haben bereist nach dem letzten Unfall an der Stelle im Jahr 2015 nicht nur darüber berichtet, sondern an der Kreuzung sogar ein Warnplakat aufgehängt. taz.de/!5011114/

      In diesem Fall aber hat die Radlerin den LKW nicht überholt. Sie stand vor ihm an der Kreuzung und ist vor ihm losgefahren.

      • @Gereon Asmuth:

        Danke für den Hinweis und vor allem die Initiative. Mit “prominenter Stelle“ meinte ich allerdings die Titelseite im Blatt. Der Unfallhergang scheint mir eher etwas untypisch zu sein, das kommt in der Diskussion nicht so klar zum Ausdruck.

  • Wenn erst die 25,25 Meter langen 60-Tonner kommen, welche im grün regierten Baden-Württemberg seit Juli 2015 auf der A8 zu Testfahrten unterwegs sind, wird das sicher alles besser. Motto: Too big to fail.

     

    Aber Spaß beiseite: Der LKW-Verkehr muß wieder drastisch eingeschränkt werden, insbesondere in den Städten sollten max. 7,5 t erlaubt sein bzw. 3,5 t für Stückgut. Es muß eben außerhalb der Stadt umgeladen werden. Aber stattdessen läßt man die Sattelzüge bis vor das Einzelhandelsgeschäft in der Fußgängerzone fahren, wo sie ein paar Obstkisten abladen. Allerdings werden auch die Grünen dieses heiße Eisen nicht anfassen wollen: Die Speditionen haben eine starke bis mafiöse Lobby und die Politik ist in diese Branche offenbar extrem verfilzt. Seit Jahren sieht man 40-Tonner mit 100 bis 110 Sachen über Autobahnen brausen, ohne, dass noch merkliche Kontrollen stattfinden. Überladung von 30% und mehr ist nicht ungewöhnlich, nur bei den Lenkzeitüberschreitungen hat sich wohl ein bissel was getan.

     

    Gerade die Grünen sind in der Pflicht, den Güterverkehr wieder auf die Schiene zu bringen - diese Idee haben sie lange gefordert, allerdings immer nur in der Opposition.

     

    Ein Beifahrer wird die Gefahrenlage kaum entschärfen: Es geht um Zeit und Geld und jeder Fahrer will der beste sein. Da läßt sich der "Kapitän der Landstraße" doch nicht dreinreden!

     

    Kurzum: Auch hier haben wir es wieder mit einem segensreichen Effekt des Kapitalismus zu tun.

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Auweia, mit einer Beschränkung auf 7,5 t wäre das aber nix geworden mit Potsdamer Platz und man könnte auf der Wiese einen prima Flohmarkt machen ;-). Nur der Hauptbahnhof wäre fertig, weil der hat einen Gleisanschluß...

      • @Achim Dräger:

        Der Potsdamer Platz ist aber schon fertig gebaut, oder? Das Argument ist also schon deshalb unlogisch.

        Davon abgesehen können auch 7,5-Tonner Baumaterial transportieren. Für Schwerlastkrane etc. kann man immer noch Ausnahmegenehmigungen vorsehen.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Der Potsdamer Platz ja, Berlin noch nicht. Sollen ja noch haufenweise Wohnungen gebaut werden, hört man...

           

          Un so ist das dann mit den Regeln: damit sie praktikabel sind, müssen Ausnahmen gemacht werden. Diese müssen verwaltet werden, in diesem Fall wird dann jeder, der eine Ladung von mehr als 7 Meter Länge zu transportieren hat eine Genehmigung bei der Strassenverkehrsbehörde zum Einsatz eines Sattelzuges beantragen. Da müssen wir aber noch ein paar Beamte an den Start bringen!

           

          Im Übrigen sind die Radfahrer/LKW-Konflikte mit dem Solo-Fahrzeug keineswegs geringer. Meiner eigenen langjährigen Erfahrung mit großen und "kleinen" LKW in Innenstädten zufolge, ist das Unfallrisiko beim 7,5 Tonner wieder erhöht, weil dieser schneller beschleunigt und man vom PKW-Fahrer oft nicht so richtig ernst genommen wird, da man ja mit dessen Geschwindigkeiten mithält.

           

          Das Argument, die "großen" LKW würden nur mit einer Obstkiste durch die Stadt kurven, ist Blödsinn. Ich bin selbst für einen Lebensmitteldiscounter Touren in Berlin gefahren: morgens fünf Märkte mit insgesamt 33 Paletten im Süden, nachmittags das gleiche im Norden von Berlin. Zwei voll ausgeladene Sattelzüge am Tag. Diese Ladung auf 7,5-Tonner zu verteilen, würde 6 Abfahrten ab Großbeeren bedeuten, okay, auch 2 Arbeitsplätze mehr...

           

          Und 2 Risikofaktoren...

           

          Die Fahrzeuge und deren Betrieb sind so teuer, daß sie voll ausgelastet fahren müssen, glauben Sie mir das.

           

          Da würde ich schon eher dort ansetzen, zu fragen, ob wir das ganze Zeug, das täglich in die Städte gekarrt wird überhaupt alles fressen können...

           

          Aber das ist eine viel grundsätzlichere Diskussion.

          • @Achim Dräger:

            ... "Da würde ich schon eher dort ansetzen, zu fragen, ob wir das ganze Zeug, das täglich in die Städte gekarrt wird überhaupt alles fressen können"...

             

            So sind Sie mir glatt sympathisch!

            • @LiebeSonneScheine:

              Sehen Sie, solange diese Frage nicht geklärt ist, müssen wir doch irgendwie klarkommen:

               

              Das Geschäft, so eine Großstadt tagtäglich mit allem zu versorgen ist ein beinhartes. Und das auf allen Ebenen, für Kraftfahrer, Disponenten, Unternehmer. Die allermeisten, die das machen, verstehen was davon, sonst geht man damit baden. Persönlich oder geschäftlich.

               

              Aber wir haben uns das doch so ausgesucht: Leben in einer Weltstadt ist hektisch, laut, unbequem und eben auch risikoreich.

               

              Und jeder hat so seine Vorteile: Kontakte, Kultur, Freiheit. Und für viele eben auch Überfluß.

               

              Daß der Überfluß auf dem Rücken des größten Teiles der Weltbevölkerung entsteht, ist zu verurteilen und muß angeprangert werden.

               

              Nur solange wir das System nicht geändert haben, können wir doch nur mit gegenseitiger Rücksichtnahme und Verständnis etwas erreichen.

               

              Und mal die Sichtweise der Anderen einnehmen...

    • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

      Selbst in Industriegebieten empfinde ich als Radfahrer die Gefahr durch LKW als wesentlich geringer im Vergleich zu PKW-Fahrern. Die LKW-Fahrer sind in der Mehrheit rücksichtsvoll.

       

      Als besonders gefährlich empfinde jedoch ist der Pritschen-LKW, den man mit PKW-Führerschein gerade noch fahren kann. Also gerade diejenigen, die Sie weiter erlauben wollen.

      • @Bodo Eggert:

        Letzteres liegt aber eher an der Logistik, als an der Bauart der Fahrzeuge oder den Fahrern. Da wird maximaler Zeitdruck auf die Fahrer ausgeübt mit etlichen Ladestellen pro Tag. Die Fahrer trifft in sofern eine Mitschuld, da sie meist nicht willig sind, sich gegen die Arbeitsbedingungen zu wehren.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Warum nur können die nicht mal eben auf ein paar Monatsgehälter verzichten ... dabei ist deren Job doch absolut sicher und keinstenfalls würden die durch die nächsten Arbeitswilligen ersetzt.

          • @Bodo Eggert:

            Eieiei. Da fällt mir nichts mehr zu ein.

            Zum Glück haben wir heute gewisse Arbeitnehmerrechte - die hat man allerdings auch nicht geschenkt bekommen.

  • Nun wir befinden uns in Deutschland und wer in Deutschland kein Auto fährt ist ein Nichts und wird entsprechend auch nicht wahrgenommen.

    Der Verkehr ist absolut fahrradfeindlich gestaltet und mit jeder Fahrt auf Straßen riskiert man sein Leben. Das beschränkt sich nicht auf Berlin und erst Recht nicht auf diese Straßenecke.

    Straßen sehen in Deutschland immer einigermaßen glatt aus, Rad- und Fußwege haben unentwegt Schlaglöcher und Aufplatzungen. Gehe ich mit 5 km/h passiert nicht viel, aber bei 30 km/h auf dem Rad ...

    • @HerrvonSinope:

      NEIN!

      Nicht auf den Fahrbahnen, sondern mit jder Fahrt auf den Radwegen riskiert die Radlerin ihr Leben.

      Radwege sind Todesstreifen.

      • @Wagenbär:

        Kommt immer darauf an, wie die Radwege gemacht sind. Es gibt Radwege, die weit abseits der Autostraßen im Grünen verlaufen und es gibt auch Radwege, die auf dem verbreiterten Bankett einer Schnellstraße verlaufen, wo man dann im Slalom um die schiefgefahrenen Reflektorpfosten fährt. Aber letzteres ist sehr selten.

         

        Die innerstädtischen Radwege sind meistens schlecht geregelt, weil entweder die Radfahrer unzureichend vor den Autofahrern oder aber die Fußgänger unzureichend vor den Radfahrern geschützt sind. Da müsste man verstärkt mit trennenden Elementen (Bordsteinen oder Geländern) nach beiden seiten hin arbeiten - die dann aber auch eben an den Kreuzungen Lücken brauchen. Ganz Gefahrlos wird der Straßenverkehr nie sein.

      • @Wagenbär:

        Todesstreifen? Nicht, wenn man sich normal, vernünftig und umsichtig verhält.

        • @DR. ALFRED SCHWEINSTEIN:

          Man wird gerne übersehen. Das kann tödlich sein.

           

          Wenn ich auf der Straße fahre, wurde ich noch nie übersehen, sondern höchstens beschimpft.

          Sogar von einem Fahrlehrer an einer Stelle, an der keine Radwegebenutzungspflicht existiert.

          • @R R:

            Ich kann Ihnen nur im eigenen Interesse raten, umsichtig zu fahren.

      • @Wagenbär:

        Was glauben Sie, wie oft ich schon hupend angemosert wurde, weil ich vor dem Rechtsabbiegen auf die Radwege achte und ggf. wg. Vorrang anhalte? Ja, und oft sind die Markierungen so abgenutzt und schlecht erkennbar, dass ich jedem Huper verzeihe, da ich die Fahrbahn noch aus besseren Zeiten kenne. Aber das betrifft ja nicht die geschilderte Situation, in der sich die Radfahrerin vor dem ankommenden LKW bereits an der Kreuzung befand.

        • @noevil:

          Da gibt es nichts zu verzeihen. Auch ganz ohne Markierung hat niemand zu hupen. JEDER einzelne Rechtsabbiegevorgang hat so abzulaufen, ob da nun eine Spur für RadlerInnen ist oder nicht, verdammt. Aber das zeigt genau, warum Radfahren in D so gefährlich ist: Man sieht über die hinweg, die aggressiv werden, wenn man sich an die Regeln hält, die der Sicherheit anderer dienen.

          • @Karl Kraus:

            Irgendwie scheinen Sie sauer zu sein. Aber nur mit der Ruhe: Ich rege mich über diese "Lümmel on the road" nicht auf. So funktioniert Erziehung nicht, zumindest bei mir nicht. :-))

            • @noevil:

              Auf Sie bin ich nicht sauer, sondern auf den allgemeinen Umgang mit der achtlosen Rechtsabbiegerei. Wird dabei einE RadfahrerIn verletzt oder gar getötet, heißt es in der Presse dann, er oder sie sei "übersehen" worden, nicht aber, dass der/die AutofahrerIn schlicht vollkommen rücksichtslos abgebogen ist.

              Das sind dann auch keine "Lümmel", sondern Menschen, die andere extrem gefährden und Verkehr an einer entscheidenden und total unnötigen Stelle missbrauchen bzw. eben lebensgefährlich machen. Beim Rechtsabbiegen! Ist nicht sooo schwierig.

              Mich ärgert diese Kavaliersdelikt-Haltung.

              • @Karl Kraus:

                Wer glaubt, mich mit Hupen o.ä. zu Verkehrsfehlern auffordern zu können übersieht, dass ich aus langjähriger Erfahrung "mobbing-resistent" bin. Deshalb sind Leute, die so etwas versuchen, für mich Lümmel. In meinem Auto bin ich Hausherr. Und die Straßenverkehrsregeln gelten nicht nur für mich sondern für alle, auch für Lümmel am Lenkrad. Sie können Sie ja anzeigen. Ich bremse sie eben anders aus.

      • @Wagenbär:

        Die letzten schweren Unfälle mit Radfahrern in Berlin sind fast alle auf der Straße (Fahrbahn) passiert. In zwei Fällen wurden Radler einfach von hinten umgemangelt. Das wäre nicht passiert, wenn es einen Radweg gegeben hätte.

  • Es ist mir völlig unverständlich, wieso dem Radfahrer (bzw. "Lenker eines einspurigen Fahrzeuges") das rechts vorbeifahren an einer Kreuzung überhaupt erlaubt ist. Auf zwei Rechtsabbiegerspuren würde kein Autofahrer ernsthaft auf seiner Vorfahrt bestehen, wenn er auf der rechten Spur geradeaus weiter wollte. Außerdem ist jeder Kraftfaher zu recht verpflichtet, einen ausreichenden Seitenabstand (1,5 m) beim Überholen zu halten, der Radfahrer quetscht sich i.d.R. durch jede sich bietende Lücke. Nach zig Jahren der Erfahrung mit Lastzügen im Berliner (und anderem großstädtischen) Verkehr kann ich nur bestätigen, daß es unmöglich ist, jeden irgendwo neben und hinter einem auftauchenden Radfahrer ständig im Blick zu haben. Auch durch noch so viele Spiegel kann man nicht alles sehen, da man immer nur in einen gucken kann. Selbst ein Beifahrer würde nur wenig helfen, es sei denn, er steigt vor jedem Abbiegen aus und sichert nach hinten ab. Die Radfahrerlobby hat es mit zu verantworten, daß die Radfahrer buchstäblich an den Rand der Fahrbahnen drängen (denn dort sind die "Radwege") und sich nicht im Verkehr mitbewegen (d.h. mitten auf den Fahrbahnen) und so vom Kraftfahrer als wirklich gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer wahrgenommen werden. So sind sie im traurigen Sinne "Opfer" einer Verkehrspolitik, die auch aus der sicht des Radfahrers den motorisierten Verkehr bevorzugt lässt. Der Einzelne versucht, sich "Freiräume" zu schaffen, die in vielen Fällen unvernünftig sind. Die Politik zeigt wiederum Reaktion mit Überwachung oder technischen Lösungen durch noch mehr Radwege, Ampelschaltungen etc., die dann wiederum überwacht werden müssen, damit sie wirken. Der Blick in die klassischen Radfahrerländer zeigt, das das Miteinander aller Verkehrsteilnehmer funktionieren kann und das um so besser, je weniger Regeln und Individualrechte man anwendet.

    • @Achim Dräger:

      Also vielleicht liegt es ja daran dass ich keinen Führerschein habe, aber etwas kommt mir nun an diesem Beitrag ziemlich seltsam vor:

      "Auf zwei Rechtsabbiegerspuren würde kein Autofahrer ernsthaft auf seiner Vorfahrt bestehen, wenn er auf der rechten Spur geradeaus weiter wollte."

       

      Seltsam ist das, weil doch die Gerade-Aus Spur sowieso links von der Rechtsabbiegerspur ist. Und bei 2 Rechtsabbiegerspuren wird es sicherlich eine Ampelschaltung geben, die Fußgängern und geradeaus fahrenden Fahrrädern "rot" gibt, während die Autos abbiegen.

      • @LiebeSonneScheine:

        Eben, die Geradeaus-Spur für Radfahrer ist rechts neben der Rechtsabbieger-Spur für Autos. Das ist ja genau das Problem.

         

        Wenn eine verantwortliche Behörde sowas mit zwei Kraftfahr-Spuren bauen würde, gäbe das Schlagzeilen von "Schildbürgerstreich" bis "Kriminelle Verkehrsgefährdung"...

         

        Das habe ich damit gemeint.

    • @Achim Dräger:

      "Es ist mir völlig unverständlich, wieso dem Radfahrer (bzw. "Lenker eines einspurigen Fahrzeuges") das rechts vorbeifahren an einer Kreuzung überhaupt erlaubt ist."

       

      Das ist so, weil die Radfahrerlobby es so wollte. Man muß bedenken, daß so richtige Hardcore-Radfahrer kein Auto besitzen und deshalb auch über keinen Führerschein verfügen. Da wurde also eine Verkehrsregel auf Betreiben von Leuten eingeführt, die nicht mal eine Fahrschule absolviert haben.

    • @Achim Dräger:

      Das mit den Radwegen und möglichst rechts fahren stammt aus NS-Zeiten, als der Kurzbärtige bei den olympischen Spielen mit dem Autoverkehr glänzen wollte.

       

      Die guten LKW-Spiegel hatte ich übrigens bereits erwähnt.

       

      PS, wenn ich z.B. vor einer Fußgängerampel mit dem Rad warten muß, dann halte ich etwas vorher an und lasse ein paar PKW durch. Da in dem Moment kein Gegenverkehr kommt, ist das die ideale Möglichkeit, die überholen zu lassen.

    • @Achim Dräger:

      Und Sie übersehen etwas wesentliches: Radfahrer sind dazu verpflichtet am Straßenrand zu fahren - gerade um kein Hindernis für die Autofahrer zu bieten. Würde Radfahrer grundsätzlich "mit fahren", wäre überholen noch weit schwieriger.

      Das ist auch der Grund, weshalb sie links am Auto vorbei fahren dürfen - denn mal ehrlich, wenn ein Radfahrer als erstes an der Ampel steht, rechts, welcher Autofahrer bleibt /hinter/ diesem Radfahrer stehen anstatt sich neben ihn zu stellen?

      • @Torben Gerhards:

        Es ist nicht gemeint, daß man im als Radfahrer im Rinnstein fahren muß. Auch ist es saugefährlich, wenn man die Autofahrer noch einlädt, trotz Gegenverkehr zu überholen und einen dann abzudrängen.

         

        Wenn das enge Überholen das Leben der Radfahrer bedroht, aber das eigene, schnellere Fortkommen ermöglicht, ist es offenbar statthaft. Wehe aber, wenn es den eigenen Lack gefährdet und dem Radfahrer schnelleres Vorankommen ermöglicht …

        • @Bodo Eggert:

          Genau dieses Bild des Radfahrers als "Hindernis" ist mir ein Dorn im Auge. Er ist für mich gleichberechtigter Verkehrsteilnehmer, und soll daher soviel Strassenraum nutzen, wie er zum sicheren Vorankommen benötigt.

    • @Achim Dräger:

      Das ist einfach: Der Geradeausverkehr hat immer Vorrang. Kennt man als Autofahrer vor allem als Linksabbieger. Aber auch Fußgänger hätten theoretisch Vorrang vor Rechtsabbiegern, wenn sie z.B. eine Einmündung in Richtung der Hauptfahrbahn überqueren. Sie mögen recht haben, was das Miteinander angeht. Aber als Radfahrer ist man eben auch sehr darauf angewiesen, dass das Miteinander auch von allen stärkeren Verkehrsteilnehmern geteilt wird. Und auf einer zweispurigen Fahrbahn, von denen eine ständig als Dauerparkplatz belegt ist, kann man vom ausreichenden Seitenabstand auch nur träumen. Es ginge: Aber eine geteilte Fahrbahn und Tempo 30 grundsätzlich für alle in der Innenstadt werden Sie hierzulande niemals durchsetzen können.

      • @dasOimel:

        Man muß das mit dem Sicherheitsabstand ja auch nicht so dogmatisch sehen, wichtig ist doch daß ich meinen Drang nach (oft nur vermeintlich) schnellerem Fortkommen im Kraftfahrzeug der sicheren Teilnahme Anderer am Verkehr unterzuordnen bereit bin.

         

        Der Radweg in der Stadt signalisiert dem Kraftfahrer nur, daß er darauf nicht so zu achten habe, da (man selbst ist Regeln ja gewohnt) der Radfahrer sich gefälligst dort aufzuhalten hat und so nicht weiter stört.

         

        Mir fällt übrigems gerade auf, daß die innerstädtischen aufgemalten Radwege mit dem von der StVO geforderten Seitenabstand von 1,5 m auch gar nicht konform sind.

        • @Achim Dräger:

          Deshalb sind sie auch nicht benutzungspflichtig. Oder sind es nur "Bedarfsstreifen" (mit unterbrochener Markierung).

          • @R R:

            Das mit der Benutzungspflicht interessiert den gemeinen Autofahrer aber wenig, für den ist das ein Radweg, also hat der Radfahrer auf der Fahrbahn nichts zu suchen.

             

            Falls dieser sich erdreistet, doch einen Automobil-Fahrstreifen zu benutzen, straft man ihn mit der Verringerung des Sicherheitsabstandes.

            • @Achim Dräger:

              Deshalb ist es am besten, wirklich in der Mitte der Fahrbahn zu fahren, so dass der Autonarr gar nicht erst vorbeikommt, hähä!

              • @LiebeSonneScheine:

                Das ist tatsächlich das, was ich mir wünschen würde: Den Radfahrer als gleichberechtigten Verkehrsteilnehmer.

  • Das Auto / der LKW ist immer stärker als der Radfahrer. Rücksicht hat aber Grenzen. Auf beiden Seiten.

     

    Wenn ich als Autofahrer rechts abbiege, habe ich das Problem, dass ich nicht jeden Radfahrer neben und hinter mir sehen kann oder ihn zwar sehe aber nicht erfasse (wahrnehme). Gerade in Berlin ist die Rücksicht der Radfahrer auf dieses Handicap sehr begrenzt.

     

    In meiner Jugend bin ich auch sehr waghalsig mit meinem Rennrad zwischen fahrenden Autos gefahren. Heute als überwiegend Autofahrer kann ich mich nur noch an den Kopf fassen ...

     

    Meines Erachtens müssten Radfahrer verpflichtend einen Kurs als Beifahrer im Stadtverkehr absolvieren und Autofahrer sich als Radfahrer im Stadtverkehr testen. Das würde die gegenseitige Rücksicht enorm steigern.

    • @TazTiz:

      Als Autofahrer kann man jeden Radfahrer wahrnehmen, der sich unmittelbar vor dem Abbiegen neben oder kurz hinter einem befindet. Dazu wurden Seitenspiegel und Schulterblick erfunden. Notfalls fährt man etappenweise in die Straße ein und schaut mehrmals über die Schulter. Radfahrer, die auf der Fahrbahn von hinten kommen und dann in das Auto reinfahren, haben natürlich selbst Schuld. Aber auch extrem schlecht einsehbare Radwege kann ein einigermaßen normaler Autofahrer ausreichend beachten, ohne dass man regelmäßig die besondere Rücksichtnahme der Radler fordern muss. (Allgemeine und allseitige Rücksicht setze ich natürlich immer voraus.) Schaden kann besondere Vorsicht zwar nicht, aber es ist zu hundert Prozent die Pflicht der Autofahrer, sich da reinzutasten. Und die wird zigtausende Male am Tag nicht erfüllt. Zum Schaden der Schwächeren.

    • @TazTiz:

      Sorry, aber wenn Sie sich nicht sicher sind, alle Radfahrer gesehen zu haben, dann bleiben Sie bitte einfach stehen.

      Es ist brandgefährlich, wenn ein stehendes Auto losfährt, obwohl noch Radfahrer kommen.

      Ganz nebenbei: Vielleicht sollten Sie Ihren Autohersteller um eine Lösung des Problems bitten, damit Sie die Gesetze auch tatsächlich einhalten können.

      Tut mir leid, wenn es hart klingt. Es ist aber auch so gemeint. Natürlich achtet jeder Radfahrer auch auf seine eigene Sicherheit. Wenn sich ein Autofahrer aber einer Schwäche bewusst ist, sollte er sie beseitigen - und nicht Rücksicht darauf einfordern.

      • @Epaminaidos:

        Sorry, aber wer von anderen Unfehlbarkeit einfordert, hat das Problem nicht verstanden. Wenn ich niemanden sehe, dann sehe ich niemanden. Wann sind Sie sicher, dass Sie niemanden sehen?

         

        Das Problem ergibt sich dann, wenn der Radfahrer meint, er werde gesehen und könne sich damit freie Fahrt einfordern. Der Autofahrer ist verantwortlich, die Versicherung zahlt, vielleicht wird er verurteilt, ... aber der Radfahrer hat den Körperschaden.

  • Zunächst: Das war ein typischer Fahrradweg-Unfall.

    Radwege haben keine Fehler,

    Rawege SIND der Fehler.

    Wäre die Radlerin auf der Fahrbahn hinter dem LKW gefahren, wie alle anderen Fahrzeuge auch, oder während der Rotphase an dem LKW vorbei VOR den LKW, wäre der Unfall nicht passiert.

    Ansonsten MEIN Vorschlag seit Jahren: Beifahreflicht für LKW innerhalb von Ortschaften. Der Beifahrer braucht keinerlei Ausbildung. Er oder Sie braucht bloss da zu sitzen und aus dem Fenster zu sehen und im Falle eines Falles laut zu brüllen. Braucht auch gar nicht auf deutsch zu sein.

    (Ach so: Ich bin selber jahrelang LKW gefahren, Denke ich weiss wovon ich rede)

    • @Wagenbär:

      Ich habe mich geirrt.

      An der Kreuzung ist kein Radweg.

      Auch die Kollision an der rechten Vorderkante des Fahrerhauses ist nicht typisch für einen LKW-Rechtsabbiege-Unfall.

    • Gereon Asmuth , Autor des Artikels, Ressortleiter taz-Regie
      @Wagenbär:

      @Wagenbär Nein, es war kein Radwegunfall. Es gibt an der Kreuzung keine Radwege. 2. war die die Fahrradfahrer offensichtlich vor dem LKW auf der Kreuzung, sie musste sich nirgendwo vorbeidrängeln, der LKW fuhr direkt hinter ihr, aber eben hinter ihr. Der Unfall ist dennoch passiert.

      • @Gereon Asmuth:

        So wie Sie es schildern hatte ich mir die Situation auch vorgestellt und daraus folgte eben auch meine ganz unten stehende naive Frage, warum denn der Fahrzeugführer im Rechtsverkehr links sitzt. Rechts hätte er sicherlich die Radfahrerin bemerkt. Aus den Antworten entnehme ich aber -leider- auch eine Vorrangstellung für das Überholen und demgegenüber der Nachrang der Sicherheit im Straßenverkehr für Schwächere wie z.B. Radfahrer oder auch Fussgänger. Da herrscht der "Hoppla-jetzt-komm-ich"-Vorrang. Schon etwas gruselig, so das eine oder andere ...

    • @Wagenbär:

      Soso. Und wie groß ist der tote Winkel VOR einem LKW? Ich wurde dabei schon in einem Fiat Punto übersehen nachdem ich hinter einem gelb blinkenden ADAC-PKW von der Standspur eingeschert bin. Absurd: Den ADAC-Wagen hat der LKW-Fahrer gesehen, mich direkt dahinter nicht. Angeblich, weil man direkt vor dem LKW nichts sehen kann...

      • @LeSti:

        Rein praktisch gibt es heutzutage, durch die üblichen sechs Spiegel gar keinen "toten Winkel"

        Wie in dem Artikel aber zutreffend beschrieben, gibt es zwei "Ausnahmen":

        Zum einen Sattelschlepper:

        Durch die zutreffend beschriebene erforderliche Kurvenbahn zunächst nach LINKS / in die Kreuzung und in den Verkehr hinein kann der Fahrer einer SATTELZUGMASCHINE eine ganze Zeitlang den Verkehr RECHTS neben dem Fahrzeug nicht sehen.

        2.ist der LKW-Fahrer aber fast immer damit überfordert, beim rechtsabbiegen alles, was er in den sechs Spiegeln sieht, auch WARZUNEHMEN.

        Vor dem Laster ist im Verkehr kein Problem, da sehe ich nicht nur alles im vorderen Panoramaspiegel, ich kann das beim losfahren auch warnehmen.

        Zudem kann ich, solange mein Laster gerade steht, jeden Radler sehen, der daran vorbeifährt.

        Und Radler beschleunigen schneller als LKW.

        • @Wagenbär:

          Deswegen gibt es seit mindestens einem Jahrzehnt einen Doppelspiegel, der wie eine Antenne aussieht und z.B. beim HVV-Bus eingesetzt wird. Damit hat man einen großen Spiegel links, einen großen Spiegel rechts und einen toten-Winkel-Spiegel rechts (Drei Spiegel wie beim PKW). Nachdem ich einmal hineingesehen habe, weiß ich nicht, warum das nicht automatisch eine Freigabe für alle Fahrzeuge bekommt, die ansatzweise kastenförmig sind.

          • @Bodo Eggert:

            Hier irren Sie:

            LKW haben sechs Spiegel:

            Rechts und Links den "normalen" leicht gewölbten Rückspiegel und je einen sog. Tote-Winkel-Spiegel.

            Dann vorne Rechts vor der Windschutzscheibe einen gewölbten Spiegel, in dem u.a. der Bereich direkt vor dem LKW zu sehen ist. Und rechts über den beiden Rückspiegeln noch den sog. Rampenspiegel in dem der Bereich direkt rechts neben dem Fahrerhaus zu sehen ist.

            Tatsächlich gibt es damit keinen "toten Winkel".

            Praktisch erfordert es einige Konzentration die Eindrücke der unterschiedlichen Perspektiven und Verzerrungen der Spiegel zu einer sinnvollen Warnehmung zu verarbeiten. Auch wenn man taused und tausen Mal in diese Spiegel gesehen hat.

  • "zählt auf 54 Seiten alle Möglichkeiten auf, wie Kreuzungen sicherer werden können"

     

    Der wichtigste Vorschlag ist: Fahrzeuge gehören auf die Fahrbahn, nicht auf eigenes Risiko zwischen Fußgänger.

     

    1) Kein Mensch rechnet mit Fahrzeugen neben der Fahrbahn. Bestenfalls wird aus der Auffahrt gedankenlos bis an die Fahrbahn vorgeprescht, schlimmstenfalls mit billigender Absicht: "soll doch der Radfahrer sichzuliebe (real: mirzuliebe) langsamer fahren (aber wehe er fährt vor mir langamer, als 70 km/h innerorts! Dann ist es mein Recht als regelkonform fahrender Autofahrer, den in den Graben zu drängen! Schließlich habe ich ja auch einen Radfahrer ohne Licht gesehen!!!!!)".

     

    1b) Auch die Idee von Geradeausspuren rechts von Abbiegerspuren ist eigentlich ein Fall fürs Witzblatt. Wäre, wenn es nicht die traurige Realität wäre, die regelmäßig schwere Unfälle wie diesen verursacht. Ein Teil der Autofahrer weiß nicht mal, daß Radfahrer Vorrang haben!

     

    Beides läuft darauf hinaus, daß der Mensch jedes mal sich dessen bewußt werden und gesondert gucken muß. Fehler sind dabei zu erwarten und entsprechend fatal.

     

    (to be continued)

    • @Bodo Eggert:

      2) Die "Radwege" sind allesamt nicht legal befahrbar. Wer nicht Beppo der Zirkusartistenclown ist, der sein Einrad auch auf dem Drahtseil beherrscht, muß an jeder Biegung und meist auch im Verlauf den Gehweg teils voll mitbenutzen - und natürlich beim Unfall dann voll haften. Das ist keine haltbare Situation.

       

      3) Ausfahrten werden oft so gestaltet, daß nicht mal diejenigen, die auf Radfahrer achten wollen, überhaupt eine Chance dazu haben. Das Gleiche gilt zwischen Radfahrern und Fußgängern. Werbetafeln, schöne, hohe Hecken, Blumenkübel ... den Verantwortlichen muß nach ihrer Ausbildung und den beruflichen Anforderungen klar sein, daß die menschliche Natur gesunde Menschen glauben läßt, daß sie freie Bahn hätten wenn sie nichts sehen. Wem das nicht grundsätzlich passiert, kommt mit Neurose in die Psychiatrie.

       

      4) Der Zustand der Radwege - wenn sie mal nicht zugeparkt, mit Mülltonnen zugestellt und zugewachsen sind, gleicht einem Reitweg. Hier in Hamburg fahren 50 % der Radfahrer deswegen auf dem mit Gehwegplatten ausgewiesenen Teil des Radweges. (Nein, es wird kein Radweg-neben-Gehweg ausgeschildert, sondern nur "Radweg". Die Behörden halten sich auch da nicht ans Recht.)

       

      TL;DR: Wären Radwege sicher, könnte man darauf sicher 50 km/h fahren und man würde darüber diskutieren, sie für Motorräder freizugeben.

       

      Noch was: Für LKW gibt es Spiegel, die wie ein Antennenfühler herausragen. Hervorragende Sicht, aber die Montagegenehmigung muß man sich erst einmal vom TÜV holen. Für PKW gibt es Tote-Winkel-Aufkleber, die darf man aber "aus Sicherheitsgründen" nicht anbringen.

      • @Bodo Eggert:

        Viele Radwege in Berlin sind marode oder stark verbesserungsbedürftig. Gute Fahrradwege sind eben, breit genug zum Überholen und mit guter Sicht an Kreuzungen und Einmündungen. Dass Radwege äußerst sicher sein können, beweisen Fahrrad-Städte wie Kopenhagen und Amsterdam.

  • Mich beschäftigt schon seit meiner Kindheit eine Frage, die mir bislang noch niemand schlüssig beantwortet hat: Warum sitzt der Fahrzeugführer eines Fahrzeuges in einem Land mit Rechtsverkehr immer links und nicht ebenfalls rechts?

    • @noevil:

      Es hätte sogar einige Vorteile, rechts zu sitzen: Das Einparken wäre leichter, der Fahrer würde zum Gehweg aussteigen und beim typischen halbseitigen Frontalzusammenstoß säße der Fahrer auf der besseren Seite.

      Aber irgendwie scheint der Vorteil auf der Landstraße all das zu "überstimmen".

    • @noevil:

      Meine Theorie:

      Damit er die Straßenmitte besser sieht.

    • 3G
      34420 (Profil gelöscht)
      @noevil:

      Ist sicher fürs Überholen doch besser. Und sicher auch bei Gegenverkehr.

       

      Aber das Problem ist m.E. ein anderes. Knallt es, sind immer mindestens zwei beteiligt. Also muss auch bei beiden geschaut werden.

       

      Mir ist es nach über 50 Jahren im Sattel ein totales Rätsel, wie man als Radfahrer auf seinem Vorfahrtsrecht bestehen kann. Noch dazu, wenn an einer Kreuzung links neben einem ein rechts blinkendes Fahrzeug auftaucht. Und wenn diese Situation dann auch noch in Berlin stattfindet, der Stadt der besonders rücksichtsvollen Autofahrer, dann MUSS ich wissen, dass ich eben nur sehr bedingt Vorfahrt habe. Da braucht es nicht mal einen 40 Tonner. Ein Panda oder auch ein Motorrad reichen völlig für schwerste Verletzungen.

       

      Ich für meinen Teil fahre in einer solchen Situation erst, wenn das Auto beinah schon steht bzw. DEUTLICH erkennbar für mich auf höchstens Schrittgeschwindigkeit abbremst. Das scheint mir das angemessene Verhalten zu sein. Und bisher gings gut.

       

      Bin ansonsten ja für beinah jede Radler-Schandtat bereit. Aber gegen Rechtsabbieger verliere ich immer.

      • @34420 (Profil gelöscht):

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        • 3G
          34420 (Profil gelöscht)
          @Bodo Eggert:

          @Eggert

           

          Doch 90% der Fahrten für A-B. Täglich so um die 5-10km regelmäßig. Oft auch mehr.

           

          Rasen auf dem Rad ist genau so sinnlos im Alltag wie das Rasen mit dem Auto. Man gewinnt nichts. Frustet aber andere und sich selbst! Mit welcher Absicht?

           

          Und diese aggressive "Lanzen"-Haltung hilft genau so wenig weiter. Die anderen bauen sich ja dann auch "Lanzen" dran. Klassische Situation der Aufrüstung. Bisschen langweilig, so eine Idee.

          • @34420 (Profil gelöscht):

            Ich habe damit natürlich etwas provoziert, denn offenbar ist das Gleiche ja von Seiten der Autofahrer ganz harmlos und natürlich hinzunehmen; wer's nicht hinnimmt ist ein ganz Böser.

            • @Bodo Eggert:

              Jetzt habe ich noch etwas mehr Zeit, um das noch mal auszuführen:

               

              Als Radfahrer ist man auf dem Radweg, der eigentlich der Sicherheit dienen soll, ständig den Aggressionen und körperlichen Bedrohungen ausgesetzt, die von den Autofahrern ausgehen. Einem selbst gegenüber werden keine Vorschriften eingehalten, aber man selbst soll gefälligst alle Vorschriften, die einem Pflichten auferlegen, penibelst befolgen, auch wenn keiner was davon hat. noch mehr: Verstößt ein Autofahrer gegen die Regelungen, so hat gefälligst der Radfahrer das auszugleichen, umgekehrt ist es ein Freibrief für Mordanschläge.

               

              Als ich gezwungenermaßen auf der Fahrbahn fahren mußte, endlich wie mir empfohlen in der Mitte der Fahrspur, haben sich mir die Augen geöffnet: Ich war nicht mehr der Nigger, der sich gefälligst hinten in den Bus zu setzen hat, um nicht verprügelt zu werden. Rücksicht mußte nicht nur von mir ausgehen, es kam auch Rücksicht zurück. Statt zweimal pro Fahrt eine Gefahr ausgleichen zu müssen, zweimal im Halbjahr. Und falls mal was passiert, nicht mehr die Angst, mich auf einem zu meiner Sicherheit aufgestellten, spitzen Pfahl den Kopf aufzuschlitzen. Streckenverläufe, denen man auch tatsächlich folgen kann. (Und falls mal die Oberfläche ansatzweise halb so schlimm war, wie ein Radweg, galt sie schon als totalbeschädigt mit Warnschild. Auch mausgraue Pfeiler mitten in der Fahrbahn sind undenkbar etc. pp..)

               

              Die Verantwortung für diese künstlich geschaffene Gefährdung auf die Radfahrer umzuwälzen ist eine bodenlose Unverschämtheit und Apartheidsvergleiche sind noch das Freundlichste, was mir dazu einfällt.

    • @noevil:

      Den Abstand auf der Fahrerseite kann man am besten einschätzen. Wäre es anders herum, dann gäbe es sehr viel mehr Frontal-Zusammenstösse und die sind noch weitaus gefährlicher.

       

      Für die andere Seite sollte es konkave Spiegel und für die Veloradfahrer gut erkennbare Blinker geben.

    • 6G
      65572 (Profil gelöscht)
      @noevil:

      Vermutlich weil es dann unzählige Unfälle mit entgegenkommenden Fahrzeugen gäbe.

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Also, hab ich schon richtig verstanden: Das Fahrzeug wird nur deshalb auf der linken Seite geführt, dass leichter überholt werden kann!

         

        Und mehr Frontalzusammenstöße, obwohl auf der rechten Seite rechtsfahrend der Fahrbahnrand und auch Radfahrer, um die es ja - zunehmend in letzter Zeit - geht?

         

        Kann ja sein, dass Sie aus Ihrer sicht Recht haben. Aber mir gefällt da meine sicherheitstechnische Meinung besser. Denn Überholen ist meistens ein Risiko, egal wo der Fahrer sitzt, wenn er nicht ausreichend guckt.

         

        Ist ja spannend!

        • 6G
          65572 (Profil gelöscht)
          @noevil:

          Nein, Sie haben nicht richtig verstanden was ich meinte. Vom Überholen habe ich nicht gesprochen, beim ganz normalen Fahren würde es dann meiner Meinung nach wesentlich mehr Kollisionen geben.

           

          Spannend? Unspannend?

          • @65572 (Profil gelöscht):

            :-)

      • @65572 (Profil gelöscht):

        Weil man sonst nur eine sehr eingeschränkte Sicht auf den Verkehr vor einem hat. Sicheres Überholen wäre fast unmöglich.

        • @Joachim Herbert:

          Wäre alles Übungssache! Und würde beim Überholen bewusstes Agieren erfordern. Das könnte nicht schaden.

           

          Ach, bevor Sie nachfragen: Ich fahre seit mehr als 45 Jahren Auto, halte den Verkehr nicht auf und fahre bis heute unfallfrei!